Donnerstag, 21. November 2019

Vereinbarkeitszertifikat – Für Personalverantwortliche idealer Weise ein Symbol für systematische Organisationsentwicklung

Wie bringt man familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik voran? Zertifizierungen helfen – wenn dahinter ein systematisches Managementinstrument steht (©deathtothestockphoto.com)

Das Gelingen einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik ist nicht zuletzt von der Haltung und dem Agieren der Human Resources Manager*innen verantwortlich. Für wie wichtig empfinden sie die Vereinbarkeit? Welche Kriterien sind ihnen bei einem entsprechenden Zertifikat wichtig? Diesen und anderen Fragen zur Vereinbarkeit ging das Meinungsforschungsunternehmen Civey Ende September 2019 in unserem Auftrag nach. Was die Personalverantwortlichen bewegt, verrät dieser Blog.

75,9 % der rund 2.500 befragten Fachkräfte im Personalwesen geben an, dass ihnen die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben bei der Wahl eines Arbeitgebers wichtig ist. Lediglich 2,8 % der Personal-Expert*innen findet die Vereinbarkeit gar nicht wichtig.

Sechs von zehn Personaler*innen (63,8 %) meinen, dass ein Arbeitgeber attraktiver sei, wenn dieser für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben unabhängig zertifiziert ist. Das sind 11,8 Prozentpunkte mehr als beim Durchschnitt der Erwerbstätigen.

Bei den HR-Fachkräften würden sich folgerichtig auch sechs von zehn Personen (59,1 %) bei gleichen Bedingungen für einen Arbeitgeber mit Zertifizierung entscheiden. Lediglich für 11 % der Personaler*innen stellt das Zertifikat bei gleichen Bedingungen auf keinen Fall den Ausschlag für die Arbeitgeberwahl dar. Und: Für 62 % der Personal-Expert*innen wäre die schlechte Vereinbarkeit ein Grund, den Job zu wechseln.

Personaler*innen als Beschäftigte: Auch sie wollen Vereinbarkeit


Bei den Personalerverantwortlichen steht eindeutig der Nachweis kontinuierlicher Verbesserungen bei einer Zertifizierung für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben im Vordergrund: 44,4 % sehen dieses Kriterium als wichtig an. Auf Rang 2 folgt bei den HR-Expert*innen der Aspekt, dass die Begutachtung extern und unabhängig zu erfolgen habe.

Dieses Votum stimmt auch mit ihren Kriterien für den Anbieter eines solchen Zertifikats selbst überein: Knapp die Hälfte (48,7 %) der Personaler*innen findet die durch den Anbieter gegebene fachliche Kompetenz in der Begleitung wichtig. 44,9 % finden die Unabhängigkeit des Anbieters wichtig und 41,5 % dessen langjährige Erfahrung.


Für Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, bedeuten die letzt genannten Ergebnisse: „Dass Fachkräfte im Personalwesen der Nachweis kontinuierlicher Verbesserungen als Kriterium für die Zertifizierung und auch die fachliche Kompetenz in der Begleitung durch den Zertifikatsanbieter auf den vorderen Plätzen liegt, zeigt: Personalexpert*innen erkennen, dass familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik nur dann erfolgreich ist, wenn sie als Teil einer systematischen Organisationsentwicklung verstanden wird.“

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey führte im Auftrag der berufundfamilie Service GmbH in September die „Umfrage zur Zertifizierung von Arbeitgebern für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben“ durch, die von 2.500 Personen beatwortet wurde. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 Prozent. Zusätzlich zu den „Erwerbstätigen gesamt“ gefilterte Befragtengruppen sind Fachkräfte im Personalwesen/ Human Resources und Entscheider*innen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen