Mittwoch, 7. Februar 2024

Generation Z: Großer Wunsch, auf Arbeitszeitregelung Einfluss zu nehmen, bedeutet nicht, weniger arbeiten zu wollen

Generation Z sucht im Arbeitsumfeld Gemeinschaft (Quelle: deathtothestockphoto.com)

Was sind für die Generation Z die wichtigsten Rahmenbedingungen für ein gutes Arbeitsleben? Welche Arbeitszeitmodelle passen zu ihr am besten? Worauf legt sie bei Arbeitsklima und -ort Wert? An welchen Stellschrauben kann hier also gedreht werden, um Tendenzen zum Quiet Quitting entgegenzuwirken? Einige Antworten darauf gibt es in diesem zweiten Teil des Ergebnisberichts zu unserer gemeinsamen Forschungsstudie mit der iba – Internationale Berufsakademie.

Die Schnelllebigkeit der modernen Arbeitswelt und die krisenbedingten Veränderungen gehen an der Generation Z nicht spurlos vorbei. So wünschen sich 92% der befragten jungen Beschäftigten ein Arbeitsumfeld, das Sicherheit und Stabilität bietet. Und auch die wirtschaftlichen Herausforderungen, wie steigende Lebenshaltungskosten und Inflation, hinterlassen bei der GenZ ihren Eindruck: 91% wollen sich über ein faires und leistungsgerechtes Gehalt absichern und finden dieses wichtig.

Ein grundlegender Faktor für ein gutes Arbeitsumfeld ist für die jungen Arbeitnehmenden eine gelingende Work-Life-Balance. 79% der Befragten heben hervor, dass eine klare Abgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben für sie wichtig ist. Dazu passt, dass 95% der befragten Angehörigen der Generation Z sich wünschen, ausreichend Zeit für Familie, Freunde oder ein Ehrenamt zu haben.

Flexible Arbeitszeitregelungen schaffen entsprechende Freiräume. 94% der Teilnehmenden legen daher darauf Wert, auf ihre Arbeitszeitregelung Einfluss nehmen zu können. 89% der befragten GenZ-Vertreter*innen bewerten die konkreten Arbeitgeberangebote Gleitzeit und 60% die Vertrauensarbeitszeit als wichtig. Leicht im Trend, aber nicht unbedingt für jede*n Vertreter*in der Generation Z ein Muss, ist die derzeit so viel diskutierte 4-Tage-Woche: 59% von ihnen sagen, dass sie dieses Angebot wichtig finden. Nicht überzeugt sind zudem 45% davon, maximal 35 Stunden pro Woche zu arbeiten. Gegebenenfalls ist dies eine Vernunfts- bzw. wirtschaftliche Frage. Wer weniger arbeitet, verdient schließlich entsprechend weniger.

Ein angenehmes Betriebsklima und die Freude an der Arbeit erweisen sich ebenfalls als entscheidende Faktoren für die Arbeitszufriedenheit der Generation Z. Ein positives Arbeitsklima ist konkret 97% der Befragten wichtig. Das entsteht u.a., wenn man sich auf die Kolleg*innen verlassen kann, was sich 95% wünschen. Spaß an der Arbeit zu haben ist ebenso 95% der GenZler*innen wichtig. Nicht zuletzt wird das Betriebsklima auch davon geprägt, ob Diskriminierungen wahrgenommen werden oder auch nachhaltiges Handeln an der Tagesordnung ist. Ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld hat bei 91% der jungen Beschäftigten einen hohen Stellenwert. Dass der Arbeitgeber nachhaltig agiert, finden 63% wichtig.


Übrigens legen zudem 73% der Befragten Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber innovativ ist. Das bezieht sich sicherlich auf die Inhalte, die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen, aber vermutlich auch auf die Arbeitsweise und die dafür genutzte technische Ausstattung. So ist die Bereitstellung einer guten technischen Infrastruktur ein Wunsch von 94% der Befragten.

Weitere Informationen


In der kommenden und gleichzeitig letzten Folge unseres Ergebnisberichts werden wir der Frage nachgehen, welche Aspekte in den personalpolitischen Handlungsfeldern Führung sowie Information und Kommunikation beachtet werden sollten, um dem Quiet Quitting bei der Generation Z entgegenzuwirken. Den Artikel werden sie im März hier im Blog finden.

Der komplette Bericht über die Forschungsstudie ist auf unserer Website einsehbar – ebenso wie das White-Paper und die dazugehörige Kurzpräsentation.



Zur Forschungsstudie

Um das Phänomen des „Quiet Quitting“ und seine mögliche Folge, die „Great Resignation“, unter Arbeitnehmenden der Generation Z zu beleuchten, wurde im Sommersemester 2023 von einer Forschungsgruppe der Internationalen Berufsakademie (iba) im Modul „Wissenschaftliche Forschungsmethoden“ unter der Leitung von Professor Dr. Brigitte Waffenschmidt und in Kooperation mit der berufundfamilie Service GmbH die Forschungsstudie entwickelt und durchgeführt. Die Untersuchung beinhaltete eine Befragung von jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 26 Jahren, die in der Regel Vollzeit und in unbefristeten Anstellungen – insbesondere im Verwaltungsbereich – arbeiteten und dort zum Zeitpunkt der Befragung mindestens ein Jahr beruflich aktiv waren. In die quantitative Auswertung flossen die Daten von 284 Teilnehmenden ein.

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