Montag, 1. November 2021

Start der „Woche der Vereinbarkeit 2021“ – mit Part 1 der Praxisbeispiele auditierter Arbeitgeber

Die „Woche der Vereinbarkeit“ soll die Awareness für das zentrale personalpolitische Themenfeld „Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben“ in der breiten Öffentlichkeit stärken helfen und Arbeitgeber sowohl sensibilisieren als auch zur Eigeninitiative motivieren. (©berufundfamilie Service GmbH)

Es ist so weit: Die "Woche der Vereinbarkeit 2021" (01.05.11.2021) hat begonnen. In ihr präsentieren wir Maßnahmen von auditierten Arbeitgebern unter der Überschrift „Nachhaltig vereinbaren: Alle gemeinsam im New Normal“. Los geht es mit Vereinbarkeitsangeboten aus den Handlungsfeldern Arbeitszeit, Arbeitsorganisation und Arbeitsort.

Wie in jedem Jahr seit Initiierung der „Woche der Vereinbarkeit“ baten wir auch dieses Mal die Organisationen, die nach dem audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschule zertifiziert sind, uns ihre kreativsten bzw. beliebtesten Maßnahmenbeispiele zu nennen. Diese sollten sich unter die Überschrift „Nachhaltig vereinbaren: Alle gemeinsam im New Normal“ stellen lassen. Der Fokus liegt dabei auf familien- und lebensphasenbewussten Angeboten, die vor allem Antworten auf folgende Fragen bieten: „Welche Kommunikationsmaßnahmen und Vereinbarkeitsangebote nutzen nach dem audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschulen zertifizierte Organisationen, um alle internen Zielgruppen zu erfassen und für eine nachhaltige Durchdringung der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik zu sorgen?“ Und „Wie gestalten sie das hybride Arbeiten in der neuen Normalität nachhaltig?“ Beides sind Fragen, denen wir uns in 2021 unter dem Jahresmotto „lebe hybrid – vereinbare nachhaltig“ verstärkt gewidmet haben.

Während der gesamten „Woche der Vereinbarkeit“ werden wir jeden Tag einen neuen Teil der von zertifizierten Arbeitgebern benannten Praxisbeispiele hier im Blog präsentieren. Die gesamte Übersicht aller Lösungen finden Sie hier auf unserer Website und in unserer neuen Publikation – der „Nachhaltigkeitsfibel“. Das 80-seitige PDF-Dokument ist über diesen Link abrufbar.

Jetzt starten wir aber mit den ersten Maßnahmen. Diese lassen sich den personalpolitischen Handlungsfeldern Arbeitszeit, Arbeitsorganisation und Arbeitsort zuordnen. Dass sich diese in den Maßnahmen zum Teil vereinen, liegt in der Natur der Sache. Tragfähige familien- und lebensphasenbewusste Maßnahmen wirken nämlich oft umfassend.


GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen

Die GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen trägt seit 2009 das Zertifikat zum audit berufundfamilie.

Entlastung und Erleichterungen für berufstätige Eltern


Die Schließung von Schulen und Kitas während des Lockdowns hat auch bei der GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen arbeitende Väter* und Mütter* vor große organisatorische Herausforderungen gestellt. Um sie zeitnah und unbürokratisch zu entlasten, hat die GWH eine Ausweitung des mobilen Arbeitens und Freistellungen bei vollem Lohnausgleich ermöglicht. Eltern mit Betreuungsaufgaben konnten in dieser Zeit bevorzugt mobiles Arbeiten in Anspruch nehmen und ihre Arbeitszeit flexibler einteilen: Ihr Arbeitszeitfenster wurde auf 6 bis 22 Uhr geöffnet und samstags durften bis zu zehn Stunden erfasst werden. Daneben gewährte die GWH eine Sollzeitunterschreitung von bis zu 25 statt der sonst geltenden Deckelung von 15 Minusstunden.

Als weitere große Unterstützung in Zeiten schließungsbedingter Doppelbelastung profitierten Eltern von Kindern bis 12 Jahre von der Freistellung von einer – auch teilbaren – Arbeitswoche als anrechenbare Fehlzeit bei vollem Lohnausgleich.


Digitales Upgrade zu Hause – bezuschusst vom Arbeitgeber


Mit dem Förderprojekt Move Digital hat die GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen das seit Jahren stetig wachsende digitale Selbstverständnis im Unternehmen auch auf das private Equipment der Mitarbeitenden ausgeweitet. Konkret heißt das: Um die digitale Entwicklung insbesondere in Zeiten des vermehrten mobilen Arbeitens weiter voranzutreiben, hatten alle Beschäftigten die Möglichkeit, ihre eigene IT-Ausstattung per GWH-Zuschuss auf den aktuellen Stand zu bringen. Auf Antrag erhielt jede*r Mitarbeitende (inkl. Auszubildende) für ihre*seine private Investition in Hard- und Software, die auch dienstlich genutzt werden kann, einen anteiligen Zuschuss in Höhe von 50 % der Anschaffungskosten bei max. 1.000 Euro Fördersumme pro Kopf. Förderungsfähig waren dabei nicht nur Computer, Notebooks und Tablets, sondern auch Bildschirme, Tastaturen, Mäuse und Router sowie dienstlich zum Einsatz kommende Software.

Insgesamt nahmen knapp 350 der rund 500 Beschäftigten das Angebot an und profitieren seither auch zu Hause von modernster Technik.



GISA GmbH

Die GISA GmbH trägt seit 2009 das Zertifikat zum audit berufundfamilie.

So flexibel wie das Leben: Hybrides Arbeiten bei GISA


Stimmen die Arbeitsergebnisse, spielt es keine Rolle, wo sie entstehen. GISA setzt nicht erst seit der Coronapandemie auf hybride Arbeitsmodelle. Die Mitarbeitenden können frei wählen zwischen Home-Office und einem festen oder flexiblen Arbeitsplatz im Büro. Die neue Arbeitskultur gründet auf Vertrauen und gelungener Kommunikation. Deshalb begegnet ihr der IT-Spezialist mit Umfragen im Unternehmen, Workshops zur Selbstorganisation im Home-Office oder zum »Führen auf Distanz« und hat seine Betriebsvereinbarungen an das mobile Arbeiten angepasst.

Die individuelle Wahl des Arbeitsplatzes ermöglicht höchste Flexibilität in der Zusammenarbeit, eine effizientere Koordination und Bearbeitung einzelner Aufgaben und nicht zuletzt eine noch bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.

Die GISA GmbH ist überzeugt, dadurch die Lebensqualität und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden nachhaltig zu steigern und im Wettbewerb um Fachkräfte und neue Talente zukunftsfähig zu bleiben.

Siehe auch: www.gisa.de/karriere



Anton Debatin GmbH

Die Anton Debatin GmbH trägt seit 2018 Zertifikat zum audit berufundfamilie.

Mobiles Arbeiten unterstützt den Wiedereinstieg


Schon vor der Coronapandemie unterstütze die Anton Debatin GmbH ihre Beschäftigten darin, mobil tätig zu sein. In der Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten heißt es u.a.: „Dadurch soll das tägliche Pendeln zwischen Wohnung/ mobilem Arbeitsplatz und Arbeitsort/ Dienstsitz reduziert werden, was zur Reduzierung von Wegeunfällen führen kann und auch zur Entlastung der Umwelt führt. (..) Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (AN) erhalten die Möglichkeit, die berufliche Arbeit mit ihren persönlichen Lebensverhältnissen besser zu vereinbaren (Work-Life-Balance)."

Und das wirkt sich auch positiv auf den Wiedereinstieg aus, wie die Mitarbeitende Alexandra bestätigt: „Die Rückkehr in meinen Beruf sehe ich als Chance für Abwechslung vom Alltag zu Hause. Dabei gibt mir der Wechsel von Home-Office und Büro die Möglichkeit, meinen Tag flexibler zu gestalten. So kann ich beispielsweise Termine oder Kurse mit meinem Kleinen wahrnehmen und die Zeit davor und danach trotzdem effizient zum Arbeiten nutzen."

Mit der etablierten Möglichkeit des mobilen Arbeitens konnte das Unternehmen also nicht nur den Kontaktreduzierungserfordernissen entsprechen, auch für alltägliche Notsituationen (wie z.B. Kita-Schließungen) wappnet es seine Mitarbeitenden.

Die Möglichkeit des Wechsels zwischen Büro und Home-Office erleichtert den Wiedereinstieg nach der Elternzeit – so auch bei der Anton Debatin-Mitarbeitenden Alexandra. (©Anton Debatin GmbH)



Mobiles Arbeiten: Wie geht es weiter?


Mobiles Arbeiten – es wird auch nach Corona bleiben. Während in der Hochphase der Pandemie das mobile Arbeiten bei der Anton Debatin GmbH zentral geregelt wurde, gilt es jetzt, die Erfahrungen in den betrieblichen Alltag zu überführen. Daher entschied sich der Verpackungsspezialist zum Herbst 2021 hin, die Regelungen für das mobile Arbeiten wieder in die Hände der einzelnen Abteilungen zu geben. So kann jede Führungskraft individuell auf die Bedürfnisse ihres Teams und der Abteilung schauen und die entsprechend passende Regelung finden. Diese Freiheiten hatte die Betriebsvereinbarung der Anton Debatin GmbH zum mobilen Arbeiten von Anfang an auch so vorgesehen. U.a. heißt es darin: „ … Außerdem soll durch die Steigerung der Selbstverantwortung der*des Arbeitnehmenden bei der Gestaltung und Erbringung der Arbeitsleistung eine höhere Arbeits- und Ergebniszufriedenheit erreicht werden."

Wie Abteilungen selbständig zu verlässlichen Regelungen kamen und was ihnen dabei wichtig war, berichtet beispielhaft der Vertriebsinnendienst des in Bruchsaal ansässigen Familienunternehmens: „Uns war es wichtig, dass wir uns wieder selbst organisieren und die sozialen Kontakte innerhalb unseres Teams wieder aufblühen lassen können. Jedoch wollten wir ebenfalls die Vorteile des mobilen Arbeitens nicht aufgeben. Daraus hat sich ein neues Konzept ergeben, welches uns die Möglichkeit gibt, zwei Tage in der Woche von zu Hause zu arbeiten. Diese können wir uns individuell einteilen und so unsere Zeit effektiv nutzen."

Quo vadis mobiles Arbeiten? Bei der Anton Debatin GmbH bestimmen die einzelnen Abteilungen ihre Regelungen. (©Anton Debatin GmbH)


1 Kommentar:

  1. Für uns ist es eine besondere Freude und Anerkennung, dass auch Beispiele der Anton DEBATIN GmbH dabei sind.

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