Freitag, 29. Dezember 2017

Vereinbarkeit in Zahlen – Welche Faktoren die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben beeinflussen




Vereinbarkeit und Arbeitswelt: Aktuelle Zahlen und Stichwörter (©berufundfamilie Service GmbH)

Für 40 % der Beschäftigten sind Überstunden die Regel. Und weibliche Beschäfitgte, die einen weiten Arbeitsweg zurücklegen müssen, haben seltener Kinder.


Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Europa


85 % der Pflegepersonen in Europa sind weiblich. 

Jede Dritte bringt mehr als 56 Stunden pro Woche für die Betreuung auf. 

1 von 3 Befragten gaben an, dass sie aufgrund ihrer Betreuungstätigkeit finanzielle Probleme haben, da sie ihren Beruf (zeitweise oder ganz) aufgeben mussten.

COFACE, Who cares? Study on the challenges and needs of family Carers in Europe, November 2017



Arbeitszeitflexibilität verbessert Vereinbarkeit


64 % der Erwerbstätigen sagen mit flexiblen Arbeitszeiten könne Berufliches und Privates „eher miteinander vereinbart“ werden.

Dies sagen nur 45 % der Vollzeitbeschäftigten und 47 % der Teilzeitbeschäftigten ohne Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung. 

Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), iga.Barometer 2016 – Erwerbstätigenbefragung zum
Stellenwert der Arbeit, November 2017


Mehrarbeit für viele Beschäftigte Alltag


Für gut 40 % aller Beschäftigten in Deutschland ist Mehrarbeit von bis zu fünf Überstunden Alltag. 

Etwa 5 % kommen in der Regel sogar auf über 10 Extrastunden pro Woche.

Compensation Partner, Arbeitszeitmonitor 2017, Mai 2017


Index: Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie


In 30 europäischen Ländern wurden folgende Aspekte analysiert und daraus ein Index über die Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gebildet:

  • Familienpolitische Bedingungen (Kinderbetreuung, Elternzeit / -geld, usw.)
  • Arbeitsmarktbedingungen (Arbeitszeitflexibilität, Anteil gut bezahlter Teilzeitstellen, (Wieder-)Einstieg usw.)
  • Soziale Normen der Gesellschaft (in Bezug auf die Berufstätigkeit der Mutter oder aktive Vaterschaft)

Deutschland belegt im europäischen Vergleich Platz 21.

Vienna Institute of Demography, Anna Matysiak & Dorota Węziak-Białowolska, Country-Specific Conditions for Work and Family Reconciliation: An Attempt at Quantification, Oktober 2016


Pendler*innen haben seltener Kinder


Bei Frauen die einen kurzen Arbeitsweg zurücklegen müssen, liegt die durchschnittliche Kinderzahl rund 37 % höher als bei Frauen, die regelmäßigen einen weiten Weg zur Arbeit zurücklegen.

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Heiko Rüdiger & Gil Viry, Work-related Travel over the Life Course and Its Link to Fertility: A Comparison between Four European Countries, August 2017

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