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Stillstand lebenserfahrener Beschäftigter verhindern (Quelle: cottonbro studio on pexels.com) |
Mit welchen Maßnahmen gelingt die Personalentwicklung mit lebenserfahrenen Beschäftigten? Um diese Frage geht es schwerpunktmäßig in der dritten Ausgabe unserer Blogserie „Arbeit und Alter vereinbaren“. Mitgedacht werden auch Gesundheitsaspekte und private Pflegeaufgaben.
Die Personalbedarfsanalyse hat gezeigt, dass mit älteren Mitarbeitenden Lücken in Fachbereichen geschlossen werden können; die Kompetenz- und Potenzialanalyse ergab, dass in Teilen vorhandenes Know-how nicht genutzt und an anderen Stellen aufzubauen ist; die Qualifikationsbedarfsanalyse untermauert dies – Wie geht es nun weiter? Mit welchen Lösungen wird das Recruiting lebenserfahrener Erwerbstätiger von Erfolg gekrönt? Wie lassen sich bereits dem Betrieb zugehörige ältere Mitarbeitende binden und mit neuen Perspektiven ausstatten?
Hier nennen wir stichpunktartig einige Ansätze für die Personalgewinnung und -entwicklung
- Förderung des lebenslangen Lernens
- Altersübergreifende Lerngruppen
- Senior-Azubis/ Senior-Trainees
- Weiterbildungsangebote mit altersgerechter Didaktik
- Innerbetriebliche Praktika für Lebenserfahrene
- Planung von Karriere- und Ruhestandswegen
- „Horizontale“ Karrierewege ermöglichen
- Mitarbeitendengespräche/ Zukunftsgespräche
- Personalgewinnung älterer Fachkräfte gezielt aufbauen
- Altersgerechte Auswahlverfahren und Bewertungsverfahren
- Seminare zur Ruhestandsgestaltung
- Betriebliche Altersvorsorge und sonstige finanzielle Hilfen
Die Erhaltung der Gesundheit bzw. deren Förderung ist ein wichtiger Baustein in der Bindung von Beschäftigten. Empfehlenswert ist es, die Bedarfe der älteren Mitarbeitenden genauestens in den Blick zu nehmen und darauf zugeschnittene Angebote zu entwickeln. Selbstverständlich können vorhandene Gesundheitsmaßnahmen entsprechend angepasst werden. Unsere gemeinsam mit dem Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ durchgeführte Kurzumfrage „#agematters – Vereinbarkeit mit Erfahrung“ unter Unternehmensvertreter*innen zeigt, dass lebensältere Mitarbeitende vor dem Hintergrund eines erhöhten Ruhebedürfnisses, Erschöpfung und teileweise auch chronischen Erkrankungen Vereinbarkeitslösungen anfragen. Ideen, dass Thema Gesundheit explizit für lebenserfahrene Beschäftigte zu setzen, sind:
- Aktive Pause
- Ruheraum
- Ergonomieschulung
- Förderung von Bewegung, Sport und Entspannung
- Gesundes Essen in der Kantine/ Ernährungsberatung/ Kochkurse
- Betriebsärztliche (Vorsorge-)Untersuchung
- Gesundheitstag
- Gesundheitslots*innen
- Gesundheitscoaching
- Kurse zum Stressmanagement, zur Konfliktbewältigung etc.
- Psychosoziale Beratung
- Betriebliches Eingliederungsmanagement
Statistisch betrachtet, sind lebensältere Mitarbeitende eher mit privaten Pflegeaufgaben betraut als ihre jüngeren Kolleg*innen. Eine auf reifere Menschen ausgerichtete Personalpolitik muss daher das die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege umfassen.
Pflegebewusste Angebote sind u.a.:
- Pflege als Thema sichtbar machen
- Zeitflexibilität fördern
- Notfallpläne/ Vertretungsregelungen
- Interne oder externe Beratung für Pflegende
- Kompetenzseminare für Pflegende (ggf. gemeinsam mit weiteren Arbeitgebern)
- Vermittlung oder Bereitstellung von Senior*innen- und Pflege-Services (ggf. in Kooperation mit weiteren Arbeitgebern)
- Finanzielle Unterstützung
- Pflege-Guides/ Pflege-Lots*innen
Unser Stufenplan „Beruf und Pflege“ benennt weitere Maßnahmen zum Auf- und Ausbau pflegebewusster Arbeitsbedingungen – von niederschwelligen Lösungen, bis hin zu umfassenden Maßnahmen. Der Stufenplan ist hier kostenfrei abrufbar.
Für Fragen zur Gestaltung einer Personalpolitik, die für lebenserfahrene Beschäftigte attraktiv ist, stehen wir gerne zur Verfügung. Melden Sie sich bei Interesse unter: info@berufundfamilie.de.
Ausblick:
In der kommenden Folge der Blogserie „Arbeit und Alter“ benennen wir Maßnahmen, mit denen das Miteinander der Beschäftigtengenerationen gefördert werden kann.

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