Donnerstag, 23. Januar 2025

Working Ages: Fakten über die Generation Z

Working Generation Z: Karriere mit flexiblen Arbeitsbedingungen in diversem Umfeld
(Quelle: Andrea Piacquadio on pexels.com)

Ist die Generation Z mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden? Welche Vereinbarkeitsangebote sind ihr besonders wichtig? Welche Einstellung haben die jungen Beschäftigten zum Thema Partnerschaftlichkeit? Welchen Stellenwert hat für sie Diversity im Arbeitsumfeld und welche Diskriminierungserfahrungen haben sie? Wir haben dazu im Folgenden Studienergebnisse zusammengetragen. Und die bieten einiges Aufklärendes.

#agematters – alter(n)sbewusst attraktiv lautet unser Jahresmotto. Unter ihm beleuchten wir, was eine alters- und alternsgerechte Personalpolitik ausmacht und wie vereinbarkeitsfördernde sowie vielfaltsbewusste Angebote hineinspielen. Dazu gehört auch, zu verstehen, wie die unterschiedlichen Alterskohorten ticken. Wir starten heute mit Zahlen, Daten und Fakten zur Generation Z – also der zwischen 1995 und 2020 Geborenen.

Erwerbsbeteiligung der GenZ


Unter den jungen Menschen in Deutschland zeigt sich die Erwerbstätigenquote wie folgt[1]:

28,1% (1,12 Mio.) der 15- bis 19-Jährigen sind erwerbstätig: 29,9% (608.000) der männlichen und 26,6% (511.000) der weiblichen Personen in dieser Altersgruppe.

3,15 Mio. der 20- bis 24-Jährigen gehen einer Erwerbstätigkeit nach – das entspricht 70,2%: 72,7% (1,68 Mio.) der Männer und 68,1% (1,47 Mio.) der Frauen in dieser Altersspanne.

4,09 Mio. der Erwerbstätigen sind im Alter zwischen 25 und 29 Jahren. Das macht einen Anteil von 82,3% der Altersgruppe aus. 85,5% (2,21 Mio.) der als männlich zu lesenden Personen sind in diesem Alter berufstätig. Bei den weiblich zu lesenden Personen sind es 78,8% (1,88 Mio.)

Vereinbarkeitswünsche der jungen Generation


Die Generation Z zeigt sich im Generationenvergleich am unzufriedensten mit ihrer aktuellen Work-Life-Balance: 21% der GenZ empfindet das Verhältnis von Arbeit zu Privatem/ Freizeit nicht ausgewogen. 19% der Vertreter*innen dieser jungen Generation wünscht sich daher Unterstützung vom Arbeitgeber hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.[2]

Für die Generation Z ist laut Untersuchung der Fiedrich Ebert Stiftung der Faktor „Sicherheit/ Einkommen“ – ebenso wie allen anderen Generationen – im Job am wichtigsten. Rang 2 auf der Wichtigkeitsskala nimmt (ebenfalls wie bei den anderen Generationen) die „Vereinbarkeit/ Flexibilität“ ein.[3] Flexible Arbeitsregelungen zählen laut Befragung der Michael Page International (Deutschland) GmbH für 50% der jungen Mitarbeitenden zu den drei wichtigsten Faktoren bei der Entscheidung für ein Jobangebot – z.B. in Form von Remote Work, hybrides Arbeiten, Jobsharing, Gleitzeit und Teilzeitarbeit.[4]

2024 verbrachten 40% der GenZ-Beschäftigten mehr Zeit auf der Arbeitsstätte (Büro). Als Begründung gaben 21% an, dass die Präsenz besser für ihre berufliche Entwicklung sei. Für 17% bestand ein Vorteil darin, so von den Kolleg*innen lernen zu können. Weitere 17% zogen die Präsenzarbeit vor, weil sie sich zu Hause isoliert fühlten.[5]

Die Generation Z zeigt Interesse an finanziellen Zusatzleistungen und auch an Serviceleistungen des Arbeitgebers. 10% der Generationsvertreter*innen begab sich schon mal auf Jobsuche, weil die bisherigen Leistungen nicht finanzieller Art als unzufriedenstellend empfunden wurden. Gefragt sind beispielsweise Weiterbildungsangebote, Mitarbeitendenhilfsprogramme (EAP) bei Problemen/ Herausforderungen, Finanzberatungen und auch Mitgliedschaften in Fitnessstudios.[6]

Knapp die Hälfte der jungen Menschen ist dafür, die Erwerbsarbeit eher nach traditionellem Muster aufzuteilen – also mit dem Mann als Haupt- oder Alleinversorger. Gleichzeitig wünscht sich die junge Generation eine partnerschaftliche Aufteilung der Erwerbsarbeit. Für 42% der jungen Männer* und 41% der jungen Frauen* ist eine 30-Stunden-Woche (und damit Teilzeittätigkeit) des Vaters z.B. attraktiver als seine Tätigkeit in Vollzeit.[7]

Die junge Generation setzt sich bereits mit dem Thema Pflege auseinander – und mit entsprechenden pflegebewussten Angeboten des Arbeitgebers. Eine gemeinsame Untersuchung des Campus M University (Nürnberg) und der berufundfamilie zeigt, dass vier von fünf GenZ-Vertreter*innen am ehesten von Vollzeit in Teilzeit wechseln wollen, wenn ein*e Familienangehörige*r pflegebedürftig wäre.[8]

Die GenZ und Gesundheitsfragen


Das Gefühl der Einsamkeit treibt die Menschen zwischen 12 und 25 Jahren um: Über 27% der jungen Frauen* und mehr als 21% der Männer* berichtet, sich oft einsam zu fühlen.[9]

27% der GenZ-Vertreter*innen legt bei der Arbeit Wert darauf, dass die psychische Gesundheit gewahrt wird.[10]

Junge Beschäftigte und ihr Blick auf Diversity


Für 62% der jungen Beschäftigten ist Diversity ein wichtiger Wert. Hinsichtlich Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion sehen 17% der Gen-Z-Beschäftigten die Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles als ihre oberste Priorität.[11]

19% der GenZ-Vertreter*innen haben aufgrund ihrer Religion oder ihres Glaubens Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. 22% haben aufgrund ihres Alters persönliche Diskriminierungserfahrung – unter den möglichen Gründen für Diskriminierung der höchste Wert. Der große Teil – nämlich 71% – der Beschäftigten im Alter zwischen 16 und 29 Jahren ist der Meinung, dass es in der Arbeitswelt generell einen Generationenkonflikt gibt. Allerdings stellen dies deutlich weniger – 31% – für die eigene Organisation fest, bei der sie arbeiten. Die Wahrnehmung von Generationenkonflikten am eigenen Arbeitsplatz steigt mit der Mitarbeitendenzahl.[12]



[1] Statistisches Bundesamt, Erwerbstätigkeit – Erwerbsbeteiligung, 2024; https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/erwerbstaetige-erwerbstaetigenquote.html#fussnote-2-103716
[2] XING Millennials Report 2024 - Die Millennials am Arbeitsmarkt: Eine Generation zwischen Kindern und Karriere, 2024; https://new-work.se/de/newsroom/pressemitteilungen/2024-pm-xing-die-millennials-am-arbeitsmarkt
[3] Fiedrich Ebert Stiftung, Eine Frage des Alters? Erwerbsorientierung und die Gen Z, 2024; https://nextcloud.fes.de/nc/s/TGjXJZtzmx4iDmb
[4] [5] [10] Michael Page International (Deutschland) GmbH, Gen Z auf dem Arbeitsmarkt: wie man junge Talente anzieht und bindet, 2024; https://www.michaelpage.de/advice/management-tipps/gen-z-auf-dem-arbeitsmarkt-talent-trends
[6] [11] [12] Charta der Vielfalt e.V., Generationendialog statt Generationenkonflikt, 2024;
https://www.charta-der-vielfalt.de/fileadmin/diversity_challenge/CDV_Generationen_Studie_BARRIEREFREI.pdf
[7] [9] Shell Jugendstudie, 2024; https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/19-shell-jugendstudie-veroeffentlicht--246246
[8] Campus M University in Kooperation mit berufundfamilie Service GmbH, Generation Z und ihre Erwartungen an die zukünftige Arbeitswelt, 2019; https://www.berufundfamilie.de/studien-veroeffentlichungen-arbeitgebrattraktivitaet

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