Für die fünfte Ausgabe unserer Blog-Interviewserie mit auditierten Jobcentern geht es erneut in die Hauptstadt. Das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick berichtet u.a. von seiner sinn- und werteorientierten Führungskultur und wie gute Kommunikation und Transparenz Vereinbarkeit erst möglich machen.
Das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick ist eine gemeinsame Einrichtung des Bezirksamtes Berlin Treptow-Köpenick und der Agentur für Arbeit Berlin Süd. Über 400 Beschäftigte zählt das Jobcenter und um diese langfristig an sich zu binden, setzt der Arbeitgeber u.a. seit 2019 auf das audit berufundfamilie. Schon jetzt kann das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick eine Reihe von familien- und lebensphasenbewussten Angeboten vorweisen: z.B. flexible Arbeitszeitmodelle ohne Kernarbeitszeit, alternierende Telearbeit und mobiles Arbeiten, Eltern-Kind-Büro, gesundheitsfördernde Maßnahmen aus den Angeboten des Steuerungskreises Gesundheit, Unterstützungs- und Beratungsangebote (3-Phasen-Modell) vor, während und nach der Familienphase sowie den Organisationsservice Kinder und Pflege.
Im folgenden Interview gewährt uns Janina Hildebrandt, Gleichstellungsbeauftragte, u.a. Einblicke in das für eine gelingende Vereinbarkeit so wichtige Verständnis des Miteinanders beim Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick.
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auditierung nach dem audit berufundfamilie?
Ein Ziel des § 1 Abs. 1 des Bundesgleichstellungsgesetzes ist die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als Dienststelle haben wir die gesetzliche Verpflichtung aus § 4 BGleiG, die Umsetzung der Ziele des Bundesgleichstellungsgesetzes zu fördern. Uns ist es als öffentlicher Arbeitgeber wichtig, dieser gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen.
In der Konsequenz haben wir dieses Ziel auch in unseren Gleichstellungsplan aufgenommen, denn eine gute Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Berufstätigkeit fördert nicht nur die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, sondern erhöht auch unsere Attraktivität als familienfreundliche Dienststelle.
Die Teilnahme an der Auditierung betrachtet das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick als ein weiteres geeignetes Instrument, um die vom Gesetzgeber aber auch unsere eigenen Ziele zu erreichen.
Inwiefern kann die Auditierung dazu beitragen, die Zielerreichung in der Erfüllung des gesetzlichen Auftrags des Jobcenters zu sichern?
Im Rahmen der Auditierung erfolgte zunächst eine Bestandsaufnahme der bereits getroffenen Maßnahmen im Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick. Anschließend konnten weitere Ziele sowie bedarfsgerechte und passgenaue Maßnahmen zur Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik erarbeitet werden, die dann auch nachgehalten werden können.
Wie hängen das audit berufundfamilie und eine sinn- und werteorientierte Führungskultur für Sie zusammen?
Hierfür ist zunächst wichtig zu wissen, welche Werte wir als Haus nach innen und außen vertreten. Als Jobcenter Treptow-Köpenick erfüllen wir einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag für unseren Stadtbezirk und die arbeitssuchenden Bewerberinnen und Bewerber.
Damit wir diesen Auftrag in hoher Qualität erbringen können, wollen wir leistungsbereite und engagierte Mitarbeitende langfristig an unser Jobcenter binden. Eine hohe Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten ist uns daher ein wichtiges Anliegen.
Mit den Maßnahmen aus dem audit berufundfamilie wollen wir die Arbeitszufriedenheit festigen und weiter steigern. Schwerpunkte für die Weiterentwicklung sehen wir in der Optimierung unserer Arbeitsorganisation.
Das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick hat sich die Umsetzung einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik auf die Fahne geschrieben. Alle Führungskräfte aller Ebenen tragen Verantwortung für die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik.
Damit eine gute Vereinbarkeit gelingt, bedarf es eines wertschätzenden und solidarischen Umgangs im Team. In einer Kultur des Nehmens und Gebens unterstützen wir unsere Beschäftigten bei der Erreichung ihrer beruflichen und privaten Ziele und Aufgaben. Die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe ist uns wichtig und wir suchen stets auch nach individuellen Lösungen für die Beschäftigten. Die Teamleitungen sind die ersten Ansprechpersonen, wenn es um Fragen der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben geht. Die Führungskräfte haben auch im Themenfeld Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Vorbildfunktion. Es ist das Ziel, dass auch die Führungskräfte ihre Führungs- und Familienaufgaben gut miteinander vereinbaren können.
Wie gelingt der wertschätzende und solidarische Umgang im Team – auch bzgl. der Nutzung von Vereinbarkeitsangeboten?
Der wertschätzende und solidarische Umgang im Team gelingt durch gute Kommunikation der Beschäftigten untereinander und mit der Führungskraft. Oft sind Flexibilität und die Bereitschaft auch neue Wege zu gehen und Dinge auszuprobieren gefragt. Durch ein vertretbares Maß an Transparenz hinsichtlich getroffener Entscheidungen gelingt es leichter, dass auch ungewöhnliche, aber notwendige Maßnahmen – bspw. bei besonderen Telearbeitsvereinbarungen – vom gesamten Team getragen werden. Die Führungskraft hat eine große Vorbildfunktion und ist vermittelndes Bindeglied zwischen den Beschäftigten.
Wird Ihre Vereinbarkeitspolitik mit Hilfe eines partizipativen Ansatzes umgesetzt?
Die Führungskraft und die Gleichstellungsbeauftragte werden in grundsätzliche Entscheidungen zu diesem Thema mit einbezogen.
Welche Rolle spielen Führungskräfte bei Ihnen als Vorbilder in Sachen Vereinbarkeit? Und wie nehmen die Führungskräfte diese Rolle wahr?
Wir haben einen hohen Anteil an Führungskräften, die Familie und Beruf ebenso wie alle anderen Beschäftigten miteinander vereinbaren müssen. Indem diese Führungskräfte von den Möglichkeiten wie Teilzeit und Telearbeit ebenfalls Gebrauch machen, nehmen Sie eine große Vorbildfunktion wahr.
Wodurch gelingt die team- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit bei Ihnen?
Alle Führungskräfte aller Ebenen tragen Verantwortung für die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik. Sie suchen gemeinsam mit den Beschäftigten und dem Team nach tragfähigen Lösungen und behalten dabei den Dienstleistungsauftrag des Jobcenters und ihres Bereichs im Auge.
Die Führungskräfte werden bei Ihnen explizit bei der Umsetzung der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik unterstützt. Eine Maßnahme umfasst dabei die Ermutigung der Führungskräfte, die Teamentwicklungsangebote auf das Themenfeld Vereinbarkeit auszuweiten, um damit die Eigenverantwortung des Teams zu stärken. Wie funktioniert das? Welche Rolle spielt die Mitarbeitendenbefragung bei der Förderung des Führungsverhaltens?
Wir haben erst kürzlich wieder ein Führungskräftefeedback durchgeführt und dabei an einigen Stellen Handlungsfelder ausmachen können. An anderen Stellen konnten wir im Vergleich zur letzten Befragung vor zwei Jahren eine positive Entwicklung feststellen.
Mit der Durchführung des Führungskräftefeedbacks geben wir unseren Beschäftigten die Möglichkeit, uns anonym auf Defizite hinzuweisen, und den Führungskräften, ihr Verhalten zu überdenken und alte Denkmuster zu hinterfragen. Wir sehen dies als Chance, uns als gesamtes Haus weiterzuentwickeln.
Die nächste Ausgabe der Jobcenter-Interviews erscheint hier im Blog Mitte Mai 2022.
Im folgenden Interview gewährt uns Janina Hildebrandt, Gleichstellungsbeauftragte, u.a. Einblicke in das für eine gelingende Vereinbarkeit so wichtige Verständnis des Miteinanders beim Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick.
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auditierung nach dem audit berufundfamilie?
Ein Ziel des § 1 Abs. 1 des Bundesgleichstellungsgesetzes ist die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als Dienststelle haben wir die gesetzliche Verpflichtung aus § 4 BGleiG, die Umsetzung der Ziele des Bundesgleichstellungsgesetzes zu fördern. Uns ist es als öffentlicher Arbeitgeber wichtig, dieser gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen.
In der Konsequenz haben wir dieses Ziel auch in unseren Gleichstellungsplan aufgenommen, denn eine gute Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Berufstätigkeit fördert nicht nur die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, sondern erhöht auch unsere Attraktivität als familienfreundliche Dienststelle.
Die Teilnahme an der Auditierung betrachtet das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick als ein weiteres geeignetes Instrument, um die vom Gesetzgeber aber auch unsere eigenen Ziele zu erreichen.
Inwiefern kann die Auditierung dazu beitragen, die Zielerreichung in der Erfüllung des gesetzlichen Auftrags des Jobcenters zu sichern?
Im Rahmen der Auditierung erfolgte zunächst eine Bestandsaufnahme der bereits getroffenen Maßnahmen im Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick. Anschließend konnten weitere Ziele sowie bedarfsgerechte und passgenaue Maßnahmen zur Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik erarbeitet werden, die dann auch nachgehalten werden können.
Wie hängen das audit berufundfamilie und eine sinn- und werteorientierte Führungskultur für Sie zusammen?
Hierfür ist zunächst wichtig zu wissen, welche Werte wir als Haus nach innen und außen vertreten. Als Jobcenter Treptow-Köpenick erfüllen wir einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag für unseren Stadtbezirk und die arbeitssuchenden Bewerberinnen und Bewerber.
Damit wir diesen Auftrag in hoher Qualität erbringen können, wollen wir leistungsbereite und engagierte Mitarbeitende langfristig an unser Jobcenter binden. Eine hohe Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten ist uns daher ein wichtiges Anliegen.
Mit den Maßnahmen aus dem audit berufundfamilie wollen wir die Arbeitszufriedenheit festigen und weiter steigern. Schwerpunkte für die Weiterentwicklung sehen wir in der Optimierung unserer Arbeitsorganisation.
Das Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick hat sich die Umsetzung einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik auf die Fahne geschrieben. Alle Führungskräfte aller Ebenen tragen Verantwortung für die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik.
Damit eine gute Vereinbarkeit gelingt, bedarf es eines wertschätzenden und solidarischen Umgangs im Team. In einer Kultur des Nehmens und Gebens unterstützen wir unsere Beschäftigten bei der Erreichung ihrer beruflichen und privaten Ziele und Aufgaben. Die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe ist uns wichtig und wir suchen stets auch nach individuellen Lösungen für die Beschäftigten. Die Teamleitungen sind die ersten Ansprechpersonen, wenn es um Fragen der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben geht. Die Führungskräfte haben auch im Themenfeld Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Vorbildfunktion. Es ist das Ziel, dass auch die Führungskräfte ihre Führungs- und Familienaufgaben gut miteinander vereinbaren können.
Wie gelingt der wertschätzende und solidarische Umgang im Team – auch bzgl. der Nutzung von Vereinbarkeitsangeboten?
Der wertschätzende und solidarische Umgang im Team gelingt durch gute Kommunikation der Beschäftigten untereinander und mit der Führungskraft. Oft sind Flexibilität und die Bereitschaft auch neue Wege zu gehen und Dinge auszuprobieren gefragt. Durch ein vertretbares Maß an Transparenz hinsichtlich getroffener Entscheidungen gelingt es leichter, dass auch ungewöhnliche, aber notwendige Maßnahmen – bspw. bei besonderen Telearbeitsvereinbarungen – vom gesamten Team getragen werden. Die Führungskraft hat eine große Vorbildfunktion und ist vermittelndes Bindeglied zwischen den Beschäftigten.
Wird Ihre Vereinbarkeitspolitik mit Hilfe eines partizipativen Ansatzes umgesetzt?
Die Führungskraft und die Gleichstellungsbeauftragte werden in grundsätzliche Entscheidungen zu diesem Thema mit einbezogen.
Welche Rolle spielen Führungskräfte bei Ihnen als Vorbilder in Sachen Vereinbarkeit? Und wie nehmen die Führungskräfte diese Rolle wahr?
Wir haben einen hohen Anteil an Führungskräften, die Familie und Beruf ebenso wie alle anderen Beschäftigten miteinander vereinbaren müssen. Indem diese Führungskräfte von den Möglichkeiten wie Teilzeit und Telearbeit ebenfalls Gebrauch machen, nehmen Sie eine große Vorbildfunktion wahr.
Wodurch gelingt die team- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit bei Ihnen?
Alle Führungskräfte aller Ebenen tragen Verantwortung für die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik. Sie suchen gemeinsam mit den Beschäftigten und dem Team nach tragfähigen Lösungen und behalten dabei den Dienstleistungsauftrag des Jobcenters und ihres Bereichs im Auge.
Die Führungskräfte werden bei Ihnen explizit bei der Umsetzung der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik unterstützt. Eine Maßnahme umfasst dabei die Ermutigung der Führungskräfte, die Teamentwicklungsangebote auf das Themenfeld Vereinbarkeit auszuweiten, um damit die Eigenverantwortung des Teams zu stärken. Wie funktioniert das? Welche Rolle spielt die Mitarbeitendenbefragung bei der Förderung des Führungsverhaltens?
Wir haben erst kürzlich wieder ein Führungskräftefeedback durchgeführt und dabei an einigen Stellen Handlungsfelder ausmachen können. An anderen Stellen konnten wir im Vergleich zur letzten Befragung vor zwei Jahren eine positive Entwicklung feststellen.
Mit der Durchführung des Führungskräftefeedbacks geben wir unseren Beschäftigten die Möglichkeit, uns anonym auf Defizite hinzuweisen, und den Führungskräften, ihr Verhalten zu überdenken und alte Denkmuster zu hinterfragen. Wir sehen dies als Chance, uns als gesamtes Haus weiterzuentwickeln.
Die nächste Ausgabe der Jobcenter-Interviews erscheint hier im Blog Mitte Mai 2022.
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