Stichwörter zu aktuellen Studien aus der Arbeitswelt und dem Themenfeld Vereinbarkeit (©berufundfamilie Service GmbH) |
72 Prozent der Beschäftigten bevorzugen hybrides Arbeiten. Etwa 2/3 der pflegenden Angehörigen ist im Alter von 50-70 Jahren. Mehr beeindruckende Fakten aus der Welt der Studien, die auch Learnings aus dem Coronajahr beinhalten, in dieser neuen Ausgabe der Blogserie „Vereinbarkeit in Zahlen“.
Erlebtes Gerechtigkeitsempfinden ist stark von Führungskräften abhängig
Dies ist insbesondere im Ringen um Fachkräfte eine wichtige Information zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und dem empfunden Wir-Gefühl. Besonders wichtig sind den Befragten zudem Anerkennung, Vertrauen und faire Streitkultur im Unternehmen. 46,4 % der Befragten fehlen gerechte Konfliktlösungen und 40,8 % fehlt es an Wertschätzung.
Wissenschaftliches Institut AOK (WidO) & Universität Bielefeld & Beuth Hochschule für Technik Berlin, Fehlzeitenreport 2020, September 2020
https://www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2020/index_23944.html
Pflege von Angehörigen durch erhöhtes Renteneintrittsalter erschwert
Das höhere Renteneintrittsalter für Berufstätige verschärft die Pflege-Situation und ihre pflegebedürftigen Angehörigen. Besonders betroffen von der Anhebung sind Frauen*. So sind etwa 2/3 der Pflegenden im Alter von 50-70 Jahren. Frauen* reduzierten zudem oftmals ihre Arbeitszeit oder wählten Frühverrentungsmöglichkeiten.
Dies führe häufig zu Einbußen bei Einkommen und später der Rente. Männer* sind dagegen weiterhin unterrepräsentiert in der Pflege von Angehörigen. Eine bessere Aufteilung der Sorgearbeit wird allerdings angesichts der stetig steigenden Zahlen der Pflegebedürftigen immer notwendiger. Laut DIW-Forscher Björn Müller könnten Politikmaßnahmen wie etwa eine Ausweitung des Pflegegelds oder Lohnersatzleistungen hier Anreize schaffen.
https://www.diw.de/de/diw_01.c.802867.de/engpaesse_bei_pflege_durch_angehoerige_koennten_durch_bessere_vereinbarkeit_mit_beruf_verhindert_werden.html
Coronakrise als Stresstest für Eltern
Forsa & Minijob-Zentrale: Eltern in der Corona-Krise, November 2020
https://de.investing.com/news/coronavirus/virustickerumfrage--60-prozent-der-eltern-fuhlen-in-coronakrise-gestresst-2075221
Viele Arbeitgeber unterstützten entscheidend Eltern bei Betreuungsproblemen im Corona-Lockdown
Die Mehrheit (59 %) der Deutschen hat die Zeit der Corona-Beschränkungen im Frühjahr gut gemeistert, 15 % hatten große Probleme. Insbesondere Alleinerziehende und berufstätige Paar-Familien hatten bei der Neuorganisation der Kinderbetreuung Probleme. Familien- und lebensphasenbewusste Maßnahmen innerhalb eines Betriebes ermöglichten vielen Eltern ihre Kinder gut zu betreuen und waren damit entscheidend für eine gute Bewältigung der Krise.
www.bmfsfj.de/familien-in-der-corona-zeit
Stark nachgefragt: Hybride Arbeitsmodelle
Das Future Forum hat im Zeitraum vom 30. Juni bis 11. August 2020 9.000 Arbeitnehmer*innen in sechs Ländern, darunter auch Deutschland, zu ihren Erfahrungen mit Remote Work befragt. Ein Ergebnis, der Befragung ist, dass die Beschäftigten zufriedener sind, wenn sie im Home-Office arbeiten können. Insbesondere Beschäftigte mit flexiblen Arbeitszeiten zeigten sich zufriedener. Der Verlust sozialer Bindungen und ein damit einhergehendes fehlendes Zugehörigkeitsgefühl zeigte sich als Problemfeld der Arbeit auf Distanz. Wohl auch deshalb bevorzugen 72 % der Befragten hybrides Arbeiten, also eine Mischung aus Remote Work und Büroarbeit.
Future Forum, Remote Employee Experience Index; Juni – August 2020
https://www.humanresourcesmanager.de/news/remote-work-macht-beschaeftigte-gluecklicher.html
Umsetzung von Home-Office weitgehend problemfrei, allerdings erschwerte Vereinbarkeit von Beruf und Familie
ifo, Umsetzung Home-Office, November 2020
https://www.ifo.de/node/59824
Digitalisierung wirkt entlastend
In einer Sonderanalyse der DAK-Gesundheit zum Thema Digitalisierung und Home-Office wurden 5.845 Personen befragt. Im Vergleich zu vor der Coronakrise nahezu die Hälfte aller Befragten sich durch die Arbeit mit digitalen Tools entlastet fühlen – vor Corona sahen das lediglich 35 % der Befragten so. Der Anteil, derer, die die Digitalisierung als belastend empfunden sank von 43 % auf 15 %. Ein wichtiger Grund dafür kann die Erhöhung der Teilnehmenden an Video-/ und Telefonkonferenzen sein: von 17 % auf 35 %. Im Vergleich zur ersten Befragung arbeiteten bereits 28 % täglich im Home-Office.
Sonderanalyse der DAK: Digitalisierung und Home-Office in der Corona-Krise, Juli 2020
https://www.managerseminare.de/ms_Artikel/Arbeit-in-der-Corona-Krise-Digitalisierung-eher-entlastend-als-belastend,280464
Nach einer Umfrage unter 7.000 Arbeitnehmenden der DAK aus dem Sommer hatten 56 % das Gefühl produktiver im Home-Office zu sein. Eine Umfrage des ifo-Instituts unter 1.097 Unternehmen offenbart jedoch die andere Sicht der Arbeitgeber: Nur 5,7 % der Befragten nehmen eine Steigerung der Produktivität ihrer Mitarbeitenden wahr, 30, 4 % bemerken keine Veränderungen und 27 % nehmen sogar eine gesunkene Produktivität wahr.
ifo-Institut: Produktivität im Home-Office, Oktober 2020
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/home-office-streit-um-die-arbeit-daheim-1.5115900
Der Report des DGB-Index Gute Arbeit offenbart: Die Beschäftigten haben in mobiler Arbeit mehr Gestaltungsmöglichkeiten, jedoch steigt auch die Belastung. Von 39 % der Beschäftigten im Home-Office müssen wird häufig oder sehr häufig erwartet, dass sie außerhalb der Arbeitszeit erreichbar sind. Bei Beschäftigten mit festem Arbeitsplatz liegt dieser Wert lediglich bei 15 %. Auch die Arbeitszeitbelastung liegt bei mobil Arbeitenden höher als bei Beschäftigten mit einem festen Arbeitsplatz.
DGB, DGB-Index Gute Arbeit, Dezember 2020
https://www.dgb.de/themen/++co++aeb6f25e-38ce-11eb-82a4-001a4a160123
Laut einer Studie der GFK unter 2.000 Beschäftigten aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich zeigt sich: Eine Mehrheit der Befragten in Deutschland, die seit dem Lockdown im Home-Office arbeiteten, ist männlich und mit hohem Bildungsabschluss. Die Hälfte der Befragten lebt zudem mit Kindern unter 18 Jahren zusammen. Insbesondere die Zeitersparnis (66 %), die sinkende Umweltbelastung durch den gesparten Arbeitsweg empfanden 44 % als positiven Effekt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nannten 51 % als wichtigen Pluspunkt, jedoch gaben 35 % auch an, dass die Grenze zwischen Arbeitszeit und Privatleben durch das Home-Office verschwimmen. Ein Viertel der Befragten klagt über Einsamkeit, fehlende soziale Interaktion und fehlendes Zugehörigkeitsgefühl durch das Home-Office.
GFK, Deutsche im Home Office: Männlich, gebildet und mit Kindern, November 2020
https://www.gfk.com/de/presse/Work-from-Home-Germany?hsLang=de
Laut einer Umfrage des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE unter 422 Geschäftsführenden, Führungskräften und Personalführenden leiden 60 % an einer Müdigkeit durch virtuelle Meetings über Zoom, Webex und Co. 64 % der Befragten fühlen sich durch diese Müdigkeit belastet, wenn sie auftritt. Insbesondere Gereiztheit und Konzentrationsprobleme und auch Kopf- und Rückenschmerzen werden als Begleiterscheinungen geschildert. 70 % der Zoom-Ermüdeten geben zudem an, dass ihnen Small Talks oder das bei analogen Meetings übliche Netzwerken nebenher fehlt.
Verbesserungspotenzial zur Reduzierung zur Müdigkeit sehen die Befragten in einer Begrenzung der Meeting-Zeit (78 %) oder Pausen zwischen den Meetings (72 %) und 56 % würden sich über eine humorvolle Moderation freuen.
Institut für Beschäftigung und Employability, Zoom-Fatigue, September 2020
https://www.ibe-ludwigshafen.de/zoom_fatigue/
Produktivität im Home-Office: Wahrnehmung von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern gehen auseinander
ifo-Institut: Produktivität im Home-Office, Oktober 2020
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/home-office-streit-um-die-arbeit-daheim-1.5115900
Home-Office und mobile Arbeit: mehr Gestaltungsmöglichkeiten, höhere Belastung
Der Report des DGB-Index Gute Arbeit offenbart: Die Beschäftigten haben in mobiler Arbeit mehr Gestaltungsmöglichkeiten, jedoch steigt auch die Belastung. Von 39 % der Beschäftigten im Home-Office müssen wird häufig oder sehr häufig erwartet, dass sie außerhalb der Arbeitszeit erreichbar sind. Bei Beschäftigten mit festem Arbeitsplatz liegt dieser Wert lediglich bei 15 %. Auch die Arbeitszeitbelastung liegt bei mobil Arbeitenden höher als bei Beschäftigten mit einem festen Arbeitsplatz.
DGB, DGB-Index Gute Arbeit, Dezember 2020
https://www.dgb.de/themen/++co++aeb6f25e-38ce-11eb-82a4-001a4a160123
Deutsche gebildete Männer* mit Kindern befinden sich vermehrt im Home-Office
GFK, Deutsche im Home Office: Männlich, gebildet und mit Kindern, November 2020
https://www.gfk.com/de/presse/Work-from-Home-Germany?hsLang=de
Zoom-Fatigue als Problem der virtuellen Zusammenarbeit
Laut einer Umfrage des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE unter 422 Geschäftsführenden, Führungskräften und Personalführenden leiden 60 % an einer Müdigkeit durch virtuelle Meetings über Zoom, Webex und Co. 64 % der Befragten fühlen sich durch diese Müdigkeit belastet, wenn sie auftritt. Insbesondere Gereiztheit und Konzentrationsprobleme und auch Kopf- und Rückenschmerzen werden als Begleiterscheinungen geschildert. 70 % der Zoom-Ermüdeten geben zudem an, dass ihnen Small Talks oder das bei analogen Meetings übliche Netzwerken nebenher fehlt.
Verbesserungspotenzial zur Reduzierung zur Müdigkeit sehen die Befragten in einer Begrenzung der Meeting-Zeit (78 %) oder Pausen zwischen den Meetings (72 %) und 56 % würden sich über eine humorvolle Moderation freuen.
Institut für Beschäftigung und Employability, Zoom-Fatigue, September 2020
https://www.ibe-ludwigshafen.de/zoom_fatigue/
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