Vertrauen und Kommunikation sind der Schlüssel
für mobiles Arbeiten (©deathtothestockphoto.com)
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Mobiles Arbeiten
und Homeoffice sind en vogue! Denn geht es in der aktuellen Diskussion um die
Arbeitswelt von morgen, kommt man an ihnen nicht vorbei. Und das aus zwei Gründen:
Erstens ist es mit der heutigen Technik problemlos möglich, von zu Hause oder
einem anderen Ort außerhalb des Büros zu arbeiten. Mit Laptops,
Internettelefonie, Skype & Co. sind die technischen Voraussetzungen
geschaffen. Zweitens haben viele Mitarbeiter den Wunsch mobil zu arbeiten. Sie
nutzen beispielsweise das Homeoffice, um ungestört einer Konzentrationsarbeit
nachzugehen. Und sie sparen Zeit, die es braucht, um in der morgendlichen und
abendlichen Rushhour die Distanz zwischen Zuhause und Arbeitsplatz zurück zu
legen. Den Zeitgewinn und die Flexibilität, die dadurch entstehen, schätzen
Mitarbeiter, um im Alltag Beruf, Familie und Privatleben unter einen Hut zu
bringen.
Arbeitgeber halten weiterhin an Präsenzkultur fest
Trotz aller
Euphorie um mobiles Arbeiten, die Praxis sieht anders aus. Obwohl die
Möglichkeiten vorhanden wären, halten viele Unternehmen an der Präsenzkultur
fest und diktieren ihre Mitarbeiter täglich ins Büro. So kommt es, dass 8 von
10 Mitarbeitern gerne ab und an bzw. regelmäßig von Zuhause arbeiten würden, aber
nur jeder zehnte tut es (DIW-Studie, 2016). Warum die Büros weiterhin voll besetzt
sind, liegt auch daran, dass beinahe jede Führungskraft es sich selbst zutraut,
effektiv im Homeoffice zu arbeiten. Schauen Führungskräfte hingegen auf ihre
Mitarbeiter, äußeren sie Zweifel an deren Selbstdisziplin (vgl. Hackl, Wagner,
Attmer (2017): New Work, S: 138f.). Der Worst Case sieht dann aus wie bei Yahoo:
2012 ermöglicht Marissa Mayer, die damalige Yahoo-Chefin, ihren Mitarbeitern im
Homeoffice zu arbeiten. Kein Jahr später beorderte sie die gesamte Belegschaft
wieder zurück in die Büroräume.
Was ist
passiert? Arbeiten Führungskraft, Mitarbeiter und die Teamkollegen an
unterschiedlichen Orten, können sie sich – logisch – nicht täglich sehen. Technik,
Datenschutz und einige Regelungen zum mobilen Arbeiten sind einigermaßen
schnell geregelt, aber dann beginnt der eigentliche Teil der Arbeit. Die
physische Präsenz der Beschäftigten kann nur durch eine Kultur des Vertrauens kompensiert
werden. Damit mobiles Arbeiten für alle Parteien – den Mitarbeiter, die
Führungskraft und das Unternehmen als Ganzes – zum Erfolg wird, ist nicht eine
komplette Verregelung, sondern eine Vertrauenskultur der Schlüssel.
Vertrauenskultur braucht Kommunikation
Eine
Vertrauenskultur lässt sich jedoch nicht einfach hin zaubern. Damit sie
entstehen kann und bestehen bleibt, ist eine transparente Kommunikation zwischen
allen Beteiligten entscheidend. Äußert ein Mitarbeiter den Wunsch mobil zu
arbeiten, um seinen kranken Vater vorrübergehen pflegen zu können, ist die Führungskraft
mit der Herausforderung konfrontiert, die passende Lösung im Sinne des
Mitarbeiters, des Teams und des Unternehmens zu finden. Der Vereinbarkeits-Trialog unterstützt Führungskräfte dabei, dieses
Spannungsfeld aufzulösen.
Aber damit
nicht genug. Damit Innovationskraft und Mitarbeiterzufriedenheit nicht verloren
gehen, benötigen auch digitale Teams ein soziales Miteinander. Deshalb sollten Gelegenheiten
für einen informellen Austausch geschaffen werden. So ist beispielsweise die
gemeinsame Kaffeepause nicht nur in der Büroküche, sondern auch digital über Video-Telefonie
möglich. Auch Teambildungmaßnahmen spielen eine wichtige Rolle.
Arbeiten
Teams in einem Klima des Vertrauens zusammen, in der offen persönliche Belange
angesprochen werden können, sinkt auch die Gefahr einer Neiddebatte. Wichtig ist es, Ausgleich zwischen den Beschäftigten zu schaffen,
die die Möglichkeiten der Flexibilisierung in höherem Maße nutzen und denjenigen
die überwiegend physisch präsent sind.
Bei allen
Möglichkeiten die die Technik bietet, bleibt ein persönliches Gespräch
unersetzlich. Die Abschaffung des Büros ist deshalb keine Möglichkeit. Eine
gute Mischung aus Arbeiten im und Arbeiten außerhalb des Büros ermöglicht die
Flexibilität, die sich Mitarbeiter wünschen und erhält die Innovationskraft,
die Ihr Unternehmen braucht.
Welche Erfahrungen haben Sie mit mobilem Arbeiten gemacht?
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