Montag, 3. November 2025

Unsere Woche der Vereinbarkeit 2025 startet: Organisationen aus dem berufundfamilie-Netzwerk zeigen ihre Maßnahmen für lebenserfahrene Beschäftigte

Start unserer Woche der Vereinbarkeit mit Praxisbeispielen aus dem berufundfamilie-Netzwerk
(Quelle: berufundfamilie Service GmbH)

Heute geht es los mit unserer Woche der Vereinbarkeit! Die nunmehr siebte Awarenesswoche steht dieses Mal unter dem Motto #agematters – Vereinbarkeit mit Erfahrung. Hierbei stehen Angebote der auditierten Organisationen für lebenserfahrene Beschäftigte und Maßnahmen zur Generationenzusammenarbeit im Mittelpunkt.

Unsere Woche der Vereinbarkeit startet heute ins siebte Jahr und das mit dem Motto #agematters – Vereinbarkeit mit Erfahrung. Hintergrund für dieses Motto waren folgende Fragestellungen: Welche Rolle spielen lebenserfahrene Erwerbstätige aktuell in der Mitarbeitendenbindung und -gewinnung tatsächlich? Mit welchen Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben sprechen Organisationen diese Zielgruppe an? Antworten darauf geben die folgenden Praxisbeispiele aus auditierten Unternehmen, Institutionen und Hochschulen. In den nächsten Tagen präsentieren wir insgesamt 20 Maßnahmen eine alter(n)sgerechten Personalpolitik.

Jetzt schon neugierig auf alle 20 Praxisbeispiele? Alle Maßnahmen finden Sie direkt auf unserer Website unter dem Reiter „wdv25“ in der „Galerie der Praxis“. Das diesjährige Kompendium mit allen Beispielen ist dort ebenfalls als PDF zum kostenlosen Download verfügbar.

Los geht’s!


AOK Hessen. Die Gesundheitskasse.

1000. Jahre AOK

Mehr als 30 Jahre ist die AOK Hessen. Die Gesundheitskasse. als landesweite Kranken- und Pflegekasse aktiv. Bei ihr arbeiten zum Teil sogar Personen, die bereits in einer der zuvor eigenständigen hessischen AOKs beschäftigt waren.

Um das Engagement der langjährigen Mitarbeitenden zu würdigen, fand bzw. finden ab August 2025 im Homberger Bildungszentrum der AOK mehrere Zukunftsfrühstücke für Jubilar*innen statt, die ihr 25- bzw. 40-jähriges Arbeits- bzw. Dienstjubiläum feiern konnten/ können. Dadurch versammelten sich an einer Veranstaltung über 1.000 Jahre AOK-Erfahrung.


Gruppenfoto mit Mitarbeitenden, die ihr 40-jähriges Jubiläum feierten
(Quelle: AOK Hessen. Die Gesundheitskasse.)

Der Impuls zu den Zukunftsfrühstücken kam aus dem Ideenmanagement. Neben den Jubilar*innen war auch das Management mit dabei. Gastgeber waren der Vorstandsvorsitzende mit Unterstützung einiger Hauptabteilungsleitungen sowie der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats.

Wo gefeiert wird, darf gut gegessen werden: Gedeckte Tische beim Zukunftsfrühstück
(Quelle: AOK Hessen. Die Gesundheitskasse.)

Mit dieser Aktion drückt die AOK Hessen ihre Kultur der Wertschätzung für die Beschäftigten aus. Und das kam bzw. kommt gut an: Es wird von einer stets guten Stimmung auf den Veranstaltungen berichtet. Zeichen dafür sind, dass viel gelacht und geredet wurde – über vergangene Tage, aber auch über die Gegenwart der AOK Hessen und ihre Zukunft. Die Teilnehmenden bzw. die Belegschaft gab/en im Rahmen der internen Kommunikation eine positive Resonanz auf die Zukunftsfrühstücke. So lautete ein Kommentar aus der Mitarbeitendenzeitschrift: „Sehr wertschätzend vom Unternehmen, unsere Jubilare zu einem Treff/ Frühstück im Bildungszentrum einzuladen.“

Die AOK Hessen. Die Gesundheitskasse. Trägt seit 2005 das Zertifikat zum audit berufundfamilie.

BARMER

Pflege-Community

Beschäftigte, die privat pflegen, leisten täglich Außergewöhnliches, oft im Verborgenen. Mit ihrer Mitte 2025 ins Leben gerufenen Pflege-Community will die BARMER dieses Engagement ins Licht rücken und die Kolleg*innen stärken: für mehr Anerkennung, Unterstützung und Zusammenhalt. Die BARMER, die zu den größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland zählt und ihren Hauptstandort in Berlin hat, setzt damit ein starkes Zeichen für ein Arbeitsumfeld, das Pflege wertschätzt.

Ihre Pflege-Community ist ein lebendiges Projekt, das aktuell auf einer Kerngruppe basiert und weiterwächst. Die Kerngruppe besteht aus Mitarbeitenden, die sich für das Thema Pflege interessieren, in diesem Bereich arbeiten, oder selbst informell pflegen. Gerade zu Letzteren zählen häufig lebensältere Beschäftigte. Auch ihr Empowerment will die BARMER fördern. Die Mitarbeitenden sollen durch den Austausch und Best Practices anderer Stärkung erfahren.

Pflege ist ein Aspekt, der die Diversität der Belegschaft kennzeichnet. Das möchte die BARMER mit der Maßnahme ebenfalls sichtbar machen. Nicht zuletzt geht es der Organisation darum, einen Beitrag zur Zufriedenheit der betroffenen Kolleg*innen zu leisten, ihre Gesundheit in den Blick zu nehmen und zu unterstützen und so ihre Bindung an die BARMER zu erhöhen.

Es gibt bereits andere Communities bei der BARMER, in denen sehr gute Erfolge gefeiert werden konnten – wie etwa das Väternetzwerk und das Frauennetzwerk. Mit diesen soll die Pflege-Community zusammenarbeiten, um sich stets weiterentwickeln und ebenfalls erfolgreich agieren zu können.

Die BARMER baut ihr familien- und lebensphasenbewusstes Arbeitsumfeld seit 2009 mit Hilfe des audit berufundfamilie aus.

Landratsamt Lörrach

Pflegelots/-innen – Unterstützung für Mitarbeitende mit Pflegeaufgaben

Seit über 5 Jahren stehen beim Landratsamt Lörrach hausinterne Pflegelots/-innen den Mitarbeitenden als vertrauliche Ansprechpersonen bei Fragen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zur Seite. Sie geben – den oftmals lebensälteren – privat pflegenden Kolleg*innen Orientierung im „Pflegedschungel“, vermitteln Informationen und weisen auf passende Fachberatungsstellen im Landkreis hin. Besonders gefragt sind Themen wie Vorsorgevollmacht. Darauf reagierte die Verwaltung, indem sie in Kooperation mit dem Pflegestützpunkt gezielt Informationsangebote für Mitarbeitende schuf.
Beratungssituation zum Thema Pflege zwischen Pflegelotsin
und Beschäftigte im Landratsamt Lörrach (Quelle: Landratsamt Lörrach)






Die Pflegelots/-innen sind über verschiedene Häuser verteilt, sodass fast jedes Haus eine direkte Ansprechperson vor Ort hat. Auf diese Weise werden lebenserfahrene Mitarbeitende unterstützt, Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen und ihre Erwerbstätigkeit trotz Pflegeaufgaben gesund fortzuführen. Pflegeverantwortung wird sichtbar gemacht und die Betriebskultur familienfreundlich gestärkt.








Das Angebot wird von Mitarbeitenden rege genutzt: Allein in 2025 (Stand: Oktober 2025) haben bereits 15 Mitarbeitende die Pflegelots/-innen aufgesucht, um Orientierung und Unterstützung in Pflegesituationen zu erhalten. Rückmeldungen zeigen, dass die Pflegelots/-innen spürbare Entlastungen bieten und Betroffene dankbar sind, eine vertrauliche Anlaufstelle im Haus zu haben. Auf diese Weise wird ein sensibles Thema sichtbar gemacht und aktiv in die Betriebskultur integriert. Denn: Vereinbarkeit umfasst auch Pflege. Mit ihren internen Pflegelots/-innen zeigt das Landratsamt Lörrach deutlich, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie über die Kinderbetreuung hinausgedacht wird.
 
Vorder-und Rückseite der Infokarte zum Pfleglotsen-Angebot (Quelle: Landratsamt Lörrach)

Mitarbeitende mit Pflegeaufgaben werden darin unterstützt, ihre Erwerbstätigkeit trotz familiärer Pflegeverantwortung gesund und verlässlich fortzuführen. Indem sie entlastet und gestärkt werden, trägt der Einsatz der Pflegelots/-innen auch dazu bei, die Potenziale älterer Mitarbeitender zu erhalten.

Mit der Ausgestaltung einer pflegebewussten Personalpolitik befasst sich das Landratsamt Lörrach fortlaufend im audit berufundfamilie, dessen Zertifikat es seit 2016 trägt.


RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Vortrag: Entlastung für pflegende Angehörige

Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau mit ihren auditierten Standorten in Kaiserlautern und Landau bietet regelmäßig stattfindende Pflege-Veranstaltungen. Im August war es ein Vortrag zur Entlastung pflegender Angehöriger. Zusammen mit der juristischen Fachberaterin Gisela Rohmann, Rechts-Beraterin im Bereich Pflege und Wohnen im Alter der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V., die schon mehrere Male solche Vorträge an der Universität gehalten hat, lag der Fokus auf dem Pflegen zuhause.

Die meisten pflegebedürftigen Menschen wünschen sich, in den eigenen vier Wänden gepflegt zu werden. Oft sind die Menschen, die die Pflege übernehmen, organisieren oder die Finanzierung regeln, direkte Familienangehörige. Diese Aufgabe ist herausfordernd, kräftezehrend und manchmal allein nicht leistbar. Welche Möglichkeiten der Entlastung durch und Einbindung von Diensten und der Aufteilung von Aufgaben es gibt, stellte Gisela Rohmann von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in diesem Pflegevortrag vor und zeigt Wege der Entlastung durch die Leistungen der Pflegeversicherung auf.
Von diesem Vortrag profitieren insbesondere auch lebenserfahrene Beschäftigte, da die Pflege von Angehörigen oftmals Beschäftigte in späteren Lebensphasen trifft. So können pflegende Beschäftigte durch Austausch, weiterführende Informationen und die Klärung offene Fragen im ersten Schritt entlastet werden.

Eine Teilnahme während der Arbeitszeit nach Absprache mit dem/der Vorgesetzen wird ausdrück-lich durch die Hochschulleitung unterstützt. Die Möglichkeit während der Arbeitszeit teilzunehmen, entlastet die Beschäftigten enorm.

Der Technischen Universität gelingt es mit dieser Veranstaltungsreihe eine große Lücke zwischen den privaten Belastungen und dem Arbeitsalltag zu füllen und bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu unterstützen.

Die RPTU Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau engagiert sich bereits seit 2005 im Rahmen des audit familiengerechte hochschule.


Morgen folgen weitere Beispiele. Bleiben Sie gespannt!

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