(Altersgemischte
Teams sind innovativ
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Während viel darüber gesprochen wird, was Unternehmen bieten müssen, um
die Generation Z von sich zu überzeugen, drängt eine weitere Herausforderung:
Die Babyboomer-Generation, also diejenigen die zwischen 1955 und 1969 geboren
sind, stellt einen großen Teil der Erwerbstätigen und geht auf das Rentenalter
zu. Während die einen noch einige Jahre arbeiten müssen, planen die anderen
schon die Zeit nach der Arbeit.
Zum Fachforum „Arbeit und Alter“ kamen am 08. November 2017 Arbeitgeber
verschiedener Branchen, Größen und aus unterschiedlichen Regionen zusammen. Trotz
ihrer Diversität bewegten sie ähnliche Fragen:
- Welche Lösungen können der demografischen Entwicklung entgegen setzen?
- Welche Potenziale haben erfahrene Beschäftigte und wie können diese genutzt werden?
- Wie kann das Erfahrungswissen im Unternehmen erhalten bleiben?
- Und wie können Arbeitgeber Übergänge bis zur Rente oder sogar darüber hinaus gestalten?
Input aus Wissenschaft, Beratersicht und Arbeitgeberpraxis
Das Fachforum beleuchtete diese Fragen aus drei Perspektiven: 1.
Wissenschaft, 2. Beratersicht und aus der 3. Arbeitgeberpraxis.
Herr Prof. Michael Dr.
Falkenstein, Direktor des Instituts für Arbeiten, Leben, Altern (ALA) erläuterte
aus der wissenschaftlichen Sicht, welche Maßnahmen Arbeitgeber ergreifen
können, um erfahrene Beschäftigte mental leistungsfähig zu halten. Gute Führung, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement und ein regelmäßiges Feedback sind laut Prof. Dr.
Falkenstein wichtige Bausteine, die die Arbeitslust
und damit die Arbeitsfähigkeit erfahrener
Beschäftigter steigern.
Martin Volz-Neidlinger ergänzt die wissenschaftliche Perspektive durch
seine langjährige Erfahrungen als Berater. Im Hinblick auf den Umgang mit erfahrenen
Beschäftigten benennt er drei zentrale Themenfelder:
- Es fehlt den Unternehmen das passende Wording, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Soll von „Alten“, „Älteren“, „Erfahrenen“ oder von „Personen 50+“ gesprochen werden?
- Wenn es um die Kategorie „Alter“ geht, wird diese kalendarisch gedacht. Jedoch fühlen sich nicht alle zum Beispiel 50jährigen gleich alt. Damit Unternehmen ihre Zielgruppe erreichen, sollten sie das „gefühlte Alter“ der Mitarbeiter mitdenken.
- Geht es darum zu entscheiden, welche Angebote erfahrene Beschäftigte brauchen, ist es ratsam die Zielgruppe einzubinden und mitentscheiden zu lassen. Martin Volz-Neidlinger empfiehlt Arbeitgebern ein strategisches Generationenmanagement zu verfolgen, welches die einzelnen Lebensphasen der Beschäftigten im Blick hat.
Aus der Praxis berichteten drei unterschiedliche Arbeitgeber von ihrer aktuellen Situation und
den Lösungen die sie gefunden haben. Diese drei Arbeitgeber stellten unter anderem folgende Lösungen vor:
Landesverwaltung HessenForst
Um für seine Beschäftigten den Übergang in die Rente gut zu gestalten
und Wissen zu halten, setzt der Landesbetrieb HessenForst unter anderem auf ein
Mentorenprogramm zwischen jungen und
erfahrenen Kollegen. Das Besondere: Die Mentorenschaft erfolgt auf Augenhöhe.
Während der erfahrene Beschäftigte sein Wissen an den jüngeren Kollegen
weitergibt, profitiert der ältere Beschäftigte durch das Wissen seines jungen
Mentees.
Universitätsklinikum Münster
Mehr als 10.000 Ärzte, Pflegekräfte und Verwaltungsangestellte sind am
Universitätsklinikum Münster beschäftigt. Um den unterschiedlichen Ansprüchen der
vielen Beschäftigtengruppen hinsichtlich ihres Alter und ihrer Lebensphase gerecht
zu werden, bietet das Universitätsklinikum Münster unter anderem 120 Dienstmodelle und einen einzigartigen Springerpool an.
Thomas Magnete
Das Familienunternehmen ist in den letzten Jahrzehnten beeindruckend rasant
gewachsen und hat dabei seine Mitarbeiter*innen fest im Blick. Obwohl die
Belegschaft recht jung ist, hat das Unternehmen eine Betriebsvereinbarung über
die Gestaltung alters- und alternsgerechter Arbeit geschlossen. Das Ziel der Betriebsvereinbarung ist unter anderem
die Gestaltung alternsgerechter Arbeitsbedingungen und die Verbesserung der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Um zu evaluieren, ob die umgesetzten Maßnahmen
auch greifen, führt das Unternehmen alle zwei Jahre eine Demografie Analyse durch.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Referentinnen und Referenten, den
konstruktiven Austausch über den Tellerrand hinaus und freuen uns auf die
nächsten spannenden Fachforen.
Sie möchten in Ihrem Unternehmen alle Generationen mit einer lebensphasenbewussten
Personalpolitik ansprechen. Wir unterstützen Sie mit Weiterbildungsangeboten
oder eine Inhouse-Schulung.
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Alter“. Inhouse Schulung oder Weiterbildungsangebote der berufundfamilie hier. Oder
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