Neuauflage des Stufenplans "Beruf und Pflege" - unterstützt Arbeitgeber beim Einstieg in und beim Ausbau einer pflegebewussten Personalpolitik (©berufundfamilie Service GmbH) |
Bei den Einen passiert es schleichend, bei den Anderen ganz abrupt. 2,9 Mio. Menschen waren in 2015 in Deutschland pflegebedürftig. Die deutliche Mehrheit von ihnen, nämlich 73 %, wurde zu Hause versorgt. Knapp die Hälfte - 1,38 Mio. - wurde allein durch ihre Angehörigen gepflegt. Diejenigen, die sich um ihre Angehörigen kümmern, sind zum Großteil berufstätig. Rund 30 % von ihnen arbeiten sogar in Vollzeit, rund 33 % in Teilzeit oder auf Stundenbasis.
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu leben, ist also für viele Beschäftigte in Deutschland
Alltag. Aus gutem Grund stufen immer mehr Arbeitgeber eine pflegebewusstePersonalpolitik als hochrelevant ein. Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist
auch im audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschule nicht mehr
wegzudenken. Regine Steinhauer, Auditorin der berufundfamilie Service GmbH,
weiß: „Werden Arbeitgeber nach Lösungen
zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege gefragt, sind viele Fragezeichen zu
sehen: Wie gehen wir das Thema an? Wie können Lösungen aussehen? Wie bleiben
wir am Thema dran und können damit wachsen? All diese Fragen verdeutlichen das
„How-to-Problem“. Und genau dies greift der Stufenplan auf.“
Ziel des Stufenplans
Um Arbeitgeber bei der Beantwortung ihrer Fragen zu unterstützen, bietet die berufundfamilie jetzt eine Neuauflage des 2011 zum ersten Mal erschienenen Stufenplans „Beruf und Pflege“ an - und berücksichtigt dabei die aktuellen Entwicklungen in der pflegebewussten Personalpolitik. Auf systematische Weise unterstützt der Stufenplan Arbeitgeber, die noch am Anfang stehen und gibt auch solchen nützliche Impulse, die sich schon länger mit der pflegebewussten Personalpolitik beschäftigen und es geschafft haben, das Pflegethema in der Unternehmenskultur zu verankern.
Vorteile des Stufenplans
- Der Stufenplan ist ein praktisches Servicetool.
- Er wurde von Experten unter Einbezug von Erfahrungen verschiedener Arbeitgeber entwickelt.
- Er enthält 100 mögliche Lösungen einer pflegebewusste Personalpolitik.
- Er erleichtert den Einstieg und gibt nützliche Impulse für „Profis“ einer pflegebewussten Personalpolitik.
- Er unterstützt Arbeitgeber, Maßnahmen im Blick zu behalten und an der richtigen Stelle nachzujustieren.
Über drei Stufen von der Maßnahmenebene zur pflegebewussten Unternehmenskultur
Wichtig für das Gelingen: Das Thema Pflege sichtbar
machen. (©berufundfamilie gGmbH)
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1. Stufe: Impulse erhalten
Die erste Stufe gibt Impulse, die den Einstieg erleichtern, um eine pflegebewusste Personalpolitik aufzubauen. Außerdem wird die Frage berücksichtigt, wie die Kommunikation zur Pflege aktiv vorangetrieben werden kann. Arbeitgeber können für den Einstieg beispielsweise das Thema im Mitarbeitergespräch integrieren, bei der Urlaubsplanung pflegende Beschäftigte berücksichtigen oder Kooperationen mit Dienstleistern für Senioren-Services eingehen.
2. Stufe: Angebote und Prozesse weiterentwickeln
Ist der Einstieg in die pflegebewusste Personalpolitik geschafft, wird die zweite Stufe relevant. Diese gibt Arbeitgebern Tipps für Maßnahmen, mit denen die betrieblich gestützte Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ausgebaut werden kann. Jetzt ist es an der Zeit, beispielsweise Seminare für Pflegende und Kontakthalteprogramme für Beschäftigte in familiärer Auszeit anzubieten oder Ihr Engagement für eine Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in die Öffentlichkeitsarbeit einzubinden.
3. Stufe: Pflegebewusste Unternehmenskultur stärken
Die Maßnahmen die in der dritten Stufe zusammengefasst sind, zielen auf die Stärkung der pflegebewussten Unternehmenskultur ab. Um dies zu verwirklichen, ist es etwa wichtig die Unternehmensleitung und Führungskräfte einzubinden, indem sie als Botschafter und/ oder Vorbilder nach außen wie nach innen auftreten.
UNSERE TIPPS:
Prüfen Sie in regelmäßigen Abständen den Bedarf pflegebewusster Maßnahmen! Als Datengrundlage können zum Beispiel eine Altersstrukturanalyse, personalwirtschaftliche Kennzahlen (z. B. Krankenstand) sowie eine Bedarfsabfrage unter pflegenden Beschäftigten, z. B. in Führungsrunden oder über Mitarbeiterbefragungen, dienen.
Außerdem: Evaluieren Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Angebote. Passen die Angebote in den Feldern Arbeitszeit, -ort, -organisation noch zu den Bedarfen der Mitarbeiter und entsprechen sie den Lebensentwürfen bzw. -stilen der Beschäftigten?
Der Stufenplan "Beruf und Pflege" steht als kostenloser Download unter folgendem Link zur
Verfügung. http://berufundfamilie.de/arbeitgeberattraktivitaet/beruf-und-pflege
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