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zu aktuellen Studien aus der Arbeitswelt und dem Themenfeld Vereinbarkeit (©berufundfamilie Service
GmbH)
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Auch die neue Mai-Ausgabe unserer Blogserie „Vereinbarkeit in Zahlen“ kommt nicht ohne Studienergebnisse zum Thema Home-Office und Entwicklungen durch die Coronapandemie aus. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass das Neuland Home-Office seine Tücken birgt. Abgesehen davon gibt es noch folgende interessante Erkenntnis: 29 % der Führungskräfte sehen im Fachkräftemangel ein vorübergehendes Phänomen.
Antwort in der Krise: Flexibilisierung von Arbeitsort und Zeit
Vor dem Hintergrund der Coronapandemie überrascht es nicht, dass 91 % der Fach- und Führungskräfte derzeit der Ansicht sind, dass Maßnahmen zum Arbeitsort in dieser Krise eine hohe Relevanz haben. Konkret spielen ihrer Meinung nach vor allem virtuelle Kommunikationsplattformen (99,2%) und virtuelle Kooperationsräume (93,8%), Social Distancing (98,3%), Arbeiten im Home-Office (96,2%) sowie mobile Arbeit (92,4%) eine sehr wichtige Rolle. Zudem wird die temporäre Trennung von Teams/ Abteilungen (94,7%) als Lösung genannt. Als nicht relevant wird die Verlagerung der Arbeit zu einem Dienstleister, zum Lieferanten sowie zum Kunden gesehen.
Für 86,7% der Befragten hat die Arbeitszeit im Umgang mit der Coronakrise eine hohe Relevanz. Als besonders wirkungsvoll werden flexible Arbeitszeitmodelle (97,7%), Kurzarbeit (98%), Abbau von Überstunden und Mehrarbeit (94,4%), und flexible Arbeitszeitmodelle mit Arbeitszeitkonten (92%) eingestuft.
IBE, Personalpolitik in der Corona-Krise, April 2020
https://www.ibe-ludwigshafen.de/wp-content/uploads/2020/04/IBE-Studie_Personalpolitik-in-der-Corona-Krise.pdf
Geringes Home-Office-Potenzial in Vor-Coronazeiten
Daten des sozioökonomischen Panels (SOEP) aus Zeiten vor der Coronapandemie zeigen: Viele erwerbstätige Eltern haben nicht einmal theoretisch die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Unter Haushalten mit zwei erwerbstätigen Elternteilen liegt das Home-Office-Potenzial bei 57 %, unter erwerbstätigen Alleinerziehenden bei 35 %.
In Vor-Coronazeiten nahmen rund 30 % der Haushalte mit Kindern im Alter von bis 12 Jahren regelmäßig Betreuung durch Verwandte in Anspruch, unter den Alleinerziehenden sind es sogar 40 %.
DIW Berlin, Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit sowie zum Home-Office-Potential vor Corona-Pandemie, Mai 2020
https://www.diw.de/de/diw_01.c.788000.de/corona-krise_erschwert_vereinbarkeit_von_beruf_und_familie_vor_allem_fuer_muetter_____entlastung_dringend_erforderlich.html
Neuland Home-Office
Für 35 % der Beschäftigten ist das Arbeiten im Home-Office eine völlig neue Situation. Weitere 50 % haben bisher nur wenig Erfahrung mit dieser Arbeitsform. Immerhin zwei Drittel geben an, mit der Arbeitssituation wie auch mit den vorhandenen Ressourcen – ausreichend Platz, ein ungestörter Arbeitsplatz, eine gute Internetverbindung – zufrieden zu sein.
Als bevorzugte Kommunikationsmittel zu Vorgesetzten und zwischen Kolleg*innen nannte die Mehrheit relativ konventionelle Mittel: E-Mail (90 %) und Telefon (71 %) aus. Nur die Hälfte der Befragten gab an, regelmäßig Chats zu nutzen, und Videoanwendungen verwendet nur ein gutes Viertel (28 %).
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehen 77 % der Befragten durch die Arbeit von zuhause erleichtert. Allerdings fühlt sich ein Drittel der Befragten im Home-Office sozial isoliert.
Universität Konstanz, Home-Office (Zwischenreport), April 2020
https://www.uni-konstanz.de/universitaet/ueber-die-universitaet-konstanz/exzellenzinitiative-und-strategie/in-den-medien/presseinformationen/presseinformationen-detail/was-das-arbeiten-im-home-office-mit-uns-macht/
Home-Office: Veränderung der Team-Produktivität?
Über 80 % der Beschäftigten – 79 % der Frauen* und 85 % der Männer* – zeigten sich in einer ersten Erhebungswoche (01.-07.04.2029) zufrieden im Home-Office. Allerdings: Befinden sich Kinder unter 12 Jahren im Haushalt, sind ein Viertel der im Home-Office Beschäftigten unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Im Gegensatz dazu sagen dies nur 15 % der Personen ohne Kinder unter 12 Jahren. Befinden sich Kinder unter 12 Jahren im Haushalt, empfinden 37 % ihre Produktivität als geringer, wohingegen dies bei nur 23 % ohne Kinder unter 12 Jahren der Fall ist.
Die eigene Produktivität im Home-Office wird insgesamt als etwas höher eingeschätzt. Knapp 40 % der Befragten fühlen sich bedeutsam produktiver als auf der Arbeitsstätte. Knapp 15 % schätzen ihre Produktivität sogar als wesentlich höher ein. Bei der Einschätzung der Produktivität im Team gehen die Meinungen hingegen auseinander: Während die Hälfte der Teilnehmenden die Produktivität als gleich hoch betrachtet, schätzen 25 % diese sogar höher, aber auch 25 % niedriger ein. Gründe für eine geringere Produktivität könnten die Erreichbarkeit der Kolleg*innen sowie die technische Ausstattung zu sein. Dazu kommen das Geschlecht und das Vorhandensein von Kindern unter 12 Jahren.
Fraunhofer FIT, Home-Office (Zwischenergebnisse), Mai 2020
https://www.fit.fraunhofer.de/de/presse/20-05-07_fraunhofer-umfrage-homeoffice-erste-ergebnisse.html
Homeschooling = Frauensache?
Mit Homeschooling sind während der Coronapandemie vor allem Frauen* befasst: Von den 2.216 Fragebögen dazu seien 1.810 ausschließlich von Müttern* beantwortet worden – das entspricht 82 %.
Laut Viertel der befragten Eltern werde die Beziehung zu ihren Kindern durch den Unterricht zu Hause belastet. Fast zwei Drittel der deutschen Familien muss täglich rund drei Stunden mit Lernstoff verbringen. Dabei vermisst die Hälfte der Eltern mehr Rückmeldungen durch die Lehrer und klarere Vorgaben.
Uni Koblenz-Landau, Homeschooling, April 2020
https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/homeschooling-111.html
Fachkräftemangel: Vorrübergehendes Phänomen?
Führungskräfte in Deutschland haben zur Existenz des Fachkräftedefizits unterschiedliche Ansichten. 80 % sehen im Fachkräftemangel eine kritische Herausforderung für die Wirtschaft. Für 22 % stellt dieser hingegen keine ernsthafte Bedrohung dar. 70 % betrachten den Mangel an Fachkräften als strukturelles und nicht konjunkturabhängiges Thema, während 29 % sagen, dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen handele.
Hays, Fachkräftemangel, April 2020
https://www.hays.de/lp/fachkraeftemangel
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