Charta-Verleihung in Hessen zeigt: Pflegebewusste Personalpolitik ist gerade auch in Krisenzeiten gefragt

 

Zehn hessische Arbeitgeber unterzeichneten in 2020 die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (©pixabay.com)

Am 03.12.2020 fand zum achten Mal die Charta-Verleihung der Hessischen Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ statt. Zehn Arbeitgeber wurden für ihr Bekenntnis zur pflegebewussten Personalpolitik geehrt. Wer die Ausgezeichneten sind, erfahren Sie in diesem Blog. 

Vor dem Hintergrund der Coronapandemie fand die Verleihung der Charta virtuell statt. Aber das tat der Freude bei Auszeichnenden – den Initiatoren Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen, Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. und uns – sowie bei Ausgezeichneten keinen Abbruch. 

Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, betonte: „Wir haben alle gemeinsam die Verantwortung dafür, die pflegerische Versorgung der älter werdenden Bevölkerung sicherzustellen. Die Unterzeichnung der Charta ist eine Win-Win-Situation für Beschäftigte und Unternehmen. Mit dem Beitritt zeigen Unternehmen, dass sie für das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf offen sind und gemeinsam mit den Beschäftigten Lösungen suchen.“

Das hat sich während der Coronapandemie als besonders wichtig erwiesen. Schließlich ist die Betreuung von pflegenden Angehörigen durch Kontaktbeschränkungen und auch intensivierte Hygienemaßnahmen noch schwieriger geworden. Vielfach ist Pflege zu „Pflege auf Distanz“ geworden. Die Herausforderungen, den Berufsalltag mit den Pflegeaufgaben in Einklang zu bringen, sind damit ebenfalls gewachsen. Was es also braucht, ist eine gezielte Unterstützung pflegender Beschäftigter – und diese können Arbeitgeber leisten, ob mit kleinen Angeboten wie Informationsangeboten zu Pflege oder mit umfassenden Maßnahmen wie etwa auch Belegplätzen in der Tagespflege.

Die diesjährigen zehn Charta-Unterzeichner unterstreichen den hohen Stellenwert einer pflegebewussten Personalpolitik. Mit ihnen haben seit 2013 insgesamt 264 Organisationen – von kleinen Handwerksbetrieben, über Kommunen, Behörden und Hochschulen, bis hin zu Großunternehmen – die bundesweit einmalige Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege unterschrieben.

Hier nun die Namen der Neuzugänge:

Actemium Cegelec GmbH (Frankfurt am Main)

Actemium Controlmatic GmbH (Frankfurt am Main)

Actemium Energy Projects GmbH (Kassel & Seligenstadt)

Amtsgericht Gelnhausen

BRAND Connect GmbH (Offenbach)

BRAND Factory GmbH (Offenbach)

Hessische Landesfeuerwehrschule, Zentrale Aus- und Fortbildungsstätte für den Brandschutz, Allgemeine Hilfe, Katastrophenschutz (Kassel)

Jobcenter Waldeck-Frankenberg (Korbach)

Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Sozialverband VdK Hessen-Thüringen e.V. (Frankfurt am Main)

Die Charta-Unterzeichner sind nun Teil des Netzwerks der Initiative, die eine Reihe von Informationsmaterialien, Tools und auch Veranstaltungen im Programm hat, wie die Qualifizierung zum Pflege-Guide (möglich als Hybrid-Veranstaltung). Einige der neuen Charta-Unterzeichner haben dieses Angebot bereits vor der Unterzeichnung genutzt, denn es steht allen in Hessen angesiedelten Organisationen offen. Netzwerk-Mitglieder haben übrigens auch Zugang zu dem Stufenplan "Beruf und Pflege", der eine hessische Note hat. Die Grundlage dafür bildete unser Stufenplan mit 100 Maßnahmen zur pflegebewussten Personalpolitik, der hier kostenfrei angefordert werden kann.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Hessischen Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ sind auf der Website der Initiative abrufbar.