Wertschätzung
signalisieren mit Vereinbarkeit von Beruf, Familie und
Privatleben (©berufundfamilie Service GmbH, Marcel Coker) |
Dass Arbeitgeber die familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik als Faktor der Wertschätzung ihrer Beschäftigten nicht unterschätzen sollten, unterstreichen die Ergebnisse der Studie „Jobzufriedenheit 2016“. Danach würden 44 % der in Deutschland Beschäftigten im kommenden Jahr ihre Arbeitsstelle wechseln wollen. Einer der wesentlichen Beweggründe ist „die fehlende Flexibilität der Unternehmen im Bereich Familienkompatibilität“.[2]
Vorstand oder Geschäftsführung: Die oberste Leitungsebene prägt den wertschätzenden Stil
Wie sagt man?: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken. Ins „Vereinbarkeitsdeutsch“ übersetzt heißt das: Die oberste Leitungsebene muss die familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik als Credo ausgeben und dahinterstehen. Tut sie dies nicht, werden auch Führungskräfte das Thema nicht konsequent verfolgen. Wertschätzung sollte also schon ganz oben in der Hierarchie ausgegeben werden.Führungskräfte: Erste Botschafter der Wertschätzung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen vor allem Wertschätzung durch ihren direkten Vorgesetzten erfahren. Geht dieser nicht auf die eigenen Belange ein, nützt es auch nichts, dass sich die oberste Leitungsebene die Anerkennung auf die Fahne geschrieben hat.Allein wenn Führungskräfte das persönliche Gespräch suchen, ist das ein Zeichen von Wertschätzung. Selbstverständlich sind es aber auch die Inhalte, über die Wertschätzung transportiert wird. Für Führungskräfte gilt:
- Konkret nach der Zufriedenheit bzgl. der Abläufe fragen – in Bezug auf die Vereinbarkeit heißt das: Lassen sich Beruf, Familie und Privatleben gut vereinbaren? Passen die familienbewussten Angebote zu dem Lebensstil des Beschäftigten?
- Den persönlichen Nutzen ausloten: Was bringen dem Beschäftigten die einzelnen Maßnahmen tatsächlich?
- Direkt nach Wünschen bzw. Bedarfen fragen: Welche individuellen Wünsche bestehen? Was ist verbesserungsfähig? Welches Angebot müsste adaptiert werden bzw. fehlt bislang?
- Die eigene Rolle ansprechen: Was kann die Führungskraft nach Meinung des Beschäftigten tun, um ihn in der Vereinbarkeit zu unterstützen?
- Auch die allgemeine Stimmung abtasten: Kommt das familien- und lebensphasenbewusste Angebot nach Einschätzung des Beschäftigten in der Belegschaft an? Wird aus seiner Sicht die Vereinbarkeit gelebt? Ist eventuell in der Kommunikation zu den Maßnahmen etwas zu tun?
Beschäftigte: Wertschätzung zurückspiegeln
Sagen wir es frei heraus: Wertschätzung ist keine Einbahnstraße. Beschäftigte sollten sich das vergegenwärtigen. In Bezug auf die Vereinbarkeit heißt das: Egal, in welchem Umfang sie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben nutzen, sie sollten diese auch ihren Vorgesetzten zugestehen. Nicht zu selten herrscht die Annahme vor, dass Führungskräfte aufgrund des Arbeitsvolumens Vereinbarkeitslösungen nur schwer in Anspruch nehmen können. Leider ist das auch oft der Fall. Doch Vereinbarkeit sollte für alle da sein. Idealerweise spiegeln Beschäftigte ihrem Vorgesetzen, dass sie sogar erwarten, dass dieser die Möglichkeiten ebenfalls nutzt. Vielleicht baut das bei Führungskräften ja sogar Hürden ab und sie entwickeln eine größere Selbstverständlichkeit für das eigene Erleben von Familienbewusstsein.[1] Siehe https://corporate.xing.com/no_cache/deutsch/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailansicht/article/pressemitteilung-br-forsa-umfrage-2015-arbeite/
[2] Siehe https://www.manpower.de/neuigkeiten/studien-und-research/studie-jobzufriedenheit/ und https://www.manpower.de/neuigkeiten/presse/pressemitteilungen/
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