Stichwörter zu aktuellen Studien/ Umfragen zu
Corona und Arbeitswelt (©berufundfamilie Service GmbH)
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Was vermissen die Deutschen am meisten während der Coronapandemie? Was befürchten Arbeitgeber und welche Folgen der Krise beschäftigen sie schon jetzt? Um ein paar Antworten geben zu können, haben wir aktuelle Studien- und Umfrageergebnisse in dieser Sonderausgabe von „Vereinbarkeit in Zahlen“ zusammengetragen.
Kaum Sehnsucht nach dem Büro
Die meisten der in Deutschland lebenden Menschen vermissen aufgrund des Social Distancing durch die Coronapandemie vor allem persönliche Kontakte mit Verwandten, Freunden, Kolleg*innen oder Bekannten (73 %). Auf Platz 2 steht mit 43 % der Besuch von Restaurants, Kneipen, Clubs oder Bars. Gleich dahinter folgt mit 42 % das Reisen. Weniger vermisst wird die Arbeit oder das Büro: Nur 13 % scheinen sich danach zu sehnen. Damit kommt die Arbeit/ das Office auf den vorletzten Rang – nämlich Platz 13. Von weniger Menschen wird lediglich der Besuch von Sportveranstaltungen vermisst (12 %).
RTL & Forsa, Das machen die Deutschen mit ihrer Corona-Zeit zuhause, März 2020
https://www.rtl.de/cms/rtl-umfrage-das-machen-die-deutschen-mit-ihrer-corona-zeit-zuhause-4513528.html
Bei knapp der Hälfte der Arbeitgeber ist Home-Office an der Tagesordnung
18 % der deutschen Unternehmensentscheider*innen erscheint eine Insolvenz der eigenen Firma infolge der Coronapandemie als wahrscheinlich. 75 % sehen dieses Szenario allerdings nicht.
Gleichzeitig fürchten insgesamt 34 % der Entscheider*innen wegen des Coronavirus um den eigenen Arbeitsplatz. Bei den Unternehmen mit Umsatz unter 1 Mio. EUR machen sich 40 % entsprechende Sorgen. Größer noch erscheinen die Bedenken der Arbeitnehmenden. Jede*r zweite Entscheider*in meint, dass sich die eigenen Mitarbeitenden um ihrem Arbeitsplatz sorgen. 42 % geht davon aus, dass sich die Beschäftigten keine Sorgen machen.
Unsicherheit und Sorge unter den Mitarbeitenden ist auch der Aspekt, den die meisten Entscheider*innen (60 %) als derzeitigen Effekt der Coronapandemie wahrnehmen. Bei 53 % zeigt sich der Einfluss des Coronavirus in Absagen von Geschäftsreisen und externen Terminen. 47 % nennen Umsatzeinbrüche. 45 % der Entscheider*innen geben als Effekt an, dass Beschäftigte im Home-Office tätig sind und ebenso viele, dass Hygienemaßnahmen intensiviert wurden, z.B. die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln.
YouGov, Unternehmensentscheider zur Zukunft ihrer Firmen und Sorgen um ihrer Mitarbeitenden in Zeiten der Corona-Krise, März 2020
https://yougov.de/news/2020/04/01/etwa-jeder-funfte-deutsche-unternehmensentscheider/
Über 75 % Umsatzeinbußen in einigen Branchen erwartet
47 % der Unternehmen in Deutschland gehen von einem Umsatzeinbruch aufgrund der Coronakrise aus.
Mehr als jeder vierte Betrieb erwartet einen Umsatzrückgang um über 10 %. Die größten Befürchtungen haben das Gastgewerbe, die Reisebranche und Messebetriebe; sie gehen von Einbußen von mehr als 75 % aus.
DIHK, Auswirkungen des Corona-Virus auf die deutsche Wirtschaft, März 2020
https://www.dihk.de/resource/blob/19412/7903a32b3e0f6ed5a3f4da400718ef3c/dihk-blitzumfrage-corona-data.pdf
Bis zu 96 % der Betriebe verzeichnen Umsatzrückgang
Die Auswirkungen der Coronapandemie benennen Handwerksbetriebe in Deutschland wie folgt:
- 77 % Umsatzrückgang
- 55 % Auftragsstornierungen
- 36 % Personalmangel
- 31 % Fehlendes Material/ Vorprodukte/Komponenten/Betriebsmittel
- 16 % Betriebsschließung durch behördliche Vorgaben im Zusammenhang mit Corona
- 10 % keine Auswirkungen
ZDH, Auswirkungen von Corona, März 2020
https://www.zdh.de//fachbereiche/wirtschaft-energie-umwelt/konjunktur-umfragen/sonderumfragen/umfrage-zu-den-auswirkungen-von-corona/
Deutsche waren in der Nachkriegszeit nie so pessimistisch wie jetzt
Lediglich ein Viertel (24 %) der in Deutschland Lebenden blickt hoffnungsvoll auf die kommenden zwölf Monate. Noch nie war der Zukunftsausblick, der im Rahmen der Umfrage seit 70 Jahren vorgenommen wird, hierzulande so negativ.
Zudem hat bislang kein Ereignis die Einschätzung der Bürger*innen zur wirtschaftlichen Lage so dramatisch verändert wie die Coronapandemie. Ende Februar ging eine Mehrheit von einer stabilen Konjunktur im folgenden halben Jahr aus. Doch bereits Anfang März war dann der Anteil der Bürger*innen, die einen Abschwung fürchteten, von 28 auf 59 Prozent angewachsen. Inzwischen (Ende März) rechnen 70 % mit einem Abschwung.
F.A.Z. & Allensbach-Institut, Umfrage zu Corona, März 2020
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/corona-krise-deutsche-so-pessimistisch-wie-nie-seit-1949-16694841.html
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