Männer engagieren sich heute stärker bei Care-Aufgaben (Quelle: Tim Marshal on Unsplash) |
Wie viele Männer sind in Teilzeit tätig? Wie sieht es mit der männlichen Teilzeitquote bei Führungskräften und bei Vätern aus? Wie viele Männer betreuen eine pflegebedürftige Person? Welche Arbeitsstundenzahl finden Männer für junge Väter ideal? Fragen, die wir anlässlich des heutigen Weltmännertags – mit Hilfe von Statistiken bzw. Studien – beantworten möchten.
Zusammengerechnet rund 21,3 Mio. männliche Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte gab es in 2021 in Deutschland. In Vollzeit beschäftigt waren gut 19 Mio. Männer und in Teilzeit aufgerundet 2,6 Mio. Männer.[1]
Im ersten Quartal 2022 lag die Teilzeitquote der männlichen Beschäftigten bei 10,7%, während sie bei den Frauen 47,1% betrug. Die Gesamtteilzeitquote betrug 27,8%.[2]
Von den rund 1,6 Mio. Führungskräften in Deutschland waren 2021 etwa 70% (über 1,12 Mio.) männlich. Der überwältigende Großteil – nämlich 1,09 Mio. – war in Vollzeit tätig und nur 31.800 in Teilzeit.[3]
2019 arbeiteten 93,1% der erwerbstätigen Väter (im Alter zwischen 20 und 49 Jahren) von Kindern unter 6 Jahren in Vollzeit und nur 6,9% in Teilzeit. Leicht geringer war noch der Anteil der in reduzierten Umfang tätigen Väter, wenn die Kinder über 6 Jahre alt sind: Hier hatten 94,8% einen Vollzeit- und damit lediglich 5,2% einen Teilzeitjob.[4]
Mit steigender Kinderzahl nimmt der Anteil der mit reduziertem Stundenumfang tätigen Väter zu – allerdings nur geringfügig: Während 2019 6,7 % der Väter, die ein Kind im Vorschulalter hatten, in Teilzeit arbeiteten, waren es 9,5% der Väter mit drei und mehr Kindern.[5]
8 von 10 (78%) Männern mit Kinderwunsch möchten zukünftig ihre Arbeitszeit flexibel einteilen können.[6] 93% zukünftiger Väter planen in Elternzeit zu gehen.[7]
47% der 29- bis 40-jährigen Männer sind der Meinung, dass Väter in den ersten drei Lebensjahren der Kinder am besten 32 Stunden pro Woche arbeiten. 45% bevorzugen einen Arbeitsstundenumfang zwischen 15 und unter 32 Stunden pro Woche. Lediglich 2% sprechen sich für eine wöchentliche Arbeitszeit von unter 15 Stunden aus und 1% ist der Meinung, dass Väter von unter dreijährigen Kindern gar nicht berufstätig sein sollten.[8]
37% der Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren würden es bevorzugen, wenn sie selbst und ihr*e Partner*in in den ersten Lebensjahren des Nachwuchses in Teilzeit tätig wären. 31% setzen auf ein Modell, in dem sie selbst in Vollzeit arbeiten und ihr*e Partner*in in Teilzeit.[9]
38% der 29- bis 40-jährigen Männer meinen, dass sich mit einer wöchentlichen Arbeitsstundenzahl zwischen 32 und 40 Stunden Berufliches und Privates gut vereinbaren lässt. Weitere 30% der Männer fänden 20 bis 32 Wochenstunden an Arbeitszeit geeignet.[10]
Hochgerechnet knapp 4,3 Mio. Personen in Deutschland waren im Jahr 2018 regelmäßig mit privaten Pflegeaufgaben betraut. Etwa ein Drittel davon waren Männer.[11]
40% der privat pflegenden Männer gehen einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach. Bei den Frauen sind es 18%.[12]
Gefragt nach den wichtigsten Vorbildern hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nennen 24% der 29- bis 40-jährigen Männer ihren Vater. Für 40% ist die Mutter das Vorbild in Sachen Vereinbarkeit und für 18% sind es Freund*innen.[13]
Junge Männer wünschen wählen aus einer Wunschliste der Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie von ihrem Arbeitgeber vor allem Folgendes: Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeiteinteilung (78%), Home-Office-Option (70%), Kontaktpflege während der Elternzeit (41%), Berufs- und Informationsangebote für werdende Eltern (25%), Sportangebote (22%) und Programme zur psychischen Gesundheit (19%).[14]
Sie haben Fragen zur geschlechtergerechten Vereinbarkeitspolitik und/ oder können sich vorstellen, einen Impulsvortrag oder Workshop dazu in ihrer Organisation anzubieten. Wir unterstützen Sie gerne dabei. Melden Sie sich unter +46 69 7171333-0 oder info@berufundfamilie.de.
[1] https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/lfsa_epgais/default/table?lang=de
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1098738/umfrage/anteil-der-teilzeitbeschaeftigung-in-den-eu-laendern/
[3] eurostat, Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung nach Geschlecht, Alter und Beruf, 2022; https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/lfsa_epgais/default/table?lang=de
[4] Statistisches Bundesamt/ destatis.de , Eltern, die Teilzeit arbeiten, 2020; https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/eltern-teilzeitarbeit.html
[5] Ebd.; https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/eltern-teilzeitarbeit.html
[6] forsa & VäterPAL gGmbH, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von jungen Berufstätigen mit Kinderwunsch, 2021; https://conpadres.de/trendstudie/
[7] Ebd.; https://www.presseportal.de/pm/160106/5077696)
[8] Ebd.; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
[9] Ebd.; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
[10] Ebd.; https://conpadres.de/trendstudie/
[11] Björn Fischer & Johannes Geyer, DIW Berlin, Pflege in Corona-Zeiten: Gefährdete pflegen besonders Gefährdete, 2020; https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.785853.de/diw_aktuell_38.pdf
[12] https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.785853.de/diw_aktuell_38.pdf
[13] Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von jungen Berufstätigen mit Kinderwunsch, forsa und VäterPAL gGmbH, 2021; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
[14] Ebd.; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
Im ersten Quartal 2022 lag die Teilzeitquote der männlichen Beschäftigten bei 10,7%, während sie bei den Frauen 47,1% betrug. Die Gesamtteilzeitquote betrug 27,8%.[2]
Von den rund 1,6 Mio. Führungskräften in Deutschland waren 2021 etwa 70% (über 1,12 Mio.) männlich. Der überwältigende Großteil – nämlich 1,09 Mio. – war in Vollzeit tätig und nur 31.800 in Teilzeit.[3]
2019 arbeiteten 93,1% der erwerbstätigen Väter (im Alter zwischen 20 und 49 Jahren) von Kindern unter 6 Jahren in Vollzeit und nur 6,9% in Teilzeit. Leicht geringer war noch der Anteil der in reduzierten Umfang tätigen Väter, wenn die Kinder über 6 Jahre alt sind: Hier hatten 94,8% einen Vollzeit- und damit lediglich 5,2% einen Teilzeitjob.[4]
Mit steigender Kinderzahl nimmt der Anteil der mit reduziertem Stundenumfang tätigen Väter zu – allerdings nur geringfügig: Während 2019 6,7 % der Väter, die ein Kind im Vorschulalter hatten, in Teilzeit arbeiteten, waren es 9,5% der Väter mit drei und mehr Kindern.[5]
8 von 10 (78%) Männern mit Kinderwunsch möchten zukünftig ihre Arbeitszeit flexibel einteilen können.[6] 93% zukünftiger Väter planen in Elternzeit zu gehen.[7]
47% der 29- bis 40-jährigen Männer sind der Meinung, dass Väter in den ersten drei Lebensjahren der Kinder am besten 32 Stunden pro Woche arbeiten. 45% bevorzugen einen Arbeitsstundenumfang zwischen 15 und unter 32 Stunden pro Woche. Lediglich 2% sprechen sich für eine wöchentliche Arbeitszeit von unter 15 Stunden aus und 1% ist der Meinung, dass Väter von unter dreijährigen Kindern gar nicht berufstätig sein sollten.[8]
37% der Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren würden es bevorzugen, wenn sie selbst und ihr*e Partner*in in den ersten Lebensjahren des Nachwuchses in Teilzeit tätig wären. 31% setzen auf ein Modell, in dem sie selbst in Vollzeit arbeiten und ihr*e Partner*in in Teilzeit.[9]
38% der 29- bis 40-jährigen Männer meinen, dass sich mit einer wöchentlichen Arbeitsstundenzahl zwischen 32 und 40 Stunden Berufliches und Privates gut vereinbaren lässt. Weitere 30% der Männer fänden 20 bis 32 Wochenstunden an Arbeitszeit geeignet.[10]
Hochgerechnet knapp 4,3 Mio. Personen in Deutschland waren im Jahr 2018 regelmäßig mit privaten Pflegeaufgaben betraut. Etwa ein Drittel davon waren Männer.[11]
40% der privat pflegenden Männer gehen einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach. Bei den Frauen sind es 18%.[12]
Gefragt nach den wichtigsten Vorbildern hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nennen 24% der 29- bis 40-jährigen Männer ihren Vater. Für 40% ist die Mutter das Vorbild in Sachen Vereinbarkeit und für 18% sind es Freund*innen.[13]
Junge Männer wünschen wählen aus einer Wunschliste der Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie von ihrem Arbeitgeber vor allem Folgendes: Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeiteinteilung (78%), Home-Office-Option (70%), Kontaktpflege während der Elternzeit (41%), Berufs- und Informationsangebote für werdende Eltern (25%), Sportangebote (22%) und Programme zur psychischen Gesundheit (19%).[14]
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Sie haben Fragen zur geschlechtergerechten Vereinbarkeitspolitik und/ oder können sich vorstellen, einen Impulsvortrag oder Workshop dazu in ihrer Organisation anzubieten. Wir unterstützen Sie gerne dabei. Melden Sie sich unter +46 69 7171333-0 oder info@berufundfamilie.de.
[1] https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/lfsa_epgais/default/table?lang=de
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1098738/umfrage/anteil-der-teilzeitbeschaeftigung-in-den-eu-laendern/
[3] eurostat, Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung nach Geschlecht, Alter und Beruf, 2022; https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/lfsa_epgais/default/table?lang=de
[4] Statistisches Bundesamt/ destatis.de , Eltern, die Teilzeit arbeiten, 2020; https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/eltern-teilzeitarbeit.html
[5] Ebd.; https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-3/eltern-teilzeitarbeit.html
[6] forsa & VäterPAL gGmbH, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von jungen Berufstätigen mit Kinderwunsch, 2021; https://conpadres.de/trendstudie/
[7] Ebd.; https://www.presseportal.de/pm/160106/5077696)
[8] Ebd.; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
[9] Ebd.; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
[10] Ebd.; https://conpadres.de/trendstudie/
[11] Björn Fischer & Johannes Geyer, DIW Berlin, Pflege in Corona-Zeiten: Gefährdete pflegen besonders Gefährdete, 2020; https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.785853.de/diw_aktuell_38.pdf
[12] https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.785853.de/diw_aktuell_38.pdf
[13] Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von jungen Berufstätigen mit Kinderwunsch, forsa und VäterPAL gGmbH, 2021; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
[14] Ebd.; https://conpadres.de/wp-content/uploads/2022/08/211011_Ergebnisbericht_Vereinbarkeit.pdf
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