Vorbilder
für pflegebewusste Personalpolitik 2019 gewürdigt mit Otto Heinemann Preis (©spektrumK)
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Der Otto Heinemann Preis würdigt Arbeitgeber, die sich in vorbildlicher Weise für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege engagieren. Unter den insgesamt vier Preisträgern sind in diesem Jahr zwei Arbeitgeber, die nach dem audit berufundfamilie zertifiziert sind. Um wen es sich handelt und welche pflegebewussten Maßnahmen sie u.a. bieten, verrät dieser Blog.
Mit der Verleihung des Otto Heinemann Preises ging am Abend des 7. November 2019 die 6. Berliner Pflegekonferenz zu Ende. In vier Kategorien wurde der Preis verliehen, mit dem innovative und ambitionierte Arbeitgeber ausgezeichnet werden, die sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege stark machen:
- Kategorie bis 500 Beschäftigte:
SIMONMETALL GmbH & Co. KG (Handwerksunternehmen)
- Kategorie 501 bis 5.000 Beschäftigte:
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
- Kategorie ab 5.000 Beschäftigte:
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
- Sonderpreis – gestiftet vom IKK e. V.:
LQG – Lebensqualität des BRK Kreisverbandes Kronach
Damit ist die Hälfte der Siegertreppchen mit Arbeitgebern belegt, die das Zertifikat zum audit berufundfamilie tragen: Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt ist seit 2013 zertifiziert, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist bereits seit 2008 Zertifikatsträger.
Die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt – eine Unternehmensgruppe im Bereich der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft – mit Sitz in Frankfurt am Main zählt rund 730 Beschäftigte. Der Arbeitgeber legt Wert darauf, dass neben den gesetzlichen Regelungen individuelle, passgenaue Lösungen für Beschäftigte mit privaten Pflegeaufgaben gefunden werden, z.B. kurzfristige Freistellungen, (befristete) Teilzeitvereinbarungen oder Sonderurlaub sowie verschiedene Sabbatical-Modelle. So zählen zu den pflegebewussten Lösungen der Unternehmensgruppe die vorrangige Berücksichtigung von pflegenden Angehörigen bei der Urlaubsplanung sowie die Rücksichtnahme auf familiäre Verpflichtungen bei der Aufgabenzuteilung. Beschäftigte mit Pflegeaufgaben werden bei Bedarf von der Arbeit freigestellt und können flexible Fortbildungsangebote nutzen. Während einer kurzzeitigen Arbeitsverhinderung bis zu zehn Tagen erhalten die Beschäftigten weiterhin ihr Gehalt. Für gute Orientierung in Pflegefragen bietet die Unternehmensgruppe über eine Kooperation Kompetenztrainings an, unterstützt Mitarbeitende durch ein Employee Assistance Program und hat als interne Ansprechpartner*innen interne Pflege Guides qualifizieren lassen.
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt sagt zu ihrem pflegebewussten Engagement: „Als zertifiziert familienfreundlicher Arbeitgeber übernehmen wir soziale Verantwortung und bieten unseren Mitarbeitern Sicherheit in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung. Für uns ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere im Hinblick auf Pflege, daher nicht nur ein Wort, wir leben dies auch! Der demografische Wandel und unsere Altersstruktur erfordern alters- und alternsgerechte Lösungen, die wir systematisch erarbeiten und umsetzen.“
Die in Stuttgart ansässige Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat rund 10.700 Beschäftigte – verteilt über mehrere Standorte in Deutschland. Das umfassende Angebotsspektrum von EY für pflegende Beschäftigte beinhaltet u.a. einen Familien- und Haushaltsservice, über den z. B. Gesellschafter, Vorleser, Einkaufshelfer, Reinigungskräfte und Gartenhilfen vermittelt werden. EY unterstützt seine Beschäftigten von der Vorbereitung auf eine möglicherweise auftretende Pflegesituation, über die praktische Umsetzung im Ernstfall, bis hin zum häufig damit verbundenen Verlust eines nahen Angehörigen. Vorsorgeinformationen, kollektive und individuelle Informations- und Gesprächsangebote, flexible Arbeitsmodelle, familienrelevante Dienstleistungsangebote und Trauerbegleitung bietet EY dabei. Besonders herausstechend: EY hat zunehmend digital verfügbare Angebote, die mehrere hundert Beschäftigte etwa durch Webcasts erreichen. So sind die Angebote zeit- und ortsflexibel zugänglich bzw. nutzbar.
EY macht deutlich: „Krankheit, Unfall oder Hilfebedarf im Alter können jeden treffen. Die Unterstützung Angehöriger fordert großen Einsatz, insbesondere wenn diese neben der eigenen Berufstätigkeit geleistet wird. Wir erkennen die Wichtigkeit der Pflege von Angehörigen als gesellschaftliche und individuelle Aufgabe und die damit verbundenen Herausforderungen an. Wir setzen uns dafür ein, dass trotz Übernahme von Pflegeaufgaben eine berufliche Weiterentwicklung möglich ist.“ Einen Einblick in seine „Gesamtstrategie Beruf und Pflege“ gewährte EY übrigens auch während der diesjährigen ersten „Woche der Vereinbarkeit“. Die Praxisbeispiele sind hier abrufbar.
Ausgelobt wurde der Otto Heinemann Preis von der spectrumK GmbH, dem BKK Dachverband e.V. und dem IKK e.V. Der Preis stand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Jury war mit 14 Personen besetzt, darunter Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH.
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