Montag, 31. Mai 2021

Rautie nimmt uns mit in den Vereinbarkeitskosmos

 

Aussagekräftig: Vereinbarkeitsdilemma von Rautie in Szene gesetzt (©berufundfamilie Service GmbH)


Es ist vollbracht! Künstler Rautie hat für uns zwölf Vereinbarkeitsmotive gezeichnet – pointiert, unterhaltsam, humorvoll. Was hinter der Idee der Visualisierung steht, erklären wir hier im Blog.

Kennen Sie folgendes Fotomotiv?: Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch, den aufgeklappten Rechner vor sich und ein Kleinkind auf dem Schoß. Beide schauen ganz verzückt drein. So oder so ähnlich wird häufig eine Home-Office-Situation verklärt dargestellt. Jede*r Beschäftigte wird aber zugeben, dass Arbeit in unmittelbarer Präsenz eines Kindes nicht optimal ist. So einfach lässt sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schließlich nicht bewerkstelligen.

Sie ist vielmehr eine komplexe Aufgabe – für Beschäftigte genauso wie für Arbeitgeber. Diese realistisch über ein Foto mit realen Personen zu transportieren, gelingt in den seltensten Fällen. Das wird auch uns als berufundfamilie immer wieder bewusst. Nicht umsonst hadern wir mit der üblichen Bildwelt, die Aspekte der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik zeigen soll: zu unrealistisch, obsolet, eindimensional …

Immerhin haben wir vor Jahren eine Fotostrecke zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aufgenommen und uns dabei darauf konzentriert, die Awareness für eine pflegebewusste Personalpolitik darüber zu schärfen. Doch Fotos kommen – allein schon wegen Kleidung und Haarschnitt der gezeigten Personen – schnell aus der Mode. Und wie wird man bildlich weiteren Vereinbarkeitsaspekte gerecht? Was ist z.B. mit den Punkten Vereinbarkeit von Studium und Privatleben, Young Professionals und Vereinbarkeit, Arbeit und Alter, Generationenmanagement, Individualisierung, Partnerschaftlichkeit, Vielfalt und nicht zuletzt – aus Arbeitgebersicht – Employer Branding und Nachhaltigkeit einer systematischen Vereinbarkeitspolitik?

Silke Güttler, die den Bereich Corporate Communications leitet, macht klar: „Wenn es um die Visualisierung von Vereinbarkeit geht, hätte man am liebsten die eierlegende Wollmilchsau – Abbildungen, die auf Herausforderungen hinweisen, Lösungspotenzial aufzeigen und an die große Spannbreite an Vereinbarkeitsthemen heranreichen. Ideal wäre es außerdem, wenn sie zu einer erhöhten Auseinandersetzung animieren und möglichst gut in Erinnerung bleiben. Und wenn man schon mal in die Erstellung investiert, sollten die Ergebnisse auch eine gewisse Langlebigkeit mit sich bringen. Nicht ohne das Ganze! Aber machbar!“

Uns kam die Idee: Wo Fotos auf Dauer versagen, können Karikaturen treffsicher sein. Denn Botschaften liegen oft in einer einzigen Strichführung. Hinzukommt, dass sie in vielfacher Hinsicht besser mit Humor Inhalte transportieren als Fotos. Und Humor schafft ja in der Regel immer einen guten Zugang zu den Betrachter*innen. Aber wer ist in der Lage, Vereinbarkeit zu zeichnen? Wir haben uns umgeguckt und sind fündig geworden: Rautie.

„Wir sind glücklich und auch mächtig stolz, mit Rautie den Künstler für uns gewonnen zu haben, der unsere Botschaften auf Anhieb verstanden und sie auf brillante Weise umgesetzt hat. Zwölf Motive sind entstanden, deren Betrachtung einfach nur Spaß machen, den Weg in den Vereinsbarkeitskosmos ebnen und durchaus zum Nachdenken anregen“, so Silke Güttler.

Rautie ergänzt: „Mich freut es sehr, dass ich hier im Stil meiner Figur „Willy The Kid“ arbeiten konnte, durch den reduzierten, einfach gehaltenen Strich der Illustrationen die zu transportierenden Inhalte auf den Punkt bringe.“

Das Tolle: Die Motive können in verschiedene Kontexte gerückt werden. Nehmen wir z.B. die junge Frau* auf dem Bild oben. All das können wir hineininterpretieren bzw. daraus lesen:

  • Studierende in Prüfungssituation, Kind heulend auf dem Schoß, Prüfer*in guckt nicht begeistert.
    Botschaft: Hochschulen sollten im Rahmen ihrer familiengerechten Hochschulpolitik Studierende mitdenken und ihnen konkrete Angebote machen.
  • Mitarbeitende in EKZ mit heulendem Kind auf dem Schoß; in Gedanken: wütende*r Vorgesetzte*r.
    Botschaft: EKZ ist ein Notfallangebot, das kurzfristig entlastet, aber keine Dauersituation darstellen kann. Die Zerrissenheit bleibt. Es braucht Zeit für die Arbeit und Zeit für Privates.
  • Mitarbeitende im Home-Office mit heulendem Kind auf dem Schoß; in Gedanken: wütende*r Vorgesetzte*r.
    Botschaft: Bringen Beschäftigte im Home-Office die erwünschet Leistung? Das Angebot für Home-Office allein reicht nicht. Es braucht auch die Vertrauenskultur.

Die Motive werden wir nach und nach veröffentlichen – in Publikationen, auf unserer Website und auf unseren Social Media-Kanälen. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unendlich!

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