Stichwörter zu aktuellen Studien aus
Arbeitswelt und Vereinbarkeitspolitik (©berufundfamilie Service GmbH)
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In der heutigen Ausgabe von „Vereinbarkeit in Zahlen“, in der wir wieder Ergebnisse aktueller Studien aus der Arbeitswelt und der Vereinbarkeitspolitik zusammengestellt haben, läuft alles unter dem Buchstaben A: Arbeit und Alter, analoge Kompetenzen von Führungskräften, Antrieb für Weiterbildung, Ähnlichkeit als Teamfaktor, Anteil von Frauen in Gremien und Auswertung familienfreundlicher Politik.
„Arbeit und Alter“ stagniert
Der Anteil der Betriebe, die mindestens eine alter(n)sgerechte Maßnahme durchführen hat sich von 2006 und 2015 nicht wesentlich weiterentwickelt. In beiden Messjahren lag der durchschnittliche Anteil bei 17 % – trotz mittlerweile deutlicher Zunahme der älteren Beschäftigten. Ein Grund wird im Einbruch bei den Angeboten zur Altersteiltzeit gesehen, deren finanzielle Förderung zwischenzeitlich ablief.
Die Altersteilzeit herausgerechnet belief sich der Anteil der Betriebe, die mindestens eine Maßnahme im Bereich “Arbeit und Alter” anbieten, in 2015 bei 15 % (4 % mehr als in 2006).
Hier einige Details:
Altersteilzeit: 2006 - 10 %, 2015 - 5 %
Altersgemischte Besetzung von Arbeitsgruppen: 2006 - 5 %, 2015 - 5%
Besondere Ausstattung der Arbeitsplätze: 2006 - 1 %, 2015 - 3 %
Einbeziehung Älterer in betriebl. Weiterbildung: 2006 - 6 %, 2015 - 7 %
Individ. Anpassung der Leistungs-/ Arbeitsanforderungen: 2006 - 2 %, 2015 - 5%
Spezielle Weiterbildung für Ältere: 2006 - 1 %, 2015 - 1 %
Einbeziehung Älterer in Maßnahmen zur Gesundheitsförderung: 2006 - 0 %, 2015 - 4 %
IAB, IAB-Betriebspanel, Oktober 2018
https://www.iab-forum.de/nur-eine-minderheit-der-betriebe-fuehrt-spezifische-personalmassnahmen-fuer-aeltere-durch/
Analog-orientierte Führungskräfte
Laut Meta-Studie liegen die Kompetenzen von Führungskräften weniger im digitalen als im analogen Bereich. 72 % der unter den Top 20 rangierenden Kompetenzen sind dem analaogen Bereich zuzurechnen.
Die Top 10 der Leadership-Kompetenzen lautet:
57 % Kommunikationsfähigkeit
39 % Veränderungsfähigkeit
33 % Wertschätzung
31 % Transparenzorientierung
30 % Innovationsfähigkeit
30 % Strategisches Denken
28 % Digital-/ IT-Kompetenz
28 % Zielorientierung
26 % Teamfähigkeit
26 % Hierarchiefähigkeit
IFIDZ (Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter), Führungskompetenzen im digitalen Zeitalter, Juni 2019
https://ifidz.de/wp-content/uploads/1906-leadership-soft-skills.pdf
Antrieb durch Freude
Was motiviert Beschäftigte, sich immer wieder weiterzubilden? Überraschend lautet das Top-Argument für Weiterbildungen “Freude am Lernen”. 78 % der befragten Beschäftigten gaben dies an. Immerhin 69 % nannten die Anschlussfähigkeit an den Berufsalltag als Antrieb für Weiterbildungen.
Haufe Akademie, Wert der Weiterbildung, Mai 2019
https://www.haufe-akademie.de/perspektiven/umfrage-wert-der-weiterbildung/
Ähnlichkeit von Vorteil?
Je unähnlicher ein neues Teammitglied, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich diskriminiert fühlt. So meldet sich in der Folge jemand, die/ der in ihrem/ seinem Team in der Minderheit ist, häufiger krank. Bei Beschäftigten, die sich deutlich von den anderen Teammitgliedern unterscheiden – z.B. in Geschlecht, Alter – sind die Fehlzeiten nahezu doppelt so hoch wie bei vergleichbaren Personen, die ihnen ähnliche Teammitglieder haben.
Universität Konstanz, Vielfalt in Betrieben, Juni 2019
https://www.arbeitsschutz-portal.de/beitrag/asp_news/7323/au-tage-wer-diskriminiert-wird-ist-haeufiger-krank.html
Anstieg des Frauenanteils in Gremien
Die Untersuchung des Werts der Unternehmensverschuldung anhand von Marktpreisen börsennotierter Unternehmensanleihen zeigt: Steigt der Anteil an Frauen in den Gremien, steigt auch der Wert der Unternehmensanleihen. Anders formuliert: Mit dem Anstieg des Frauenanteils im Aufsichtsrat sinkt das Unternehmensrisiko, während die Performance zulegt.
Universität Tübingen, Frauen in Führungsgremien (Empirical Studies on Gender Diverse Boards: Be Aware of the Value Bias in Corporate Debt), Juli 2019
https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/frauen-in-chefetagen-tun-dem-unternehmen-gut/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c6a060a412416a5fd0639a0ee9669878
Auswertung familienfreundlicher Politik
Deutschland belegt in der UNICEF-Studie zu familienfreundlicher Politik Rang 6 – hinter Schweden (1), Norwegen (2), Island (3), Estland (4) und Portugal (5). Zu den Bewertungsfaktoren zählten unter anderem die Dauer der Elternzeit für Frauen und Männer bei vollem Gehalt sowie Betreuungsangebote für Kinder unter sechs Jahren. Beleuchtet wurden 31 Länder. Das Schlusslicht bildet die Schweiz. Auf den hinteren Rängen sind zudem: Griechenland, Zypern, Großbritannien und Irland.
UNICEF/ Innocenti, Familienpolitik in OECD- und EU-Staaten, Juni 2019
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2019/studie-familienfreundliche-politik/194182
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