Der Weg ist das Ziel: Hinter Zertifizierungen für die Vereinbarkeit sollte ein nachhaltiger Prozess stehen (©deathtothestockphoto.com) |
Von den 2.500 Ende September 2019 befragten Entscheider*innen finden nur 4,3 % der die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben gar nicht wichtig bei der Wahl des Arbeitgebers. Vereinbarkeit ist bei den Unternehmensverantwortlichen demnach als Entscheidungskriterium bei der Arbeitgeberwahl eindeutig identifiziert.
Jede/r zweite Entscheider*in (54,6 %) meint, dass die Arbeitgeberattraktivität durch eine Zertifizierung für Vereinbarkeit steigt. Nahezu konsequent würden sich 52,6 % der Entscheider*innen bei gleichen Bedingungen eher für einen Arbeitgeber mit Zertifizerierung entscheiden. Nur 9,4 % der Unternehmensverantwortlichen würden sich auf keinen Fall für einen zertifizierten Arbeitgeber entscheiden.
Für 66,2 % der Entscheider*innen wäre eine schlechte Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ein Grund, den Job zu wechseln.
Zertifizierung: Der neutrale Treiber wird gesucht
Gefragt nach den Kriterien, die ihnen bei einem Zertifikat für einen Arbeitgeber, das die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben bewertet, wichtig sind, nennen die Entscheider*innen vor allem die externe und unabhängige Begutachtung: Knapp vier von zehn stimmten (37,9 %) dafür. Auf Rang 2 landet bei den Entscheider*innen auf der Wichtigkeitsskala bzgl. der Zertifizierungskriterien die Bewertung des aktuellen Standes. Knapp dahinter folgt dann mit 28,4 % Zuspruch der Nachweis kontinuierlicher Verbesserungen.
Bei der Frage nach dem Anbieter selbst sehen die Entscheider*innen wieder die Unabhängigkeit als essenziellsten Aspekt: 44,9 % nennen diesen wichtig. Die fachliche Kompetenz nimmt den zweiten Rang mit 38 % ein – und damit um mehr als zehn Prozente weniger als bei den Personaler*innen.
Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, dazu: „Will betriebliche Vereinbarkeit Erfolg haben, muss sie strategisch angelegt sein. Eine reine Status quo-Analyse – welche Maßnahmen zur Vereinbarkeit gibt es – reicht da absolut nicht aus. Den Mehrwert – auch betriebswirtschaftlich – bringt eine Zertifizierung erst, wenn dahinter Prozesse stehen, die auf Passgenauigkeit, Optimierung und Nachhaltigkeit gleichzeitig setzen. Letztendlich geht es darum, Vereinbarkeit auf der Ebene der Unternehmenskultur zu verankern. Dazu, dass Vereinbarkeit schließlich in der Organisation gelebt wird, braucht es allerdings kompetente Beratung, Zielvorgaben und auch regelmäßige Überprüfung.“
Weitere Informationen zur Civey-Umfrage enthält die Pressemitteilung „Repräsentative Umfrage deckt Bedarfe der Arbeitgeber auf…“.
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey führte im Auftrag der berufundfamilie Service GmbH in September die „Umfrage zur Zertifizierung von Arbeitgebern für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben“ durch, die von 2.500 Personen beatwortet wurde. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 Prozent. Zusätzlich zu den „Erwerbstätigen gesamt“ gefilterte Befragtengruppen sind Fachkräfte im Personalwesen/ Human Resources und Entscheider*innen.
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