Beschäftigte
– egal welchen Alters – finden Arbeitgeber mit Vereinbarkeitszertifikat
attraktiver (©deathtothestockphoto.com)
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Vorsicht!: Stimmt die Vereinbarkeit nicht, sind Beschäftigte bereit, ihren Job zu wechseln. Je jünger sie sind, desto handlungsentschlossener zeigen sie sich. Das ist aber nur ein Ergebnis unserer „Umfrage zur Zertifizierung von Arbeitgebern für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben“, die wir dieses Mal mit Blick auf fünf unterschiedliche Altersgruppen analysiert haben.
Raten Sie mal, in welcher Altersgruppe die meisten Beschäftigten die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben bei der Wahl eines Arbeitgebers wichtig finden. Es sind die 40- bis 49-Jährigen. Für 80 % ist die Vereinbarkeit essenziell bei der Arbeitgeberwahl. Insgesamt zeigen sich kaum Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Lediglich die Gruppe der über 65-Jährigen, in der 65,9 % die Vereinbarkeit als wichtig erachten, fällt etwas ab. Bei den 18- bis 29-Jährigen finden 78,5 % die Vereinbarkeit relevant, bei den 20- bis 39-Jährigen 75,5 % und bei den 50- bis 64-Jährigen 77 %.
Macht die Zertifizierung für ein wichtiges Thema Arbeitgeber automatisch attraktiver? Das kann man grundsätzlich mit ja beantworten. Insbesondere die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen, die auch Teile der Generation Z einschließt, findet einen Arbeitgeber attraktiver, wenn dieser für die Vereinbarkeit unabhängig zertifiziert ist (63,7 %): Für sechs von zehn Personen dieser Altersgruppe steigt die Arbeitgeberattraktivität mit einem unabhängigen Zertifikat für die Vereinbarkeit. Für 54,4 % der ab 65-Jährigen ist ein Arbeitgeber mit Vereinbarkeitszertifikat attraktiver, 51,9 % der 50- bis 64-Jährigen, 50,7 % der 30- bis 39-Jährigen und knapp die Hälfte (48,7 %) der 40- bis 49-Jährigen empfinden ebenso.
Je jünger desto handlungsentschlossener!
Heißt das auch, dass sich die unterschiedlichen Altersgruppen alle für einen Arbeitgeber entscheiden würden, der für die familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik zertifiziert ist? De Wahrscheinlichkeit ist hoch. Der größte Anteil der Beschäftigten, die sich bei gleichen Bedingungen für einen für die Vereinbarkeit zertifizierten Arbeitgeber entscheiden würden, ist unter den 18- bis 29-Jährigen zu finden: Für sechs von zehn (58,8 %) dieser Altersgruppe ist dies ein positives Entscheidungskriterium. In allen anderen Alterssegmenten – bis auf die mindestens 65-Jährigen – sagt ebenfalls mindestens die Hälfte, sie würde sich bei gleichen Bedingungen für einen Arbeitgeber mit Vereinbarkeitszertifikat entscheiden:
30 – 39 Jahre: 54,5 %
40 – 49 Jahre: 53,6 %
50 – 64 Jahre: 53,5 %
65 Jahre und älter: 35,4 %
Je jünger Erwerbstätige sind, desto mehr würden den Job wechseln, wenn sich die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben für sie als schlecht erweist: So bekunden 77 % der 18- bis 29-Jährigen ihren Wechselwillen. 76 % der 30- bis 39-Jährigen, 68 % der 40- bis 49-Jährigen und 57,5 % der 50- bis 64-Jährigen sowie 51,7 % der ab 65-Jährigen würden sich anschließen.
Top: Unabhängiges Zertifikat eines unabhängigen Anbieters
Bei der Frage, welches Kriterium Erwerbstätigen bei einem Zertifikat für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben wichtig ist, sind sich die Beschäftigten im Alter zwischen 30 und 64 Jahren einig: Vor allem die externe und unabhängige Begutachtung punktet. Für dieses Kriterium stimmen 41,1 % der 30- bis 39-Jährigen, 39,2 % der 40- bis 49-Jährigen und 34,2 % der 50- bis 64-Jährigen. Die Erwerbstätigen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren stimmen vor allem für die Bewertung des aktuellen Stands (43,8 %). Das ist dann auch der Topscore über alle Altersklassen hinweg. Bei den ab 65-Jährigen ist es die überregionale Anerkennung, die von dem meisten (31,9 %) als wichtig erachtet wird. Im Altersdurchschnitt liegt die externe und unabhängige Begutachtung vorne (36,8 %), gefolgt vom Nachweis kontinuierlicher Verbesserung (31,6 %) und dann der Bewertung des aktuellen Stands (28,4 %).
Wenn es darum gehen würde, eine Rangliste der Kriterien für einen Anbieter eines Vereinbarkeitszertifikats zu erstellen, kämen die verschiedenen Altersgruppen scheinbar schnell überein:
Auf Platz 1 liegt die Unabhängigkeit des Zertifikatanbieters: Sechs von zehn Erwerbstätigen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren ist diese wichtig. Bei den 30- bis 39-Jährigen sprechen sich 44,2 % für dieses Kriterium aus, bei den 40- bis 49-Jährigen 47 %, bei den 50- bis 65-Jährigen 40,6 % und bei den mindestens 65-Jährigen 42,1 %.
Auf dem zweiten Platz kommt die fachliche Kompetenz in der Begleitung. Wieder ist der Anteil derer, die sich für dieses Kriterium aussprechen, bei den 18- bis 29-Jährigen am größten: 44,5 %. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 35,9 %, bei den 40- bis 49-Jährigen 39,1 %, bei den 50- bis 65-Jährigen 35,7 % und bei den mindestens 65-Jährigen 33,8 %.
Platz 3 der Kriterien für einen Zertifizierungsanbieter belegt bei allen Altersgruppen die langjährige Erfahrung. Bei den 18- bis 29-Jährigen finden 26,1 % diese wichtig. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 20,6 %, bei den 40- bis 49-Jährigen 19,7 %, bei den 50- bis 65-Jährigen 21,5 % und bei den mindestens 65-Jährigen 17,8 %.
Interessant ist, dass 20,8 % der 18- bis 29-jährigen Beschäftigten auch die bundesweite Präsenz des Zertifizierungsanbieters für wichtig erachten. Bei allen anderen Altersgruppen ist dieses Kriterium nur von bis zu einem Zehntel gefragt.
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey führte im Auftrag der berufundfamilie Service GmbH im September 2019 eine Umfrage durch, die von 2.500 Personen beantwortet wurde. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 Prozent. Die dargestellten Detailergebnisse beziehen sich auf die gefilterte Zielgruppe „Erwerbstätige gesamt nach Alter“.
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