Donnerstag, 23. Januar 2020

Personaler*innen-Befragung: Generation Z – ein noch unergründeter Teil des Ganzen

Karriereleiter unermüdlich hochsteigen? Für die Generation Z kein Muss. (©deathtothestockphoto.com)

Was denken Personalverantwortliche über die Generation Z? Welche Vorlieben und Wünsche bezüglich Arbeitsformen und -umfeld nehmen sie bei der nachrückenden Beschäftigtengruppe wahr? Auf Basis dieser grundlegenden Fragen führten wir gemeinsam mit dem Campus M21 in 2019 eine qualitative Befragung unter HR-Expert*innen durch. In diesem Blog fassen wir die wesentlichen Ergebnisse zusammen. 


Die Wahrnehmung der Personaler*innen von der Generation Z herauszufiltern – mit dieser Absicht starteten Studierende des Studiengangs Wirtschafts- und Werbepsychologie des Campus M21 (Nürnberg) im März 2019 ihre Tiefeninterviews. 32 Human Resources-Expert*innen aus ganz Deutschland standen Rede und Antwort und gewährten somit einen Einblick, inwieweit Arbeitgeber auf die nachrückende Beschäftigtengeneration vorbereitet sind.

Wie die Vorstudie (2018), für die Studierende befragt wurden, beleuchtet auch die Personaler*innen-Befragung erstmals die (erwartete) Einstellung der Generation Z entlang wesentlicher personalpolitischer Handlungsfelder: Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Arbeitsort, Information und Kommunikation, Führung, Personalentwicklung, finanzielle Zusatzleistungen. Diese Handlungsfelder bilden – zusammen mit Serviceleistungen – auch den Rahmen für das von der berufundfamilie angebotene audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschule.

Generation Z – Inspiration oder Ballast für Personalverantwortliche?


HR-Verantwortliche sehen sich mit dem Eintritt der Generation Z in die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen gestellt. Ein Großteil gibt offen zu, sich noch nicht vollständig auf diese Beschäftigtengruppe eingestellt zu haben. Einige zeigen sich allerdings durchaus bereit. Überein kommen alle dahingehend, dass der Arbeitsmarkt auf die Generation Z angewiesen ist. Sie werden auch als Tor zu zukünftigen Kunden verstanden. Die Arbeitgeber müssen zurzeit mehr denn je um Beschäftigte werben – insbesondere auch um die Generation Z. Entsprechend wird die Aufwertung der Arbeitgebermarke immer essenzieller.

Wichtig erscheint es den Personaler*innen, sich von nun an nicht alleine auf die Erwartungen der Generation Z an die Arbeitswelt zu konzentrieren. Vielmehr bewegt die Personalverantwortlichen die Frage, wie sie alle Beschäftigten motivieren und binden können – über alle Generationen hinweg. Eine Voraussetzung dafür sei, die Unterschiede zwischen den Generationen zu akzeptieren, nicht als „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten, sondern mit der Diversität im positiven Sinne zu arbeiten. Erfahrene, ältere Beschäftigte müssen nach Ansicht der HRler*innen mitgenommen werden und nicht das Gefühl bekommen, von der – wenn auch eher geringen Masse – der Generation Z überrollt bzw. verdrängt zu werden. Insbesondere die Führungskräfte müssten die Bedürfnisse der Generation Z kennen lernen und das übergreifende Generationenmanagement bewältigen können. Etwas kritisch wird von den HR-Expert*innen hinterfragt, ob sich die vermeintlich selbstbewusste Generation Z in eine Organisation und deren Kultur einfügen kann. Immerhin versprechen sich einige Personalverantwortliche neue Impulse von der Arbeitsweise der GenZ – insbesondere, wenn es darum geht, Bisheriges zu hinterfragen und selbstbestimmter in Teams zu agieren. Mit all diesen Fragestellungen und Herausforderungen müssen Führungskräfte Umgang finden. Nach Ansicht der Personaler*innen bedeutet das, dass Führungskräfte über das fachliche Maß hinaus zu schulen und in den sozialen Kompetenzen weiter zu stärken sind.

Um sich als attraktiver Arbeitgeber bei der Generation Z zu präsentieren und diese auch längerfristig an sich binden zu können, plädieren Personalverantwortliche für eine Individualisierung der Betreuung der Beschäftigten. Der Arbeitsalltag müsse ihrer Einschätzung nach für die GenZ möglichst abwechslungsreich gestaltet sein. Machbar sei dies z.B. durch Job Rotation, Anreize durch Weiterbildung – etwa zu Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation – und andere Maßnahmen, die motivierend wirken.

Flexibilität auf der einen, beständige Strukturen auf der anderen Seite – zwischen diesen Extremen pendeln die Vertreter*innen der Generation Z der Wahrnehmung der Personalverant- wortlichen nach. New Work-Konzepte können einen Ansatz bieten, müssen aber mit Blick auf die diversen Generationen passgenau ausgestaltet werden. Die Frage ist z.B., wie eine Auswahl an Arbeitsplätzen – wie etwa zwischen einem festen Schreibtisch, Kreativräumen und Meeting-Areas – geschaffen werden können, die der erhöhten Produktivität der Einzelnen dient.

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Das Paper zur Personaler*innen-Befragung „Pragmatischer Idealismus der Generation Z: Inspiration oder Ballast für Personalverantwortliche?“ kann hier kostenfrei zum Download angefordert werden.

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