Mittwoch, 22. März 2023

Transformation gelingt mit systematischer Vereinbarkeit - Teil 2 des Ergebnisberichts zu unserem berufundfamilie Scout „Transformation“

Von transparenter Strategie bis hin zur Befähigung der Beteiligten: audit berufundfamilie liefert Grundlagen für erfolgreiche Changes und strukturelle Veränderungen in Organisationen (Foto: Ian Schneider on Unsplash)

Die sich stark wandelnde Arbeitswelt fordert Reaktionen von Arbeitgebern. Und das bedeutet in vielen Fällen: Transformation. Deren Gelingen ist an einige Faktoren geknüpft. Inwieweit diese mit der Gestaltung einer strategischen Vereinbarkeitspolitik anhand des audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschule gegeben sind, zeigen weitere Ergebnisse aus unserer jüngsten Netzwerkumfrage. Hier also der zweite Teilbericht zu unserem berufundfamilie Scout „Vereinbarkeit und Transformation – wenn eins nicht ohne das andere geht“.

Eine strategische familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik nimmt sich der vielfältigen Veränderungen innerhalb unserer Arbeitswelt an. Gleichzeitig bewirkt sie zahlreiche Changes in Organisationen, die diese systematisch gestalten: Es werden entlang der Bedarfe der Zielgruppen Lösungen zur besseren Vereinbarkeit kreiert, ggf. vorhandene adaptiert und umgesetzt. Und die Shifts gehen darüber hinaus: Die Vereinbarkeitspolitik bewirkt eine Strukturierung von Angeboten, zahlt auf das Betriebsklima ein und hat großen Einfluss auf die Kultur innerhalb der Organisation. Das ist mehr als Change; hier sind wir im Bereich der Transformation.

Im Grunde haben wir es schon vorweggenommen: Eine Personalpolitik, die systematisch die Verbesserung der Work-Life-Balance ansteuert, ist transformierend. Dass diese mit Unterstützung des Managementinstruments audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule gelingt, belegen Ergebnisse unserer Umfrage „Vereinbarkeit und Transformation – wenn eins nicht ohne das andere geht“, die wir unter dem Dach des berufundfamilie Scouts unter Vertreter*innen auditierter Organisationen durchführten.

Eine Grundlage unserer Frage- bzw. Aufgabenstellungen – zu der auch die zählt, deren Rückmeldungen wir in diesem Artikel erläutern: „Geben Sie bitte an, inwieweit folgende Aussagen zu der strategischen Ausrichtung des audit berufundfamilie/ audit familiengerechte hochschule Ihrer Ansicht nach zutreffen.“ – bilden die Aspekte gelingender Transformationsaspekte, die das IW Köln identifiziert hat[1]:

  • Notwendigkeit der Veränderung ist gut erklärt
  • Die Strategie ist transparent gemacht
  • Bestehende Ansprüche werden berücksichtigt
  • Mitgestaltungsmöglichkeiten sind eröffnet
  • Die Fehlerkultur wird gestärkt
  • In Weiterbildung ist investiert (adaptiert: Beteiligte sind/ werden befähigt)

Im Folgenden sind die von diesen Transformationsaspekten abgeleitete Statements und die Bewertung bzw. Zustimmung der 220 an der Umfrage Teilnehmenden beschrieben.

Für fast die Hälfte der Befragten (49,5%) trifft die Aussage voll zu: „Im Auditierungsprozess wird die Strategie der eigenen Vereinbarkeitspolitik offen gelegt/ transparent gemacht.“ Für weitere 46,4% trifft dies eher zu. Somit sorgt das audit für 95,9% der Befragten dafür, dass die strategische Gestaltung der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik für alle Organisationsvertreter*innen einsehbar wird. Eine essenzielle Voraussetzung für die Akzeptanz der angesteuerten Entwicklung.

Das audit sorgt aber nicht nur für Klarheit über die Strategie, sondern auch über die Entwicklungsschritte der jeweiligen Vereinbarkeitspolitik: 95,9% der Teilnehmenden stimmen der Aussage zu: „Das audit ermöglicht ein nachvollziehbares strukturiertes Vorgehen und schafft damit Verständnis für einhergehende Veränderungen.“. Für 46,8% der Befragten trifft dies sogar voll zu.

Insgesamt 94,5% der Befragten stützen das Statement „Mit dem audit werden gezielt Veränderungen in mehreren Bereichen und auf unterschiedlichen Ebenen verfolgt (von der Strategie bis zu konkreten Maßnahmen).“ Für vier von zehn Befragten (40%) trifft dies sogar voll zu. Dieses Ergebnis untermauert, dass das audit eine ganzheitliche Transformation der Organisation unterstützt – nicht nur losgelöste Changes.

Das audit fördert die Partizipation möglichst aller Zielgruppen innerhalb einer Organisation – indem es deren Bedarfe/ Ansprüche berücksichtigt, wie 94,5% der Befragten bestätigen, und gleichzeitig laut 93,2% der Teilnehmenden Möglichkeiten zur Mitgestaltung der Vereinbarkeitspolitik eröffnet.

Für 88,6% der Befragten bestätigt sich, dass dank der Schaffung der Funktion der audit-Projektleitung die familien-/ lebensphasenbewusste bzw. -gerechte Ausrichtung in der Organisation institutionalisiert wird. Ein wichtiger Faktor für die stetige Entwicklung der Vereinbarkeitsaktivitäten.

84,6% finden, dass das audit zum Ausprobieren von Neuem anregt.

Wieso, weshalb, warum – Den Need von Changes klarzumachen, ist essenziell für die Akzeptanz der anstehenden Shifts. Laut 84,1% der Befragten gewährleistet das audit, dass die Notwendigkeit der Veränderungen in der Organisation gut erklärt werden kann.

73,2% der Befragten bestätigen, dass durch die externe Begleitung – in der Funktion der Auditor*innen – die Strategie und die Prozesse hinsichtlich der Vereinbarkeitspolitik fortlaufend gespiegelt werden. Der Mehrwert der Begleitung durch die Auditor*innen liegt erfahrungsgemäß nicht nur darin, dass diese den Prozess der Auditierung moderieren und strukturieren, sondern auch, dass die Expert*innen einen neutralen Blick wahren. Sie helfen, Optimierungspotenziale offen zu legen und zu nutzen. Auch neue Themen werden regelmäßig von den Auditor*innen eingebracht. Rundum ein wichtiger Push für die Vereinbarkeitspolitik der jeweiligen Organisation.

Über die Hälfte der Befragten (55,9%) meint zudem, dass das audit mittels des integrierten Reviews die Fehlerkultur stärkt.



In Teil 3 unseres Ergebnisberichts, den Sie hier im Blog in rund zwei Wochen finden werden, schauen wir auf die konkrete Wirkung des audit – z.B. hinsichtlich Arbeitgeberattraktivität, der internen Kommunikation sowie Zufriedenheit und Bindung der Beschäftigten.

Die Präsentation zum berufundfamilie Scout „Vereinbarkeit und Transformation – wenn eins nicht ohne das andere geht“ ist kostenfrei auf unserer Website abrufbar.



Zum berufundfamilie Scout

Unter dem Dach berufundfamilie Scout führten wir vom 05.12.2022 bis 17.01.2023 die Online-Kurzumfrage „Vereinbarkeit und Transformation – wenn eins nicht ohne das andere geht“ durch. 220 Vertreter*innen von Unternehmen, Institutionen und Hochschulen, die aktuell das Zertifikat zum audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule tragen, nahmen teil – 53,6% aus Unternehmen, 36,4% aus Institutionen und 10% aus Hochschulen.




[1] Dietz, Annette / Hammermann, Andrea / Stettes, Oliver, 2022, Hinter den Kulissen des Auf- und Umbruchs: Betriebe im Transformationsprozess. Einblicke in die Transformationserfahrungen von Beschäftigten und Führungskräften und kulturelle Erfolgsfaktoren gelingender Transformationen, IW-Report, Nr. 34, Köln; https://www.iwkoeln.de/studien/annette-dietz-andrea-hammermann-oliver-stettes-betriebe-im-transformationsprozess.html

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