Koordination von Beruf und Privatleben - alles eine Zeitfrage
(©berufundfamilie
Service GmbH)
|
Aber haben wir eigentlich Zeit? Oder nehmen wir sie uns einfach nicht? Oder machen wir etwas falsch?
Viele Menschen empfinden gerade zu Weihnachten Zeitmangel – ein Mangel, der sich in Stress ausdrückt. Im Extremfall kann dieser negative Folgen für die Gesundheit haben. Laut einer Studie der DAK aus dem Jahr 2013 verzeichneten Krankenhäuser zwischen 2009 und 2012 an den einzelnen Weihnachtstagen jeweils 40 Einweisungen wegen Herzinfarkt. Außerhalb der Weihnachtstage waren es sonst täglich durchschnittlich 30 Herzinfarktbedingte Einweisungen.[1]
Hausgemachter Zeitmangel
Tatsächlich fühlt sich so mancher angesichts der Vielzahl an Aufgaben unter Druck gesetzt: Geschenke müssen eingekauft, verpackt und gegebenenfalls verschickt werden. Die Wohnung muss weihnachtlich hergerichtet werden, wenn es geht, inklusive dekoriertem Tannenbaum. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass 50 % der Männer bis zu 2 Stunden und 37 % sogar über 4 Stunden an Weihnachten in die Innen- und Außendekoration investieren. 2 Stunden reichen nur 32 % der Frauen für die Deko aus. 28 % der Frauen verbringen mit der Verschönerung zwischen 2 und 4 Stunden und 41 % mehr als 4 Stunden.[2]
Zu klären ist auch noch, wann welche Verwandten und Freunde besucht werden bzw. bewirtet werden können. Und das führt dann unweigerlich zu der leidigen Frage nach dem allseits zufriedenstellendem Weihnachtsessen. So sieht sie halt aus, die private von To-Do-Liste von Perfektionisten. Das möchte man manchmal unken und erliegt doch selbst der Maschinerie, möglichst viel in wenig Zeit zu erledigen.
Beruflicher Jahresendspurt
Und dabei ist das nur die Seite des Privatlebens. Nicht zu unterschätzen ist der Aufgabenberg, der spannenderweise im Berufsleben immer wieder zum Jahresende anwächst. Da wollen nicht nur Projekte bis zum 31. Dezember abgeschlossen, sondern andere zum Beginn des kommenden Jahres angeschoben bzw. vorbereitet sein.
In der Parallelität der Aufgaben ist wohl der eigentliche Stressfaktor zu sehen. Das lässt sich kommentieren mit dem zum Gähnen animierenden Satz „Also, eins nach dem anderen.“ Oder ketzerischer: „Kann man alles planen. Schließlich ist ja lange genug bekannt, wann Weihnachten ist.“
Zeitnahme
Sind wir dann irgendwann – vielleicht sogar während der Feiertage – nicht völlig ausgelastet, belegen wir unsere Zeit mit Ersatzaufgaben.
Untersucht wurde, dass z. B. jeder Internetuser während der arbeitsfreien Weihnachtszeit durchschnittlich drei statt 2 Minuten auf Webseiten verbringt und zudem mehr Online-Videos ansieht. [3]
Dabei möchten wir an den Feiertagen weniger Medien konsumieren. 46 % der Deutschen wollen weniger Zeit vor dem Fernsehgerät verbringen.[4]
Die gewonnene Zeit lässt sich gut für gemeinsame Aktivitäten mit anderen nutzen. 89 % der Eltern würden schließlich gerne mehr Zeit mit ihren Kindern und 84 % mehr Zeit mit der/ dem Partner/in verbringen. Und 86 % der Befragten können sich übrigens gut vorstellen, mehr Zeit für Schlaf aufzubringen.[5]
Lassen Sie uns das Résumé ziehen: Alles hat seine Zeit, aber hoffentlich eine möglichst stressfreie.
[1] Vgl. https://www.dak.de/dak/bundes-themen/Herzinfarkt_am_Heiligabend-1337422.html
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2436/umfrage/zeitinvestition-fuer-das-dekorieren-an-weihnachten
[3] Vgl. http://www.ibusiness.de/aktuell/db/087696tk.html
[4] Vgl. http://www.horizont.net/medien/nachrichten/Studie-Jeder-Zweite-will-an-Weihnachten-weniger-fernsehen---angeblich-144431
[5] http://www.bmfsfj.de/mag/redaktion/2016-58/studie-digitalisierung-deutsche-haushalte,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen