Donnerstag, 24. Mai 2018

Vereinbarkeit in Zahlen: Neue Studien – u.a. zu Kündigungsgründen und Wünschen von pflegenden Beschäftigten



Vereinbarkeit und Arbeitswelt: Neue Zahlen rund um essenzielle Stichwörter  (©berufundfamilie Service GmbH)


 

Wie steht es um die Fachkräftelücke im MINT-Bereich? Aus welchen Gründen kündigen Beschäftigte? Was wünschen sich Mitarbeiter*innen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege? … Aktuelle Studien bieten Antworten, die wir in der Mai-Ausgabe der monatlich erscheinenden Serie „Vereinbarkeit in Zahlen“ gewohnt knackig für Sie zusammengefasst haben.



 

MINT-Fachkräftelücke war nie so groß wie jetzt


Im April 2018 fehlten den Unternehmen deutschlandweit 314.800 Fachleute – das sind 77.300 oder 32,5 % mehr als im Vorjahr. Die Lücke der Fachkräfte in naturwissenschaftlich-technischen Berufen war damit noch nie so groß wie jetzt.

Die Engpässe im MINT-Bereich wären ohne das dynamische Beschäftigungswachstum von Ausländern noch drastischer – die Fachkräftelücke würde dann bei etwa 463.000 Beschäftigten liegen.

IW Köln, MINT-Frühjahrsreport 2018, Mai 2018
https://www.arbeitgeber.de/www/arbeitgeber.nsf/res/MINT-Fruehjahrsreport_2018.pdf/$file/MINT-Fruehjahrsreport_2018.pdf



Top-Kündigungsgrund ist fehlender Ausgleich von Mehrarbeit


Was bewegt Beschäftigte zur Kündigung?

Für 68 % der Arbeitnehmer*innen ist fehlender Ausgleich für angefallene Überstunden der Hauptkündigungsgrund. 65 % würden kündigen, wenn die Chemie mit den Kolleginnen und Kollegen nicht mehr stimmt, 60 % bei andauerndem Stress und Leistungsdruck und 58 % aufgrund fehlender Feedback-Kultur. Lediglich 22 % würden kündigen, wenn sie keine Incentives – wie Dienstwagen oder Jobtickets – erhalten.

von Rundstedt, Talents & Trends, April 2018
https://newsroom.rundstedt.de/pressemitteilungen/talents-trends-so-verlieren-unternehmen-ihre-besten-mitarbeiter/



In den ersten 100 Tagen ist Verhalten der Vorgesetzten ein Hauptkündigungsgrund


11,6 % der Beschäftigten hat schon einmal während der ersten 100 Tage den neuen Job gekündigt. Weitere 15,7 % hat die Kündigung ernsthaft erwogen. Damit war Kündigung für jeden 4. mindestens einmal im Berufsleben Thema. Schlechte Einarbeitung zählt dabei zu den Hauptgründen, ebenso Verhalten der Vorgesetzten und falsche Versprechungen oder falsche Angaben des Unternehmens zur Stelle.

softgarden e-recruiting, Probezeit für Arbeitgeber - Die ersten 100 Tage im Job aus Sicht der Bewerber, Mai 2018
https://go.softgarden.de/studie-probezeit-fuer-arbeitgeber?_ga=2.79674198.399014332.1526987044-2008672474.1526987044



In deutschen Führungsgremien mangelt es weiterhin an Frauen


Lediglich 12 % der Vorstandsmitglieder der größten börsennotierten Firmen Deutschlands sind weiblich. In Großbritannien sind es hingegen 20 % und in Polen und Frankreich jeweils 15 %.

Zudem erreicht in Deutschland kein einziger Dax-Konzern einen Frauenanteil von 30 % im Vorstand.

AllBright-Stiftung, Schlusslicht Deutschland: Konzerne weltweit holen mehr Frauen ins Top-Management, Mai 2018
https://static1.squarespace.com/static/56e04212e707ebf17e7d7cd2/t/5af88cf62b6a28d7522c910a/1526238462041/AllBright+Bericht_Mai+2018.pdf



Zusätzliche Auszeiten sind bei pflegenden Beschäftigten willkommen


Jeder elfte Beschäftigte hat private Pflegeaufgaben. Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege finden 71 % von ihnen problematisch. 29 % haben (sehr) häufig Vereinbarkeitsprobleme.

Zusätzliche Auszeiten fänden 61 % der pflegenden Beschäftigten hilfreich, um Beruf und Pflegeaufgaben besser in Balance bringen zu können. Ebenfalls 61 % würden eine finanzielle Unterstützung begrüßen.

DGB, DGB-Index Gute Arbeit – Sonderauswertung Berufstätige mit Pflegeverantwortung, Februar 2018
http://www.dgb.de/themen/++co++dde051f8-0a80-11e8-a822-52540088cada


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