Corona und die unzähligen Fragen, wie der eigene Weg von Beruf und Privatleben aussehen und wohin er führen soll (©pixabay.com) |
Die Coronapandemie forderte(e) Erwerbstätige – in ihrer individuellen Arbeit, als Vorgesetzte*r und als Teammitglied. Silke Güttler, Leitung Corporate Communications der berufundfamilie, hat für die aktuelle Ausgabe der Blogserie „VereinbarkeitsVibes“ Fragen gesammelt, die unweigerlich in den letzten Wochen aufkamen. Ein Blog also, der Fragen aufwirft …
In Ausnahmesituationen lernt man sich und sein Umfeld oft besser kennen als im üblichen Alltag. Die Coronazeit ist eine solche Situation, die ggf. in eine „neue Normalität“ übergeht. Wie die neue Normalität von Beschäftigten aussehen wird, wie sie diese selbst gestalten können und wollen – das wissen viele von uns noch nicht wirklich. Was wir aber wissen ist, dass Corona viele Fragen aufgeworfen hat, die Arbeitszeit und -ort, Arbeitsorganisation und damit auch die Zusammenarbeit mit anderen angeht. Manche hinterfragen sogar ihre Einstellung zu Arbeit und Privatleben. In Gesprächen mit Freund*innen und Bekannten zeigte sich schnell die enorme Fülle und Vielfältigkeit der „coronagetriggerten“ Fragen. Also habe ich mal munter alles mit Fragezeichen gesammelt. Antworten gibt es hier nicht. Vielleicht hilft die Fragenliste – die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat – Mitarbeitenden ja, das „Corona und ich“ zu reflektieren, ganz eigene Learnings zu ziehen und zu analysieren, was für die eigene Zukunft der Arbeit relevant ist. Geben Sie sich also selbst die Antworten oder fragen Sie sich einfach nur bewusst.
Was hat mich während der Coronapandemie am meisten privat belastet?
Habe ich Beruf und Privatleben während der Coronapandemie vereinbaren können?
Was hat mich mit Blick auf die Arbeit während der Coronapandemie am meisten belastet?
Welche Auswirkungen hat(te) die Pandemie auf meine Arbeit?
Haben sich berufliche und private Belastungen gegenseitig bedingt?
Konnte ich so arbeiten wie vor der Pandemie?
Konnte ich mir die Zeit frei einteilen? Welche zeitlichen Zwänge waren da?
Möchte ich aufgrund der jüngsten Erfahrungen etwas an meiner Arbeitsweise ändern?
Hat sich etwas im Vergleich zur Vor-Coronazeit dabei verändert? Was hat sich verändert?
Möchte ich zukünftig meine Arbeitszeiten ändern?
Wollte ich lieber zu Hause arbeiten?
Oder wollte ich lieber auf der Arbeitsstätte präsent sein?
Soll sich etwas an meinen Präsenzzeiten ändern?
Habe ich Unwohlsein empfunden, bei dem Gedanken, ggf. zwangsweise von zu Hause aus arbeiten zu müssen?
Hat mir die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten, ein Gefühl der Erleichterung gegeben?
Hat sich meine Einstellung zu Home-Office bzw. Präsenzarbeit geändert?
Werde ich die eigene Nutzung von Home-Office verändern?
Habe ich während der Coronapandemie mehr gearbeitet als sonst?
Konnte ich entschleunigen?
Habe ich stattdessen Beschleunigung empfunden oder war sogar dazu gezwungen?
Hatte ich das Gefühl, dass Kolleg*innen weniger oder mehr leisten mussten? Wie wirkte das auf mich?
Habe ich während der Coronapandemie Ungerechtigkeit bzgl. der Verteilung des Arbeitsvolumens unter den Kolleg*innen empfunden?
Fehlten mir die Kolleg*innen?
In welchen Situationen fehlten Sie mir oder warum?
Hat sich zu (bestimmten) Kolleg*innen eine Distanz entwickelt?
Hat sich zu (anderen) Kolleg*innen eine Nähe entwickelt? Kennen und verstehen wir uns besser?
Wie bin ich mit dem verstärkten Einsatz von Collaboration-Tools und Videokonferenzen zurechtgekommen?
Hat sich die Anzahl und Frequenz von Video-Meetings stark erhöht? Hat mich das belastet?
Wie gestaltete sich der informelle Austausch mit den Kolleg*innen?
Habe ich mich von den Kolleg*innen abgeschnitten gefühlt?
Hatte ich Zeit und Gelegenheit für informelle Gespräche mit Kolleg*innen?
War der Austausch mit den Kolleg*innen vor Corona besser?
Hatte ich Verständnis für die private Situation der Kolleg*innen?
Kam der Punkt, an dem mein Verständnis schwand?
Konnte ich meinen beruflichen Gedanken, Verunsicherungen und Empfindungen Ausdruck verleihen?
Konnte ich über private Belange, die mich belasteten, reden?
Mit wem konnte ich mich austauschen?
Konnte ich mit dem neuen Zeitmanagement der Kolleg*innen gut umgehen?
Musste ich Aufgaben von Kolleg*innen auffangen – weil diese zeitlich nicht durchgängig erreichbar oder präsent waren?
Hatte ich das Gefühl, das die Kolleg*innen für meine berufliche und auch eine private Situation haben?
Habe ich die physische Distanz zu Kolleg*innen sogar teilweise als positiv empfunden?
Kann ich mir eine Rückkehr zur Arbeitsweise und -abläufen in Vor-Coronazeiten vorstellen?
Wie kam ich damit zurecht, verstärkt auf Distanz geführt zu werden?
Was hätte ich mir von den Kolleg*innen in Bezug auf die Teamarbeit gewünscht?
Hat mir die Führung während der Coronapandemie vermittelt, dass der Arbeitsplatz sicher ist?
Hatte ich Angst um meinen Arbeitsplatz oder den von Kolleg*innen?
Was habe ich mir eigentlich von der Führung in dieser Phase erwartet?
Habe ich ausreichend Anerkennung und Wertschätzung für meine Arbeit während der Coronapandemie erhalten?
Habe ich mir mehr Kommunikation von Seiten der Führungskraft gewünscht?
Wie war ich insgesamt mit dem Verhalten der Führung zufrieden?
Welche Projekte liefen auch auf Distanz reibungslos?
Welche Projekte kamen durch die Distanz zu Kolleg*innen und/ oder Führungskräften ins Stocken bzw. konnten nicht umgesetzt werden?
Last but not least: Kann ich das Wort Corona noch hören? ;-)
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