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| Schlüsselwörter aus der Arbeitswelt (©berufundfamilie Service GmbH) |
Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz beeinflusst die Produktivität, Inklusion gerät in wirtschaftlich herausfordernden unter Druck und Diskriminierungserfahrungen beeinflussen die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten negativ. Die letzte Ausgabe „Vereinbarkeit in Zahlen“ des Jahres liefert geballtes Zahlenfutter.
Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist wichtig für Produktivität
Der Indeed Wellbeing Annual Report 2025 in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entstanden, zeigt für den wachsenden Stellenwert des Wohlbefindens am Arbeitsplatz. Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz wird nicht mehr nur als persönliches Glück, sondern als entscheidender Faktor für Produktivität und Innovation (insbesondere im Umgang mit KI) eingestuft.
Deutschland schneidet im weltweiten Vergleich erneut schwach ab und belegt unter den untersuchten westlichen Industrienationen den letzten Platz.
Lediglich 21% der Beschäftigten hierzulande äußerten, im Job zufrieden zu sein und sich voll entfalten zu können. In den Niederlanden lag dieser Anteil bei 36%, in den USA bei 26% und in Frankreich bei 25%. Auch das Gefühl „die meiste Zeit bei der Arbeit glücklich“ zu sein, äußerten in Deutschland lediglich 24%, was einen massiven Rückgang von 41% in 2023 offenbart. Es klafft eine deutliche Lücke zwischen dem, was Beschäftigte sich wünschen und dem, was sie erleben.
So erwarten 89% der Befragten erwarten, dass sich ihr Arbeitgeber darum kümmert, wie sie sich fühlen. 97 % glauben zudem, dass man bei der Arbeit die meiste Zeit glücklich sein kann. 86% das Beschäftigen sind der Meinung, dass Arbeit mehr bieten muss als nur ein Gehalt nämlich z.B. Sinnhaftigkeit. Stress treibt viele der Befragten um und ist einer der größten Belastungsfaktoren mit direkten Auswirkungen auf das Privatleben. Für 52% ist die Arbeit selbst der größte Stressfaktor.
87% äußern, dass ihre Stimmung bei der Arbeit ihre allgemeine Laune nach Feierabend beeinflusst. Der Stress führt bei den Befragten zu Energiemangel (46 %), Schlafstörungen (45 %) und einer Verschlechterung der mentalen Gesundheit (40 %).
Der Report belegt statistisch, dass hohe Werte im Wohlbefinden am Arbeitsplatz sich direkt auf den Unternehmenserfolg auswirken. So steigt bei Mitarbeitenden, die sich wohlfühlen die Produktivität: Sie erreichen 1,5- mal häufiger ihre Ziele als unzufriedene Beschäftigte. 81% der Beschäftigten mit hohem Wohlbefinden planen, mindestens ein weiteres Jahr bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben. Zum Vergleich: Bei geringem Wohlbefinden sagen dies nur 50 %).
In Organisationen mit hoher Zufriedenheit sagen 71% der Beschäftigten, sie können KI-Tools produktiv zu nutzen. Bei hoher Unzufriedenheit unter den Beschäftigten sinkt das Interesse an technologischen Innovationen massiv. Auf die Frage, wer für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verantwortlich ist, zeigt sich, dass 64% die Hauptverantwortung dafür beim Arbeitgeber sehen und 36% sich selbst in der Pflicht sehen. Durch die Studie wird deutlich, dass Organisationen mit einem hohen Wohlbefinden ihre Ziele deutlich öfter erreichen und Talente damit besser binden können.
Indeed Wellbeing Annual Report 2025, Wohlbefinden am Arbeitsplatz, November 2025
https://d341ezm4iqaae0.cloudfront.net/ews/sites/6/20251021203110/DE-2025-Wellbeing-Annual-Report_Globalization-Copy_de_DE.pptx.pdf
Diskriminierungserfahrungen beeinflussen Arbeitsfähigkeit negativ
Der BKK Gesundheitsreport 2025 blickt auf den Zusammenhang zwischen Diversität (u.a. Alter, Geschlecht, Herkunft) und der Gesundheit der Beschäftigten.
Es zeigen sich dabei deutliche Unterschiede im Krankheitsgeschehen je nach Diversitätsmerkmalen. So fehlen Frauen häufiger aufgrund psychischer Erkrankungen, während Männer mehr Fehltage wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie Verletzungen verzeichnen.Mit steigendem Alter nehmen die Fehlzeiten massiv zu. Besonders deutlich ist dies bei Muskel-Skelett-Erkrankungen (ab 40 Jahren fast 3-Mal so viele Fehltage wie bei Jüngeren) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (bei über 40-Jährigen 6-Mal höher).
Die Fehlzeiten bleiben mit durchschnittlich 22,3 Fehltagen pro Beschäftigten auf einem historisch hohen Niveau. Der Report macht zudem deutlich: Diskriminierungserfahrungen haben direkte Folgen auf die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten. Fast 1/3 der Befragten beklagte, am Arbeitsplatz bereits Diskriminierung erlebt zu haben.
Am häufigsten wurde Diskriminierung aufgrund des Alters (43,1%), des Geschlechts (36,1%) oder einer körperlichen/seelischen Beeinträchtigung (29%) erfahren. Personen mit Migrationsgeschichte berichten doppelt so häufig von Diskriminierung als Personen ohne (49,9% vs. 25,0%).
Diskriminierungserfahrungen senken die Arbeitsfähigkeit massiv. Während 80,2 % der Personen ohne Diskriminierungserfahrung ihre Arbeitsfähigkeit als gut/sehr gut bewerten, sind es bei Betroffenen nur noch 58,3%. Auch die Arbeitszufriedenheit sinkt deutlich.
Über die Hälfte der Beschäftigten (52%) sieht in vielfältigen Teams einen Mehrwert für bessere Arbeitsergebnisse und ein angenehmeres Arbeitsklima (50,5%).
Der Report betont, dass Vielfalt nur dann eine Ressource für Gesundheit und Produktivität ist, wenn sie aktiv durch ein Diversitätsmanagement gestaltet wird.
Obwohl Vielfalt Realität ist, mangelt es vielerorts oft noch an Strukturen:
So fehlen in vielen Organisationen verbindliche Handlungsanweisungen zum Schutz vor Diskriminierung oder Leitlinien zur Inklusion. Je größer ein Arbeitgeber ist, desto eher sind formalisierte Maßnahmen vorhanden.
Der Report macht deutlich, dass eine inklusive Arbeitswelt ohne Diskriminierung eine Grundvoraussetzung für die psychische und körperliche Gesundheit der Beschäftigten ist.
BKK-Gesundheitsreport 2025, Vielfalt und gesunde Arbeit, Dezember 2025
https://www.bkk-dachverband.de/publikationen/bkk-gesundheitsreport/vielfalt-und-gesunde-arbeit
58% der Menschen fühlen sich durch Schule, Studium oder Beruf belastet
Der aktuelle Stressreport der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt eine deutliche Zunahme der psychischen Belastung hierzulande. 2/3 der Deutschen (66%) fühlen sich im Alltag oder Berufsleben häufig oder manchmal gestresst. Dies ist eine kontinuierliche Steigerung seit den ersten Befragungen (2013: 57%, 2021: 64%). Lediglich 8% der Befragten geben an, gar keinen Stress zu empfinden.
Etwa jeder vierte Befragte (26-31%, je nach Auswertungsgruppe) fühlt sich sogar häufig gestresst. Die Top 3 der Stressfaktoren sind eigene Ansprüche (61%), Schule, Studium und Beruf (58%) und politische und gesellschaftliche Probleme (53%).
Befragte, die unter hohem Stress stehen, berichten deutlich häufiger von körperlichen und seelischen Beschwerden. 62% der Gestressten leiden unter Muskelverspannungen und Rückenschmerzen: 61% fühlten sich ausgebrannt und 47% litten unter Schlafstörungen. Viele berichteten zudem über innere Unruhe und Gereiztheit.
Um dem Stress entgegenzuwirken, setzen die meisten Befragten auf Zeit in der Natur (83 %, soziale Kontakte (78%) und Hobbies (78%). 54% erwarten, dass das Leben in den kommenden Jahren noch stressiger werden wird.
Techniker Krankenkasse, Stressreport 2025, November 2025
https://www.tagesschau.de/inland/stress-tk-befragung-100.html
Leistungskultur wird wieder bedeutsamer in Organisationen
Der IW-Report 43/2025 mit dem Titel „Die Rückkehr der Leistungskultur“ analysiert die aktuelle Gestaltung und Wirkung betrieblicher Vergütungssysteme in Deutschland. Dabei wird deutlich, dass Sonderzahlungen (unregelmäßige Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Prämien oder Abfindungen) ein zentraler Bestandteil der Vergütung sind.
Vollzeitbeschäftigte erhielten dabei im Jahr 2024 durchschnittlich 5.942 Euro an Sonderzahlungen, was etwa 10,6 % des Bruttojahresgehalts entspricht. Hierbei zeigt sich ein Qualifikationsgefälle: Expert*innen erhalten mit durchschnittlich 11.991 Euro deutlich höhere Sonderzahlungen als Fachkräfte (4.096 Euro) oder Helfer*innen (2.399 Euro).
Die höchsten Zahlungen leisten Finanz- und Versicherungsdienstleister (ca. 21 % des Gehalts) sowie die Energieversorgung (ca. 18 %). Am geringsten fallen sie in der öffentlichen Verwaltung und der Landwirtschaft aus. Neben des Grundgehalts profitieren Beschäftigte in 65% der Organisationen von einer betrieblichen Altersversorgung, 61% erhalten Weihnachtsgeld. Zudem erhält jede*r vierte Beschäftigte Zuschüsse zum ÖPNV, ein Firmenfahrzeug oder ein E-Bike. Nahezu jede*r Fünfte nutzt Angebote zur Gesundheitsförderung oder eine Betriebskantine. Durch solche Angebote möchten Arbeitgeber die eigene Arbeitgeberattraktivität sowie die Gewinnung und Bindung von Fachkräften erreichen. Das Thema Leistungskultur gewinnt nach einer Phase des Rückgangs wieder an Bedeutung.
So nutzt jede zweite Organisation leistungs- oder erfolgsabhängige Komponenten (z. B. Boni, Prämien). Insgesamt erhalten rund 25 % aller Beschäftigten eine solche Vergütung.
Dabei wird deutlich, dass Beschäftigte mit Leistungsvergütung ein höheres Engagement im Arbeitsalltag zeigen, zufriedener mit ihrem Gehalt sind und weisen eine geringere Wechselbereitschaft.
Organisationen nutzen variable Vergütung vor allem, um Leistungsanreize zu setzen und eine als gerecht empfundene Differenzierung der Entlohnung zu ermöglichen. Variable Vergütungsbestandteile ermöglichen den Arbeitgebern zudem flexibel auf wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren. Mehr als die Hälfte der Organisationen koppelt über variable Anteile die Lohnkosten an die wirtschaftliche Entwicklung.
Betriebliche Vergütungssysteme werden zunehmend differenzierter eingesetzt, um in Zeiten von Fachkräftemangel und sinkender Produktivität sowohl Leistungsanreize zu schaffen als auch die betriebliche Flexibilität zu wahren.
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Report/PDF/2025/IW-Report_2025-Leistungskultur.pdf
Mitarbeitendengespräche als wichtiges Instrument im Performance Management
Ein weitere IAB-Kurzbericht 11/2025 untersucht den Einsatz und die Wirkung von Performance Management in deutschen Organisationen Zeitraum von 2012 bis 2023. Die Studie basiert auf Daten des Linked Personnel Panel (LPP) und beleuchtet Instrumente wie Mitarbeitendengespräche, Zielvereinbarungen sowie erfolgsabhängige Vergütung.
Die Studie macht deutlich, dass der Großteil der Organisationen auf strukturierte Mitarbeitendengespräche setzt. Etwa 70% der Arbeitgeber setzen sie ein, wobei die Bedeutung zuletzt wieder gestiegen ist.
Dagegen ist die Nutzung von Zielvereinbarungen, Leistungsbeurteilungen und erfolgsabhängiger Vergütung seit 2016 insgesamt rückläufig. Besonders stark sank die Verbreitung erfolgsabhängiger Vergütung von 60% (2014) auf 44% im Jahr 2023.
Lediglich in Organisationen ab 500 Beschäftigten stieg die Nutzung erfolgsabhängiger Vergütung zuletzt wieder deutlich an (von 59 % im Jahr 2020 auf 77 % im Jahr 2023).
Es zeigt sich, dass strukturierte Mitarbeitergespräche – besonders in Kombination mit schriftlichen Zielvereinbarungen – die Jobzufriedenheit, das Engagement und die Verbundenheit der Beschäftigten erhöhen.
Leistungsbeurteilungen und transparente Zielprozesse stärken zudem das Gefühl der Fairness, unabhängig davon, ob damit Bonuszahlungen verbunden sind.
Bei einer Kopplung der Vergütung an kollektive Ziele (Team- oder Unternehmenserfolg) sinkt die Zahl der Krankheitstage statistisch gesehen um etwa 2,4 Tage.
In Großunternehmen lässt sich der Trend ablesen, Bonuszahlungen wieder stärker an der persönlichen Leistung, statt am kollektiven Erfolg auszurichten.
Dies kann negative Folgen haben, wie die Studie zeigt: Wenn die erfolgsabhängige Vergütung primär auf individueller Leistung basiert, steigen die Krankheitstage bei Beschäftigten ohne Führungsverantwortung deutlich an (bei rein persönlichem Fokus um etwa 4 Tage).
Eine zu starke Individualisierung könne daher das Engagement und die Bindung an den Arbeitgeber schwächen.
Performance Management lohnt sich für Organisationen, wenn es als Förder- und Entwicklungsinstrument verstanden wird. Finanzielle Anreize wirken dann am besten, wenn gemeinschaftliche Ziele im Vordergrund stehen, um Stress und gesundheitliche Belastungen durch übermäßigen individuellen Leistungsdruck zu vermeiden.
https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-11.pdf
300.000 Kinder unter 3 ohne Betreuungsplatz
Eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vom November 2025 zeigt eine weiterhin kritische Lage bei der Kinderbetreuung in Deutschland auf. Trotz Bemühungen der Politik klafft zwischen dem Wunsch der Eltern und dem tatsächlichen Angebot eine erhebliche Lücke. Bundesweit fehlen im Jahr 2025 rund 300.000 Kitaplätze für Kinder unter drei Jahren.
Während sich Eltern für etwa 1,1 Millionen Kinder einen Platz wünschten, konnten nur 800.000 Kinder tatsächlich betreut werden. Damit geht fast jedes siebte Kind (14,2 %) leer aus. Die Zahl der Kinder in institutioneller Betreuung ist seit dem Höchststand 2023 (857.000) wieder deutlich gesunken. Bei der Anzahl der Betreuungsplätze treten regionale Unterschiede besonders hervor. Besonders in Westdeutschland ist die Lage angespannt.
In Nordrhein-Westfalen fehlen mit 85.000 Plätzen (18%) absolut gesehen die meisten Kapazitäten. Die höchste relative Lücke weisen Rheinland-Pfalz und das Saarland mit knapp 19% auf. In Ostdeutschland sanken die Geburtenzahlen seit 2019 um fast 20%. Dadurch sank der Bedarf zwar stark, rein rechnerisch besteht aber auch hier noch eine Lücke von ca. 25.000 Plätzen.
IW Köln, Kinderbetreuung: 300.000 Kitaplätze für unter Dreijährige fehlen; November 2025, https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/wido-geis-thoene-300000-kitplaetze-fuer-unter-dreijaehrige-fehlen.html
43% der Erwachsenen erleben Mobbing am Arbeitsplatz
Das Bündnis gegen Cybermobbing hat in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse eine Studie zum Thema (Cyber-)Mobbing durchgeführt. Dabei wird deutlich, dass Mobbing längst kein reines Schulhofthema mehr ist, sondern tief in die Erwachsenenwelt und das Arbeitsleben hineinreicht.
So war Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland bereits mindestens einmal in seinem Leben von Mobbing betroffen. Die digitale Form des Mobbings nimmt zu. Etwa 17% der Befragten gaben an, bereits Opfer von Cybermobbing geworden zu sein.
Cybermobbing findet primär in sozialen Netzwerken (wie Facebook oder Instagram) und über Messenger-Dienste (wie WhatsApp) statt. Bei Erwachsenen fand das Mobbing hauptsächlich im beruflichen Umfeld statt, so berichteten 43% von Mobbing am Arbeitsplatz.
In vielen Fällen ging das Mobbing von direkten Kolleg*innen oder Vorgesetzten aus („Bossing“). Also Folge führte das Mobbing zu einer massiven Verschlechterung des Betriebsklimas, sinkender Produktivität und einer erhöhten Kündigungsrate.
Die Auswirkungen auf die Opfer sind gravierend und führen oft zu langwierigen Krankheitsverläufen. Betroffene leiden häufig unter Angstzuständen, Schlafstörungen, Depressionen und einem massiv geminderten Selbstwertgefühl. Jede*r vierte Betroffene gab an, aufgrund der Mobbing-Erfahrungen bereits über Suizid nachgedacht zu haben.
Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Herz-Kreislauf-Beschwerden sind häufige Folgen.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/mobbing-cybermobbing-erwachsene-studie-soziale-netzwerke-100.html
Inklusion am Arbeitsmarkt durch wirtschaftliche Herausforderungen unter Druck
Das Inklusionsbarometer Arbeit 2025 zeichnet ein tristes Bild der Inklusion auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Nach einer Phase der Erholung hat sich die Lage für Menschen mit Behinderung im Jahr 2024 und bis weit in das Jahr 2025 hinein drastisch verschlechtert.
Bei Menschen mit Behinderung lag die Arbeitslosenquote bei fast 12% im Jahr 2024. Sie ist damit etwa doppelt so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenquote.
Im Oktober 2025 waren rund 185.400 Menschen mit Behinderung ohne Anstellung, ein Zuwachs von etwa 5 % gegenüber dem Vorjahr.
Fast die Hälfte (44,4%) der arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist langzeitarbeitslos (ein Jahr oder länger ohne Job), während dies bei Menschen ohne Behinderung nur auf etwa 35% zutrifft. Das Barometer offenbart auch, dass viele Organisationen ihrer gesetzlichen Beschäftigungspflicht immer weniger nachkommen. Die gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsquote sank demnach auf 4,4% – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2013. Gesetzlich vorgeschrieben sind 5%.
Rund 47.000 Organisationen, die eigentlich zur Einstellung verpflichtet wären, beschäftigen keinen Menschen mit Behinderung. Das entspricht mehr als jedem vierten Arbeitgeber mit Beschäftigungspflicht (26%). Nur etwas mehr als ein Drittel der Arbeitgeber (38,6%) erfüllt die gesetzliche Quote von 5 % vollständig.
Das Inklusionsbarometer 2025 zeigt, dass Inklusion in wirtschaftlichen Krisenzeiten oft als Erstes unter Druck gerät. Trotz Fachkräftemangel bleiben die Potenziale von Menschen mit Behinderung auf dem deutschen Arbeitsmarkt weiterhin massiv ungenutzt.
Aktion Mensch, Inklusionsbarometer 2025, Dezember 2025
https://www.betriebsratspraxis24.de/gleichstellung-diversity/menschen-mit-behinderung-inklusionsbarometer-spiegelt-die-dauerkrise-auf-dem-arbeitsmarkt-18659/

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