64% der Deutschen wünschen sich mehr Zeit für die Familie, 9 von 10 Pflegebedürftigen werden überwiegend zuhause versorgt und Kinder verbringen immer mehr Wochenstunden in der Kita. Mehr aktuelles Zahlenwerk bietet die Januar-Ausgabe der Blogreihe „Vereinbarkeit in Zahlen“.
49% der Beschäftigten erwarten neue Karrierechance durch KI
Eine EY-Umfrage offenbart, dass es vielen Beschäftigten in Deutschland an Motivation mangelt. So gaben lediglich 48% der Befragten an, dass sie auf der Arbeit ihr Bestes geben würden. Damit sei das hiesige Motivationsniveau unterdurchschnittlich, der internationale Durchschnitt liegt bei 54%. Es wurden weltweit über 17.000 Personen befragt, 1.000 davon in Deutschland. Weitaus unmotivierter zeigten sich zudem Beschäftigte aus Frankreich (37%), den Niederlanden (36%) und Japan (19%). Dagegen waren in Indien (67%), China (59%) und den USA (57%) Mitarbeitende deutlich motivierter.
Die Studie zeigt auch eine Generationskluft bei der Arbeitsmotivation: Während Beschäftigte der Baby-Boomer-Generation mit 63% eine hohe Bereitschaft zeigen, ihr Bestes zu geben, liegt dieser Wert bei der Generation Z mit 43% deutlich niedriger. Auch den eigenen Arbeitgeber weiterempfehlen würden nur 44% der deutschen Befragten, der weltweite Durchschnitt liegt bei 50%. Darüber hinaus können sich 42% der hiesigen Beschäftigten vorstellen, den Job zu wechseln, der Anteil bei Männern* liegt mit 45% etwas höher als bei Frauen* (41%). Besonders treu zeigen sich Beschäftigte aus China mit einem Anteil von 29% Wechselwilligen.
Für den möglichen Wechsel gibt es für die Beschäftigten einige Gründe: Am schwersten fällt der Wunsch nach der Möglichkeit nach Home-Office ins Gewicht (50%). Ebenfalls als Gründe genannt wurden bessere Karrieremöglichkeiten, mehr Flexibilität sowie das Verhalten und die Qualität von Führungskräften. 47% gaben Gehaltssteigerungen als Grund an.
Neben den Themen Wechselwilligkeit und Motivation wurden die Arbeitnehmenden auch zum KI befragt. Hier erwarten 55% der Befragten, dass mithilfe von KI Produktivitätssteigerungen möglich werden. Die Mehrheit der Befragten (50%) erhofft sich, dass neue Technologien die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen erleichtern und neue Karrierewege eröffnen (49%). 83% sind zudem der Ansicht, dass ihr Unternehmen sich stark wandeln muss, um die Herausforderungen der KI-Einführung zu meistern. Gefragt sind hier aber auch die Beschäftigten selbst: Lediglich ¼ bindet KI-Tools aktuell umfangreich in den Arbeitsalltag ein. Frauen* (28%) nutzen diese dabei etwas häufiger als Männer* (23%).
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/umfrage-48-prozent-aller-arbeitnehmer-geben-ihr-bestes-110213255.html
„Blaumachen“ nicht der Grund für den erhöhten Krankenstand Deutschlands
Eine DAK-Studie zeigt auf, dass der erhöhte Krankenstand in Deutschland nicht auf vermehrtes „Blaumachen“ der Beschäftigten zurückzuführen sei, sondern vielmehr auf ein neues Meldeverfahren und Erkältungswellen. Durch das neue Meldeverfahren gehen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen automatisch bei den Krankenkassen ein. Früher hätten Beschäftigte die Krankmeldungen meist nur beim Arbeitgeber abgegeben. Erstmals wurde der sprunghafte Anstieg von 2021 auf 2022 festgestellt: hier lag er bei 40%. Die durchschnittlichen Fehltage pro Kopf und Jahr erhöhten sich von 15 auf 20 Tage und bleiben seitdem auf diesem Niveau. Der Auswertung liegen Daten von 2,4 Mio. erwerbstätigen Versicherten der DAK aus den Jahren 2019 bis 2023 zugrunde. Hinzu kommt die Befragung von 7.000 Erwerbstätigen. Außerdem waren für 1/3 der zusätzlichen Fehltage seit 2022 verstärkte Erkältungswellen und Corona-Infektionen ursächlich. Ein systematischer Missbrauch der telefonischen Krankschreibung, der in der Öffentlichkeit als Ursache diskutiert wurde, ließe sich aus den Daten nicht ablesen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/krankheitstage-dak-krankenkasse-100.html
64% wünschen sich mehr Zeit mit der Familie in diesem Jahr
Für 2025 haben sich 68% der Deutschen vorgenommen, Stress abzubauen oder zu vermeiden. Das geht aus einer gemeinsamen Umfrage der DAK und Forsa hervor. Insbesondere bei Frauen* (71%) war der Wunsch nach mehr Ruhe präsent, bei den Männern* lag der Anteil bei 64%. Bei lebensälteren Menschen jenseits der 60 ist dieses Bedürfnis eher geringer vorhanden (56%). Mehr Zeit für die Familie wollen sich im kommenden Jahr 64% der Befragten nehmen.
https://www.evangelisch.de/inhalte/237723/28-12-2024/wunsch-fuer-2025-umfrage-deutsche-wollen-weniger-stress
86% der Pflegebedürftigen werden überwiegend zuhause versorgt
In Deutschland lebten zum Ende des Jahres 2023 rund 5,7 Mio. Pflegebedürftige. Ende 2021 lag die Zahl noch bei knapp 5 Mio. Dieser starke Anstieg um 730 000 Pflegebedürftige und damit um 15%, hängt auch mit den Effekten des erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriffs von 2017 zusammen. Durch die Änderungen werden Personen mittlerweile eher als pflegebedürftig eingestuft als vorher. Dennoch wächst die Zahl der Pflegebedürftigen stärker, als durch die Alterung der Gesellschaft zu erwarten wäre.
9 von 10 Pflegebedürftigen – und damit 86% bzw. 4,9 Mio. aller Pflegebedürftigen wurden zuhause versorgt. 3,1 Mio. von ihnen bezogen ausschließlich Pflegegeld und wurden überwiegend durch Angehörige versorgt. Hinzu kommen 1,1 Mio. Pflegebedürftige, die in Privathaushalten lebten und gemeinsam mit oder vollständig durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste versorgt wurden. 680 000 Pflegebedürftige mit Pflegegerad 1 wurden auch zuhause versorgt – 40 000 davon bekamen nur landesrechtliche Entlastungsleistungen. 800 000 (17%) wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut.
Im Vergleich zur letzten Pflegestatistik erhöhte sich die Zahl der Personen, die in Heimen vollstationär versorgt wurden, leicht um 0,8%. Dagegen wuchs die Zahl der zuhause Betreuten um 17%.
Die Nachfrage nach ambulanten Pflegeleistungen erhöhte sich um 5,1%, was einem Plus von 54.000 Personen entspricht. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Pflegebedürftigen, die überwiegend von ihren Angehörigen versorgt werden, um 21% oder 549.000 Personen.
Die Altersstruktur der Pflegebedürftigen war 2023 stark von älteren Menschen geprägt: 78% waren 65 Jahre und älter. Fast ein Drittel (34%) erreichte sogar ein Alter von mindestens 85 Jahren. Frauen* waren in der Gruppe der Pflegebedürftigen deutlich häufiger vertreten als Männer* (61%). Dies geht insbesondere auf die höhere Lebenserwartung von Frauen* zurück.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/_inhalt.html
Kinder werden immer länger in Kitas betreut
https://www.tagesschau.de/inland/kita-betreuungszeiten-100.html
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