Mittwoch, 21. August 2019

Tag der Senioren: Ältere jobfit wie noch nie

Aktive Ältere – privat und im Job (©pixabay.com)

Es gibt Senioren-WGs, Senioren-Reisen, Senioren-Handys… Ab wann ist man eigentlich Senior? Wie fühlen sich Senioren? Und wie sieht aktuell ihr Verhältnis zur Arbeitswelt aus? Am heutigen Tag der Senioren bietet dieser Blog ein paar Antworten.



„Der Senior“ – so bezeichnet „Junior“ schon mal gerne den Vater. Schließlich steht der vom Lateinischen abgeleitete „Senior“-Begriff für „der Ältere“. So trifft die Betitelung „Senior“ auch viele im beruflichen Umfeld, die zu den Ältesten in ihrem Bereich bzw. Team zählen. Ab welchem Alter eine Person senior ist, ist allerdings nicht fixiert. Als Eintrittsalter in die Seniorität gilt immerhin das Lebensalter zwischen 50 und 65 Jahren. Da mögen jetzt schon einige aufschreien…

Halten wir also fest, dass mit 65 Jahren die Seniorität erreicht ist. Laut dem Statistischen Bundesamt[1] sind rund 17,5 Mio. Menschen in Deutschland mindestens 65 Jahre alt und somit Senioren. Das macht etwa 21 % der Gesamtbevölkerung aus.

Und die scheinen ganz einverstanden mit ihrem bisherigen Leben zu sein. Eine weitere Untersuchung des Statistischen Bundesamts[2] zeigt nämlich, dass 15 % der 65- bis 85-Jährigen sehr zufrieden und 70 % zufrieden damit sind. Nur jeder Zehnte ist weniger zufrieden mit seinem bisherigen Dasein.

Zufriedenheit bedeutet jedoch nicht, dass es nicht noch Dinge gibt, die erstrebenswert sind. Eine weitere Befragung des Statistischen Bundesamts – dieses Mal unter Personen ab 60 Jahren – verrät, dass fast jeder Vierte es für besonders erstrebenswert hält, sich mit der Sinnfrage des Lebens auseinanderzusetzen.[3]

Und um das Bild rund zu machen, legt die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) in diesem Jahr mit einer Studie zu den Werteorientierungen der Generation 60plus im Vergleich zur Gesamtbevölkerung nach.[4] Die Ergebnisse: Während es für 80,6 % der über 60-Jährigen wichtig ist, gute Freunde zu haben, geben dies in der gesamten deutschen Bevölkerung 85,5 % an. Bei dem Wert „Spaß haben und das Leben genießen“ ist die Differenz größer: 48,2 % der Personen ab 60 Jahren halten dies für wichtig, bei der Gesamtbevölkerung sind es 61,8 %.

Arbeit und Alter: Immer mehr Senioren sind erwerbstätig


„Kein Rasten, kein Rosten.“ – so ließe sich wohl das aktive Leben der Senioren zusammenfassen. Wie das Statistische Bundesamt[5] erhob, waren 2017 16,1 % der 65- bis 69-Jährigen erwerbstätig. Das sind mehr als doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor, also 2007 (7,1 %). Dabei gibt es deutliche Unterschiede bei den Geschlechtern: Während bei den Männern jeder Fünfte (20,2 %) dieser Seniorengruppe einer Tätigkeit nachging, wahren es bei den Frauen 12,3 %. Besonders stark vertreten sind ältere Beschäftigte in den Kraftfahrzeug-Bereichen Handel, Instandhaltung und Reparatur – mit 175.000 Beschäftigten. Darauf folgt das Gesundheits- und Sozialwesen mit 141.000 älteren Erwerbstätigen.

Allerdings ist die große Mehrheit der über 64-Jährigen in Teilzeit tätig: 684.000 arbeiten eine bis 19 Stunden pro Woche. 130.000 Ältere haben eine 20- bis 29-Stunden-Woche und 111.000 Senioren arbeiten wöchentlich 30 bis 39 Stunden. In Vollzeit sind 256.000 über 64-Jährige tätig. Das entspricht den Resultaten der Arbeit-und-Alter-Studie der berufundfamilie aus dem Jahr 2013: Danach mochten nur 28 % der 45- bis 60-jährigen Erwerbstätigen bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter voll erwerbstätig bleiben. Die Mehrheit wünschte sich entweder reduziert (26 %) oder nur bis zu einem vorgezogenen Renteneintrittsalter erwerbstätig zu sein (34 %).

Als Grund für die dennoch feststellbare Arbeitswut wurde von den älteren Beschäftigten in einer Befragung des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2014 allerdings nicht vorrangig die finanzielle Notwendigkeit (40 %) angegeben, sondern mit 67 % vor allem der Spaß an der Arbeit.

Und auch in den Hörsälen der Hochschulen sind Menschen ab 65 Jahren immer häufiger anzutreffen: Ihr Anteil an den Gasthörern liegt mit 14.900 Personen bei 41 %.

Die Quoten dürften sich vor dem Hintergrund, dass die Alterspyramide weiter umschlägt – und laut Statistischen Bundesamt der Anteil der Senioren im Jahr 2060 bei 31 % liegen wird – noch deutlich steigen.

[1] https://de.statista.com/themen/172/senioren/
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/888020/umfrage/umfrage-unter-senioren-zur-zufriedenheit-mit-dem-bisherigen-leben/
[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/477415/umfrage/umfrage-in-deutschland-zu-den-prioritaeten-im-leben-von-menschen-60plus/
[4] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/882103/umfrage/umfrage-in-deutschland-zu-werteorientierungen-der-generation-60plus/
[5] Vgl. https://www.swp.de/panorama/fleissig_-wissbegierig_-digital-28144968.html und https://www.welt.de/wirtschaft/article182327848/Seniorenarbeit-In-diesen-Branchen-arbeiten-Deutschlands-Rentner.html

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